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Kritik an deutschem WelterbeIst der Dom gar nicht so toll?

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Bewölkter Himmel am Kölner Dom.

Köln – So schön die Idee eines gemeinsamen, schützenswerten Welterbes ist, die Art und Weise, wie sie umgesetzt wurde, war von Anfang an umstritten. Kritiker wie der deutsche Ethnologe Christoph Brumann sehen in der Unesco-Welterbeliste vor allem eine Agenda des globalen Nordens, der den südlichen Ländern die eigenen Wertvorstellungen diktiert – und die Mehrzahl prestigeträchtiger Welterbestätten für sich selbst reserviert.

Deutschland auf Platz drei - warum nur?

An den nackten Zahlen lässt sich das durchaus nachvollziehen. Aktuell führt die Unesco 1153 Welterbestätten in 167 Ländern, knapp die Hälfte davon finden sich in Europa und Nordamerika. An der Spitze stehen dabei Italien und China, gefolgt von Deutschland, was Brumann für eine unverdiente Ehre hält. „Für ein schwer kriegszerstörtes Land ohne spektakuläre Naturwunder scheint mir das recht weit oben“, sagte der Forscher am Max-Planck-Institut in Halle der Deutschen Presseagentur. Er schlägt vor, dass Deutschland und Europa bei den Bewerbungen eine Weile pausieren sollten, um die ungleiche Verteilung des Welterbes zu beheben.

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Brumanns Argument trifft die deutsche Kulturnation ins Mark. Sollten wir etwa gar keine gesegneten Musterschüler des Welterbes sein, sondern nur Streber im Ausfüllen von Welterbeanträgen? Es spricht einiges dafür, dass Deutschland seine Kathedralen und römischen Grenzbefestigungen einfach besser verkauft als Costa Rica, Ghana oder Indonesien die eigenen kulturellen Schätze. Auch das ist eine schützenswerte Kulturtechnik. Aber wohl keine, die den Welterbestatus verdient.