Der Leverkusener Konzern will sich „von klassischen und repräsentativen Werken“ der eigenen Kunstsammlung trennen.
KunstauktionenBayer AG versteigert Sammlung beim Kölner Auktionshaus Van Ham
Die Bayer AG in Leverkusen lässt einen Teil ihrer rund 2000 Werke zählenden Kunstsammlung beim Kölner Auktionshaus Van Ham versteigern. Dies teilten beide Unternehmen am Dienstag mit. Die Topstücke sollen am 3. Juni 2025 bei einer abendlichen Präsenz-Auktion verkauft werden, darunter das abstrakte Gemälde „Rot im Zentrum“ (1955) von Ernst Wilhelm Nay; es wird von Van Ham auf 400.000 bis 600.000 Euro geschätzt. Weitere Arbeiten aus der Bayer-Sammlung werden im Juni in Rahmen einer Online-Auktion angeboten.
Das Leverkusener Unternehmen sammelt nach eigenen Angaben seit 1912 moderne Kunst
Das Leverkusener Unternehmen sammelt nach eigenen Angaben seit 1912 moderne Kunst, die es seinen Mitarbeitern teilweise zur Verschönerung ihrer Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Die Hauptwerke dürften allerdings den Vorstandsetagen vorbehalten geblieben sein. Zu den Künstlern der hauseigenen Sammlung gehören laut Bayer unter anderem Max Beckmann, Ernst Barlach, Pablo Picasso, Henry Moore, Andy Warhol, Gerhard Richter, Albert Oehlen und Martin Kippenberger. Als Schwerpunkte nennt der Konzern den deutschen Expressionismus, das Informel, die Malerei der 1980er Jahre und Positionen der Gegenwart. Welche dieser Arbeiten versteigert werden, ließ Van Ham offen.
Als Grund für den Verkauf nannte Bayer die geänderte Bürostruktur im Unternehmen, die auch Auswirkungen darauf habe, wie Kunst am Arbeitsplatz gezeigt werde. Man trenne sich daher „von klassischen und repräsentativen Werken aus verschiedenen Standorten des Konzerns“. Junge Kunst, Auftrags- und Förderkunst sowie die Arbeiten der unternehmenshistorischen Sammlung blieben hingegen im Konzern.
Mit der Bayer-Versteigerung setzt Van Ham seine Reihe erfolgreicher Auktionen großer Unternehmens- und Privatsammlungen fort. Über den erwarteten Preisrahmen wollte das Auktionshaus keine Angaben machen. Er dürfte im niedrigen Millionenbereich liegen und den Umsatz des Bayer-Konzerns nur minimal berühren – allein im dritten Quartal 2024 wies die Leverkusener Aktiengesellschaft einen Umsatz von zehn Milliarden Euro aus. Laut Bayer sollen die Erlöse in die regionale Kulturförderung des Unternehmens fließen.