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„Sind für Lockdown gewappnet“Cinedom-Chef über die Zukunft von Kölns größtem Kino

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Kölns größtes Kino, der Cinedom

Herr Pfaff, der Cinedom wird heute 30 Jahre alt. Zunächst mal herzlichen Glückwunsch! Wie feiern Sie das Jubiläum in Corona-Zeiten?

Holger Pfaff: Genau, am 20. Dezember 1991 wurde der Cinedom eröffnet. Ursprünglich hatten wir ein größeres Event angedacht, doch leider ist uns Corona wie bei so vielen anderen Plänen dazwischen gekommen. Auch die Hoffnung, die wir im Sommer kurz gehabt haben, dass sich bis zum Geburtstag wieder eine gewisse Normalität einstellt, wurde ja leider enttäuscht.

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Holger Pfaff ist Geschäftsführer des Cinedom Köln.

Daher haben wir stattdessen nun mehrere kleinere Aktionen geplant, die wir auf das gesamte kommende Jahr verteilen werden. Schließlich haben wir ein Jahr lang 30. Jubiläum. Heute, am Geburtstag selber, laden wir die Kinobesucher zu einem gratis Popcorn ein. In Anbetracht der aktuellen Corona-Lage wollen wir uns ansonsten aber eher bedeckt halten.

Was für Veranstaltungen sind denn für das kommende Jahr geplant?

Da müssen Sie sich leider überraschen lassen. Wir wollen entsprechend dem Pandemie-Geschehen flexibel bleiben und die Events daran anpassen. Das können etwa spezielle Kino-Screenings sein oder Preisangebote bis hin zu größeren Eventtagen oder Wochenenden. Die genaue Ausgestaltung ist aber noch vollkommen offen.

Die Corona-Krise hat auch die Kinos schwer gebeutelt. Wie sehr leidet Ihre Feierstimmung unter dem Virus?

Die Stimmung ist nicht beeinträchtigt, aber wir bleiben realitätsnah: Das ist nicht der Zeitpunkt, um als Veranstalter ein größeres Event umzusetzen. Was das Pandemie-Geschehen betrifft, sind wir ohnehin stets bemüht, dazu beitragen, das Virus einzudämmen.

Trotzdem blicken wir positiv in die Zukunft. Wir sehen ja auch, dass das Kino weiterhin sehr gut angenommen wird, auch wenn uns vielleicht die nächste Welle schon bis zur Brust steht. Es ist eben auch ein Ort ist, an dem die Menschen von dem Pandemie-Geschehen Abstand bekommen können. Von daher sind wir ganz und gar nicht in Trauerstimmung.

Wie kommt der Cinedom denn aktuell durch die vierte Welle?

Es bleibt schwierig und herausfordernd. Die Besucherzahlen sind zunächst wieder eingebrochen. Zuletzt haben sie sich aber erholt und sind wieder gestiegen. Zudem setzen wir weiterhin auf Abstand und lassen Platz zwischen Besuchergruppen frei. Trotz allem ziehen Filme wie der neue „Spider-Man“, oder demnächst der neuen „Matrix“, aktuell viele Besucher ins Kino. Damit haben wir wieder großartige Filme und Blockbuster auf der Agenda.

Angesichts der neuen Virus-Variante Omikron: Wie groß ist Ihre Sorge vor einem erneuten Lockdown?

Das ist schwer einzuschätzen. Natürlich hoffen wir es nicht, es würde uns aber nicht unerwartet treffen und wir würden die Entscheidung mittragen. Wenn es kurz- bis mittelfristig dazu beiträgt, dass wir aus der Gesamtkrise herausfinden, dann sind wir dafür gewappnet. Wir haben das inzwischen ja bereits zweimal mitgemacht und können darauf flexibel reagieren.

Nicht nur Corona setzt den Kinos zu. Auch die Streaming-Plattformen sorgen für zunehmend weniger Kinobesucher. Wie bewerten Sie die Konkurrenz aus dem Netz?

Ich glaube, sie ist gar nicht so dramatisch wie es noch vor einem Jahr diskutiert wurde. Damals ging es ja auch um das große Kinosterben. Aber gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass das Kino für große Filme einfach die erste Adresse ist. Auch die Besucherzahlen, etwa bei Filmen wie dem aktuellen „James Bond“, zeigen einfach: Die großen Filme wollen auch auf der großen Leinwand gesehen werden.

Da sehe ich auch die Chance, zukünftig unser weiteres Bestehen zu sichern. In dem Verhältnis zwischen dem Filmerlebnis im Kino und dem Zuhause vor dem Fernseher, sehe ich keinen beängstigenden Wettbewerb, in dem wir Netflix und Co. Nichts entgegenzusetzen hätten. Natürlich kann man Kultur auch im digitalen Raum konsumieren. Trotzdem ist ein Live-Konzert immer noch schöner, als im Stream. Das Gleiche gilt für das Kinoerlebnis.

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Geburtstage sind ja auch immer ein Anlass, um in die Zukunft zu blicken: Wie sieht der Cinedom von Morgen aus?

Wahrscheinlich nicht viel anders als heute. (lacht) Wir arbeiten natürlich auch an der Digitalisierung unserer Service-Angebote für die Kunden. Zum Jahresbeginn relaunchen wir unsere Website gemeinsam mit einer Cinedom-App, mit der man unter anderem Tickets kaufen kann. Wir wollen das Kinoerlebnis insgesamt noch kundenorientierter und persönlicher gestalten.

Auf Ihren Social Media-Kanälen können Besucher und Besucherinnen derzeit von ihrem schönsten Cinedom-Erlebnis der letzten 30 Jahre erzählen. Was war denn Ihres?

Das war wahrscheinlich die Premiere von Star Wars vor etwa zwei Jahren. Das war wirklich ein imposantes Erlebnis, das auch gezeigt hat, was so ein Filmstart für ein Happening sein kann. Daran wird auch die Community deutlich, die an solchen Filmen hängt: Von Fans bis hin zu den Stars und all den Menschen, die ins Kino kommen, um das erste Mal mit dabei zu sein wenn so ein Film auf die Leinwand kommt. Dieses Erlebnis hat mich begeistert und auch nochmal bestätigt: Du hast dir den richtigen Job ausgesucht!

Vielen Dank für das Gespräch!