KommentarWir können gegen Autos als Mordwaffen etwas tun
Köln – Nach der Amokfahrt von Trier bleibt ein trauriges Schulterzucken: Terroristen kann man bekämpfen. Es gibt Auftraggeber, ein Umfeld, eine Ideologie. Lauter Ansatzpunkte. Aber ein Einzeltäter? Da bleibt nur der Hinweis, dass es keine 100-prozentige Sicherheit geben kann. Das ist, mit Verlaub, eine Binse die nur davon ablenkt, dass es selbstverständlich Mittel und Wege gibt, das Risiko durch Autofahrer mit Tötungsabsicht zu verhindern.
Es ist ja längst geschehen, wie man an den Pollern, Rampen und Betonsperren sehen kann, die nach dem Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz aufgestellt wurden. Längst hat sich auch die EU darauf geeinigt, ab 2022 Alkohol-Wegfahrsperren in Autos verpflichtend einzubauen – und automatische Bremssysteme, die Fahrer daran hindern, Geschwindigkeitsbegrenzungen zu überschreiten.
Gewichts- und PS-Grenzen
Wird so das Risiko nicht erheblich gemindert? Müsste man nicht auch über eine Gewichts- und PS-Grenze für SUVs sprechen? Die individuelle Freiheit hinter dem Steuer ist hierzulande ein Glaubensbekenntnis. Was man daran erkennt, dass selbst nach einer Tat, die so schweres Leid verursacht und eine ganze Stadt traumatisiert hat, niemand von dem spricht, was zu tun wäre.
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Weil das klingt, als diffamiere man sämtliche Autofahrer als potenzielle Mörder. Dabei geht es allein um die Einsicht, dass der Schutz des Lebens höher wiegen muss, als die Freiheit, das Gaspedal soweit durchzudrücken, wie man will.