„Ekstase und Kontemplation“ ist das Motto des diesjährigen Zamus: Early Music Festivals. Es findet vom 21. bis 31. Mai wie gewohnt an unterschiedlichen Spielorten im Kölner Stadtgebiet statt und bietet mit nahezu 30 Konzerten und Veranstaltungen ein vielfältiges Programm in einer weiten Spreizung zwischen Antike und Mittelalter, Europa und Asien. Über 40 Solisten und Ensembles aus der örtlichen wie der internationalen Szene sind beteiligt. Wichtige personelle Neuerung: In diesem Jahr hat die seit vielen Jahren in Köln ansässige Barockgeigerin Midori Seiler die künstlerische Leitung des Festivals übernommen. „Ich werde Teil des Teams des coolsten und ungewöhnlichsten Festivals sein“, sagte sie bereits vor ihrer Ernennung – da scheint also etwas zusammenzuwachsen, das zusammengehört.

Anlässlich der Programmvorstellung in den Ehrenfelder Zamus-Räumlichkeiten äußerte sie sich auch zum Thema der Festivalausgabe anno 2025: „Kontemplation ist heute in anderen Zusammenhängen in Mode, wie etwa bei den allgegenwärtigen Yoga- und Meditationskursen. Oft fehlt jedoch die Gegenseite – die Ekstase –, das Aus-Sich-Heraustreten, bei dem das eigene Ich vollkommen losgelassen wird und man in etwas Größeres eintaucht, sei es im eigenen Selbst oder im Außen.“

Das Festival eröffnet am Mittwoch, 21. Mai, in der Alten Feuerwache mit dem Ensemble Marsyas Baroque und dem Flamenco-Tänzer Martí Corbera, die das barocke Versdrama „La vida es sueño“ von Pedro Calderón de la Barca interpretieren. Diese Aufführung erforscht die Spannungen zwischen freiem Willen und Vorherbestimmung und verbindet Barockmusik mit Flamenco-Tanz zu einem einzigartigen Erlebnis. Danach widmen sich Andreas Staier und Ludus Instrumentalis Haydns „Sieben Worten unseres Erlösers am Kreuz“.

Weitere markante Programmpunkte: der Auftritt des Duo Pleyel im Ventana, das in „Umschrift“ Mahler und Beethoven präsentiert – von letzterem die Pastoralsinfonie in einer vierhändigen Klavierbearbeitung von Carl Czerny; das Ensemble Nusmido mit dem Thema Ewigkeit in der Musik des 12. und 13. Jahrhunderts; Teatro del mondo mit dem in der Musikgeschichte immer wieder traktierten Thema „Dido in Karthago“, bei dem es um unerwiderte Liebe, Spiritualität, Dichtung und Dramatik geht. Barocke Oper wird hier mit klassischer arabischer Musik kontextualisiert.

Auch für Familien: Kinderkonzert und Bastel-Workshop im BüzE Köln-Ehrenfeld

Zwei Programmpunkte liegen Seiler und Geschäftsführerin Mélanie Froehly besonders am Herzen: Beim Early Music Marathon am 25. Mai können Familien zunächst beim Kinderkonzert und Bastel-Workshop in der entspannten Atmosphäre des BüzE Ehrenfeld Alte Musik und Schauspiel erleben. Im Anschluss geht es im Stadtgarten mit dem Zamus: Amateur Barock Orchester und dem Ensemble Oxford Maqam, tiefen Einblicken in die menschliche Sterblichkeit sowie mit Oper, Meditation und gemeinsamem Tanzen weiter. Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Symposium, das sich mit dem kolonialen Erbe in Early Music befasst.

Kölner Philharmonie

Das bieten die Meisterkonzerte der nächsten Saison

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Markus Schwering

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Bei der Abschlussveranstaltung „Botanica“ am 31. Mai in der TanzFaktur schließlich bespielen Choreograph Bernd Niedecken und das Zamus: Kollektiv die Bühne mit einer transdisziplinären und umweltaktivistischen Arbeit. Mit Musik unter anderem von Henry Purcell und Jean-Féry Rebel, Barocktanz und Videoinstallationen folgt die Performance einem Prinzip barocker Aufführungspraxis: Jede Kunstform wird durch die anderen Sparten ergänzt und gesteigert.

Vollständiges Programm unter: zamusearlymusicfestival.de