Zirkusartist René Casselly, Schauspielerin Janin Ullmann und Matthias Mester, ehemaliger Leichtathlet im Behindertensport – diese drei belegten im vergangenen Jahr die ersten Plätze bei „Let's Dance“. Am 17. Februar startet die neue Staffel der RTL-Tanzshow, ein neuer Tanz-Held oder eine neue Tanz-Heldin wird gesucht. Am Ende steht der Titel „Dancing Star 2023“.

Die Regeln: 14 Prominente bekommen Profi-Tänzer und -Tänzerinnen an ihre Seite und lernen von ihnen Standard- und Latein-, sowie Modetänze – von Chacha über Slowfox und Rumba bis zu Contemporary oder Flamenco. Jede Woche, in jeder Show, müssen sie zeigen, was sie gelernt haben. Zunächst in einem Tanz, später müssen mehrere Tänze pro Show gezeigt werden.

„Let's Dance“ 2023 startet am 17. Februar bei RTL

Die Leistung wird von einer Jury bewertet, die seit 2013 Jahren in gleicher Besetzung antritt: Motsi Mabuse, Tänzerin, Tanzlehrerin und Wertungsrichterin, Choreograf Jorge Gonzalez und Joachim Llambi, früher Profitänzer und heute Wertungsrichter, vergeben ein bis zehn Punkte pro Tanz. Hinzu kommen die Anrufe der Zuschauer, die für ihren Favoriten abstimmen können. Wir stellen Euch die Kandidaten von „Let`s Dance“ vor.

Model Anna Ermakova

Ermakova ist in erster Linie wegen ihrer Entstehungsgeschichte bekannt – sowohl was den Ort angeht, als auch die beteiligten Personen. Ermakovas Mutter Angela hatte, so ist die Geschichte überliefert, eine Affäre mit Ex-Tennis-Star Boris Becker. Es hieß immer, das Kind sei in einer Besenkammer gezeugt worden, mit dieser Version der Geschichte räumte Becker aber vor Jahren auf. Es sei vielmehr eine Treppe zwischen Toiletten gewesen.

Die Affäre führte zum Ende seiner Ehe mit Barbara Becker. Heute scheint das Verhältnis gut, Becker kommentierte begeistert, als Ermakova bei Instagram ihre Tanz-Teilnahme bestätigte.

Schauspielerin Chryssanthi Kavazi

Fleißige Gute-Zeiten-schlechte-Zeiten-Gucker kennen Chryssanthi Kavazi als oft fiese und nur ganz manchmal liebe Laura Lehmann. Seit 2017 spielt sie in der Vorabendserie mit, die glücklicherweise beim gleichen Sender zu sehen ist wie die Tanzshow jetzt.

Kavazi ist längst nicht die erste GZSZ-Kraft, die sich aufs Tanzparkett wagt: Vor ihr waren schon viele dabei und einige durchaus erfolgreich – eine kleine Auswahl: Susan Sideropoulos (Staffel zwei, Platz eins), Sıla Şahin (Staffel sechs, Platz zwei), Valentina Pahde (Staffel 14, Platz zwei), Eric Stehfest (Staffel neun, Platz vier).

Youtuberin und Unternehmerin Sally Özcan

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mich beruhigt es ungemein, Backsendungen anzuschauen – leider viel mehr als selbst zu backen. Im Zuge dieser Passion ist mir auch Sally Özcan begegnet. Die gelernte Grundschullehrerin mit dem immerfröhlichen Lächeln verdient ihr Geld mit Back- und Kochzubehör, Haushaltshelfern, mit Mode oder Gartengeräten – und eben mit Youtube-Videos, in denen sie backt und kocht.

In Waghäusel, irgendwo zwischen Karlsruhe und Mannheim, hat sie ein 150-Menschen-Unternehmen aufgebaut. Tanzen, das bekundet sie freimütig in ihrem Vorstellungsvideo auf Instagram, könne sie nicht, eine Sportskanone sei sie auch nicht, aber sie glaube dennoch, dass das die Zeit ihres Lebens wird.

YouTuberin und Moderatorin Julia Beautx

Ein Name, der mir – und ich habe durchaus eine Affinität zu „bunten“ Themen – bis jetzt tatsächlich überhaupt nichts sagte. Ist vermutlich aber kein Wunder, weil die Zielgruppe der „Webvideoproduzentin, Influencerin, Schauspielerin und Sängerin“ (so sagt Wikipedia) um einiges jünger sein dürfte. Bei Instagram folgen der 23-Jährigen 3,5 Millionen Menschen, bei Youtube hat Julia Beautx 2,43 Millionen Abonnenten.

Dort veröffentlicht Beautx Lifestyle- und Do-it-yourself-Videos, aber auch Beauty-Empfehlungen. Mit Tanz hatte sie bislang keine Berührungspunkte, Angst hat die junge Frau nach eigenen Angaben vor dem Quickstep.

Model Alex Mariah Peter

Die gebürtige Kölnerin ist vor zwei Jahren bekanntgeworden, nachdem sie als erstes trans Model „Germany's Next Topmodel“, die Model-Casting-Show von Heidi Klum, gewonnen hat. Wie es ist, vor der Kamera von einer Jury (und vielen, vielen Zuschauern) beurteilt zu werden, ist Peter also nicht fremd. Worauf sie sich jetzt freut? Glitzerkostüme, Live-Shows – und den Muskelkater.

Schauspielerin und Ex-Bachelorette Sharon Battiste

Im vergangenen Jahr hat die in Köln lebende Sharon Battiste als Bachelorette die große Liebe gesucht (und – Stand jetzt – gefunden), in diesem Jahr will sie es nicht mit Daten, sondern mit Tanzen versuchen. Battiste sorgte für eine Premiere bei der Bachelorette: Sie leidet an kreisrundem Haarausfall, hat sich irgendwann dazu entschieden, ihre Haare ganz abzurasieren – und fühlt sich seither freier.

In dem Dating-Format von RTL trug sie manchmal Perücke, oft aber auch nicht, und ihr gebührt Respekt dafür, dass sie auf ihre Weise mit dafür sorgt, das Thema zu normalisieren bzw. anderen betroffenen Frauen zu zeigen, wie ein Umgang damit aussehen kann.

Singer/Songwriterin und Botschafterin Natalia Yegorova (ehemals Klitschko)

26 Jahre war Natalia Yegorova mit Vitali Klitschko verheiratet, im vergangenen Jahr trennte sich das Paar. Ihren Geburtsnamen hat sie während der gesamten Ehe nicht abgelegt, sie trug ihn nur in der Öffentlichkeit nicht mehr.

Die gebürtige Ukrainerin will bei „Let's Dance“ für „all die Frauen tanzen, die sich bisher nicht getraut haben, ihre Leidenschaft zu leben“. Yegorova hat als Model gearbeitet, ist ausgebildete Yoga-Meditations- und Klangtherapie-Trainerin, bezeichnet sich als Sängerin und will, auch durch ihre mediale Präsenz bei „Let's Dance“, ein Zeichen der Hoffnung und für den Frieden in der Ukraine senden.

YouTube- und Twitch-Star Knossi

Die gute Nachricht vorweg: Wenn Streamer Knossi tanzt, kann er immerhin nicht schreien! Die Twitch- und Streamer-Szene verfolge ich sonst aus einer eher größeren Distanz, aber wann auch immer mir Jens Knossalla, den alle nur Knossi nennen, medial irgendwo begegnet ist, hat er geschrien. Mit der Beobachtung bin ich offenbar nicht allein, ein Nutzer von gutefrage.net stellt sich auch die Frage nach dem Warum. „Ich will mich jetzt schon bei allen Zuschauern entschuldigen, ich werde aber alles geben“, sagt Knossi vorab.

Der Verdacht ist: Knossi ist der Körper-Klaus dieser Staffel. Der Verdacht ist aber auch: Seine große Fan-Base wird ihn nicht sofort rausfliegen lassen.

Mentalist und Autor Timon Krause

Eine kleine Internet-Lexikon-Hilfestellung für alle, denen das Wort „Mentalist“ nicht so geläufig ist: Mentalisten, auch Gedächtniskünstler und Mnemotechniker genannt, sind ein Genre von Zauberkünstlern. Ihre Form der Unterhaltungskunst stützt sich hauptsächlich auf das Vortäuschen paranormaler Phänomene, einer der fünf Aspekte der Zauberkunst. Dabei wird eine Fähigkeit zur Vorhersage oder Telepathie dargestellt, die zum Teil auf Gedächtniskunst, Suggestionstechniken, Zahlentricks/Schnellrechnen und Ähnlichem, aber auch auf den Standard-Techniken der Zauberkunst beruht.

Einer der bekanntesten seiner Zunft ist Uri Geller, Sie wissen schon, der Mann, der mit der Kraft seiner Gedanken Löffel verbiegen konnte. Krause hat schon zwei Bücher rund um sein Thema geschrieben, Wettbewerbe gewonnen und ist in diversen TV-Formaten aufgetreten, unter anderem verstörte er Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in ihrer Show „Joko und Klaas gegen Pro Sieben“. Jetzt also „Let's Dance“: I„ch habe übelst Bock zu tanzen, ich weiß nicht, ob ich das Talent dazu hab – also Abzappeln im Festzelt kann ich“, sagt er in seinem Vorstellungsvideo bei RTL.

Ex-Profi-Kunstturner Philipp Boy

„Ein bisschen Bewegungstalent“ attestiert sich Philipp Boy selbst, und damit untertreibt er natürlich maßlos. Boy ist schließlich ehemaliger deutscher Kunstturner, seine größten Erfolge waren die Silbermedaillen im Mehrkampf bei den Turn-Weltmeisterschaften 2010 und 2011, alle seine Erfolge aufzuzählen, dauerte jetzt zu lange .

Tänzerisch allerdings sieht er sich selbst nicht so weit vorn bislang (er habe, so sagt Boy im Vorstellungsvideo, gedacht, er würde die Schrittfolge im Langsamen Walzer kennen, bis ihm jemand sagte, dass das die Frauen-Schritte seien) – und das, obwohl er schon in der ersten Staffel der RTL-Show „Dance Dance Dance“ mitgemacht und die sogar gewonnen hat. Möglich also, dass er lediglich versucht, ein bisschen tiefer zu stapeln. Fest steht: Hart trainieren ist nichts Neues für Boy.

Creative Content Creator Younes Zarou

Für Younes Zarou gilt, was zuvor schon über Julia Beautyx gesagt wurde: für mich ein absolut Unbekannter. Seine 50 Millionen Tiktok-Follower (ein internationaler Account, ein deutscher) hingegen werden sich freuen, ihren Star jetzt immer freitagabends tanzen zu sehen. 2012 begann Zarou damit, Videos auf Social Media zu teilen – sein Ziel: Leute unterhalten und inspirieren. Und damit passt er natürlich perfekt ins RTL-Tanzformat „Let's Dance“.

Younes ist nach eigenen Angaben sehr sportlich, aber Tanzen habe bislang nicht zu seinen Aktivitäten gehört. Klar ist: „Ich werde sehr, sehr viel trainieren müssen.“ Klar ist aber auch: Um mangelnde Zuschauerstimmen wird Zarou sich mutmaßlich keine Sorgen machen müssen.

Sternekoch Ali Güngörmüş

Druck kennt Alis Güngörmüş bestens, er ist einer der Spitzenköche in Deutschland. Mit 29 Jahren eröffnete er in Hamburg das Restaurant „Le Canard Nouveau“, in dem er orientalische und mediterrane Gerichte anbot, ein Jahr später wurde er als erster türkischer Koch mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Seit 2014 betreibt Güngörmüş in München das Restaurant „Pageou“ sowie die „Pera Meze“-Bar.

Auch Fernsehen ist nicht neu für Güngörmüş: „Kitchen Impossible“, „Küchenschlacht“, „Grill den Henssler“ – überall war er schon dabei. Doch ein Format wie Let's Dance ist auch für den Koch neu: „Ich liebe zu tanzen, ich liebe Musik. Aber ich habe Riesenrespekt vor der Aufgabe, und ich nehme das überhaupt nicht auf die leichte Schulter.“ Koch-Kollege Frank Rosin kommentiert auf Instagram: „Das wird mega, Ali!“

Handballspieler Michael „Mimi“ Kraus

Handballer und „Let's Dance“ passen seit 2019 prima zusammen – in dem Jahr hat Pascal Hens, den alle nur „Pommes“ nannten, mit Ekaterina Leonova den Sieg in der Show abgeräumt. Jetzt will es Michael „Mimi“ Kraus wissen.

Als Ex-Profisportler dürfte er ausreichend Ehrgeiz und Biss mitbringen, die Frage ist, ob er seine Handballer-Hüfte so geschmeidig bekommt wie damals Hens. „Ich freue mich auf viele neue Leute – und natürlich auf die Challenge“, sagt Kraus im Einspieler vor Staffelstart.

Comedian Abdelkarim

Damit, dass der harte Jury-Hund Joachim Llambi dem Komiker Abdelkarim einfach so mehr Punkte geben wird, weil beide in Duisburg leben, ist nicht zu rechnen. Heißt: Der aus der „Heute-Show“ bekannte Komiker, der Zweiter in der dritten Staffel der Bully-Show „Lol“ wurde und in der vierten wieder dabei ist, muss sich die Punkte allein ertanzen.

Für ihn ist das eine Premiere: „Ich freue mich auf viele neue Erfahrungen, denn ich habe noch nie getanzt.“ Angst hat er nicht, Respekt schon.