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Streaming-TippSky-Serie „Munich Games“ überzeugt mit einem überraschenden Finale

Lesezeit 4 Minuten
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Die LKA-Beamtin Maria Köhler (Seyneb Saleh) trifft den israelischen Agenten Oren Simon (Yousef Sweid) im Olympiastadion.

Köln – Wer den Titel „Munich Games“ liest und anschließend den historischen Vorspann sieht, wird zunächst denken, dass die neue sechsteilige Mini-Serie von Sky eine weitere Verfilmung der Geschehnisse eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte ist: dem Attentat bei den Olympischen Spielen in München im Jahr 1972.

Dunkles Kapitel

Am Morgen des 5. Septembers überfielen acht bewaffnete palästinensische Terroristen ein Wohnquartier der israelischen Mannschaft im Olympia-Dorf. Ein Sportler wurde während des Angriffs getötet, ein weiterer erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Neun israelische Mannschaftsmitglieder wurden als Geiseln genommen. Alle kamen später bei einer misslungenen Befreiungsaktion der bayrischen Polizei ums Leben. Die drei überlebenden Terroristen wurden nur wenige Wochen nach der Tat mit einer Flugzeugentführung freigepresst. Um einen besseren Zugang zu „Munich Games“ zu erhalten, sollte der Zuschauer diese historischen Ereignisse kennen.

50 Jahre nach dem Attentat

Der Polit-Thriller spielt jedoch 50 Jahre nach dem Attentat. Als Zeichen des Friedens und des Gedenkens an die Opfer des Terroranschlags von 1972 ist ein Fußballfreundschaftsspiel zwischen einer israelischen und einer deutschen Mannschaft in München geplant. Natürlich sind die Geheimdienste in erhöhter Alarmbereitschaft. „Munich Games“ fokussiert sich dabei auf drei Schwerpunkte. Oren Simon (Yousef Sweid), ein in Berlin stationierter Mossad-Agent und IT-Spezialist, fängt wenige Tage vor dem Spiel eine Nachricht in einem Dark-Web-Forum ab. Darin wird in einem Computerspiel ein Attentat im Münchener Olympiastadion gezeigt, welches eine auffällig hohe Ähnlichkeit mit der realen Spielstätte aufweist. Ab diesem Punkt ist der israelische Agent in heller Aufregung und will schnelle Entscheidungen. Maria Köhler (Seyneb Saleh), eine deutschen LKA-Beamtin mit libanesischen Wurzeln, wird ihm zugeteilt und tritt bei den Ermittlungen erst einmal kräftig auf die Bremse.

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Das gutbürgerliche Kartenhaus von LKA-Beamtin Maria Köhler (Seyneb Saleh) fällt schnell zusammen

Die Mühlen deutscher Bürokratie mahlen nun eben etwas langsamer als die des Mossad. Trotzdem, steht am Ende der ersten Folge ein Schusswechsel, bei dem die deutsche Polizistin den ersten Verdächtigen in Notwehr erschießen muss. Eine weitere Fokus liegt auf Abed Masalcha (Shadi Mar'i), der enge Kontakte zu einer arabischen Gruppe in einem Münchner Asylbewerberheim pflegt.

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Abed Masalcha  (Shadi Mar'i) ist Informant und Liebhaber der LKA-Beamtin Maria Köhler.

Zudem ist er nicht nur Informant, sondern auch Liebhaber der deutschen Beamtin Maria Köhler, die, wie der Zuschauer erst am Ende der ersten Folge lernt, nach außen hin eine Bilderbuchehe führt und ihre kleine Tochter über alles liebt. Ein gut bürgerliches Kartenhaus, welches in den restlichen Episoden schnell zusammenfällt. Dabei darf darüber diskutiert werden, ob das Seifenoper-Element unbedingt in dieser Geschichte notwendig ist.

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Überhaupt hätten die ersten fünf Folgen auch ohne weiteres ein ARD-Tatort mit Überlänge sein können. Die Serie spielt mit vielen Klischees, die sich über die letzten 50 Jahre im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt angesammelt haben. Allerdings geht es schließlich auch noch um ein rein deutsches Problem. Insgesamt ist es ein langer Anlauf, bis „Munich Games“ zu etwas Besonderem wird.

Finale Folge mit politischem Zündstoff

Es ist die sechste und abschließende Folge, in der sich alles aufklärt. Dabei gibt es eine Wendung, die den gesamten Ton der Serie verändert. Der Zuschauer wird sich vermutlich während des Abspanns viele Fragen stellen, was in diesem Fall wohl auch genauso von den Machern gewollt ist. Die Story stammt übrigens von der Autorin des internationalen TV-Hits „Fauda“ – Michal Aviram. Für die Produktion zeichnen unter anderem Amelie von Kienlin, Daniel Brühl und Malte Grunert verantwortlich. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte der „Munich Games“, die auf einer wahren Begebenheit fußt, eine fiktive Erzählung bleibt.

Die Thriller-Serie ist ab dem 4. September auf Sky One zu sehen. Danach sendet Sky One wöchentlich sonntags jeweils eine Folge. Bereits ab dem 2. September sind die ersten beiden Episoden ab 15 Uhr abrufbar auf Sky Q on demand und dem Sky-Streamingdienst WOW. „Munich Games“ wird in einer rein deutschen Version sowie in der Originalversion mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln bei den fremdsprachigen Passagen angeboten.

„Munich Games“Serie, von Michal Aviram, mit Seyneb Saleh, Yousef Sweid, Sebastian Rudolph, Dov Glickman, Juliane Köhler, Anton Spieker, Bernd Hölscher, Igal Naor, Evgenia Dodina, Roger Azar; bei Sky WOW (ab Freitag, 2. September)