Kirstie Alley ist am 5. Dezember für die Öffentlichkeit völlig überraschend an einem kurzen Darmkrebsleiden gestorben. Wir erinnern an ihre besten Film- und Serienrollen, die ihr Emmys und den Golden Globe einbrachten.
Von „Cheers“ bis „Fackeln im Sturm“Diese Filme und Serien mit Kirstie Alley sollten Sie kennen
Die Schauspielerin Kirstie Alley war seit den frühen 1980er Jahren eine feste Größe im US-amerikanischen Filmgeschäft. Ihr Tod nach einem kurzen Kampf gegen Darmkrebs kam für viele Filmschaffende und Fans der 71-Jährigen völlig überraschend. Ob Komödie, Drama, Science-Fiction oder Thriller: Wir erinnern an ihre besten Rollen.
Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982)
In der Rolle als Lieutenant Saavik, halb Vulkanierin, halb Romulanerin, gelang Kirstie Alley 1982 nach wenigen unbedeutenden Rollen der Durchbruch im Kino. Im zweiten „Star Trek“-Film, der auf der Sci-Fi-Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ basiert, war sie neben Leonard Nimoy, William Shatner und Nichelle Nichols zu sehen. Kein Kinogänger ahnte etwas vom Drama im Privatleben der Schauspielerin: Kurz vor ihrem letzten Vorsprechen für den Film erfuhr sie, dass ihre Mutter bei einem Autounfall in Kansas getötet und ihr Vater schwer verletzt worden war.
William Shatner gedachte Kirstie Alleys via Twitter.
Eine fast anständige Frau (1990)
In dieser schwarzen Komödie spielt Kirstie Alley eine verklemmte Frau, die in einer langweiligen Ehe feststeckt. Ihre Schwester drängt sie zu einer Affäre mit einer Zufallsbekanntschaft, der nach einem Nachmittag mit irrem, leidenschaftlichem Sex in einem Hotelbett stirbt. Und das ist erst der Anfang der herrlich absurden Geschichte, in der Alley Hilfe von einem Vertreter, gespielt von Bill Pullman, bekommt, der im Hotel gerade seine neuen Vorhänge aufhängt. In einer Nebenrolle ist Ed O'Neill alias Al Bundy aus „Eine schrecklich nette Familie“ zu sehen.
Kuck mal, wer da spricht (1989)
Mit diesem Kinohit bewies Kirstie Alley, dass sie auch in einer Kinohauptrolle bestehen kann. Als unverheiratete Frau, die ein Baby bekommt (von ihrem nichtsnutzigen verheirateten Freund), macht sie sich auf die Suche nach einem geeigneten „Vater“ für das Kind und trifft auf einen Taxifahrer, gespielt von John Travolta. Die witzige Geschichte wird aus dem Blickwinkel des Babys durch Voice-over erzählt. Im Original von Bruce Willis gesprochen, in Deutschland übernahm Thomas Gottschalk den Part.
Es folgten zwei ebenfalls leidlich erfolgreiche, aber weniger witzige Fortsetzungen. Alley, die seinerzeit mit dem Schauspieler Parker Stevenson verheiratet war, gab 2018 gegenüber dem „People“-Magazin zu, dass sie heimlich in Travolta verliebt war.
John Travolta gedachte Kirstie Alley via seines Instagram-Accounts.
Zu viel Liebe – Davids Mutter (1994)
Nach ihrem Ausstieg bei „Cheers“ gewann Kirstie Alley ihren zweiten Emmy ein Jahr später für eine dramatische Rolle in einem Fernsehfilm. Der kitschige deutsche Titel „Zu viel Liebe – Davids Mutter“ soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Alley eine hervorragende Leistung als Mutter eines autistischen Sohns abgibt.
Mörderischer Vorsprung (1988)
Kirstie Alley wird als Bergführerin von einem skrupellosen Serienmörder gekidnappt. Ihr Freund (Tom Berenger) und ein Großstadtpolizist, gespielt von Oscarpreisträger Sidney Poitier, eilen ihr in den unwegsamen Bergen zur Hilfe. Ein packender, raffiniert aufgebauter Thriller mit Alley in einer schier aussichtslosen Situation, in der sie einige starke Momente hat, um sich gegen den irren Killer zu behaupten.
Noch Jahre später schwärmte Alley über die Dreharbeiten mit der Filmlegende Sidney Poitier und wie er ihr seinerzeit zur Seite stand.
Madhouse (1990)
Klar, der Film war ein Flop an den Kinokassen und könnte als alberner Klamauk abgetan werden. Aber Kirstie Alley läuft hier trotzdem neben John Larroquette zur Höchstform auf. Man sieht den beiden an, wie viel Spaß sie bei den Dreharbeiten gehabt haben müssen. Als glückliches Ehepaar nehmen sie gutherzig wie ahnungslos neben der buckligen Verwandtschaft auch noch die Nachbarn bei sich auf, bis sich das traute Eigenheim in ein wahres „Madhouse“ (Irrenhaus) verwandelt und alle Sicherungen bei ihnen durchknallen.
Fackeln im Sturm (1985-6)
In der epischen, mit enormem Aufwand gedrehten Mini-Serie „Fackeln im Sturm“ war Kirstie Alley als kämpferische und willensstarke Nordstaatlerin Virgilia Hazard, die mit einem schwarzen Sklaven durchbrennt, neben einer ganzen Reihe von Weltstars wie Patrick Swayze oder James Stewart zu sehen. Unvergessen sind besonders ihre herausragenden Szenen mit der zweifachen Oscargewinnerin Olivia de Havilland im Lazarett des Sezessionskriegs. Hier zeigte Alley ihr enormes Potenzial als Charakterdarstellerin, das sie später zugunsten ihrer Erfolge in Komödien vernachlässigte.
Während der Dreharbeiten zu „Fackeln im Sturm“ lernte Alley ihren späteren Ehemann Parker Stevenson (70) kennen, der Alley auf Instagram gedachte. Die beiden ließen sich 1997 scheiden.
Veronica (1997-2000)
Ein großes Comeback für Kirstie Alley war diese Sitcom, die drei Staffeln lang auf NBC lief und der Schauspielerin erneut Nominierungen für den Emmy und Golden Globe einbrachte. Alley spielt die Rolle der Veronica „Ronnie“ Chase, die in New York City eine eigene Dessous-Firma führt. Die Zeitschrift Entertainment Weekly schrieb damals: „Sie gibt uns die Kirstie Alley, die wir uns gewünscht haben – eine schimpfende, starke und reife Frau, die sowohl dem Charme der Männer erliegt, als auch deren Leben satthat“.
Gnadenlos schön (1999)
Kirstie Alley neben Ellen Barkin und der damals ungemein angesagten Denise Richards: Die Misswahl in einer fiktiven Kleinstadt im US-Bundesstaat Minnesota bietet die Grundlage für eine höchst unterhaltsame und bissige Satire über provinziellen Größenwahn, das Recht des Stärkeren und die Ausgrenzung der Schwachen sowie über die Verbissenheit des „American Way of Life“. Und Alley ist als überehrgeizige Mutter mittendrin.
Family Sins – Familie lebenslänglich (2004)
Kirstie Alley war nicht oft in abgründigen Charakteren zu sehen. Das machte sie mit diesem Fernsehfilm mehr als wett. Ihre Rolle als psychopathische Mutter basiert auf dem wahren Fall der Frances Burt, einer Pflegemutter, die ihre Kinder quälte, schlug und sie zu diversen Verbrechen, von Ladendiebstahl bis Brandstiftung, zwang. Sie schreckte auch nicht davor zurück, eine der Mütter im Keller einzusperren. Alley spielt die monströse Rolle beängstigend gut.
Fat Actress (2005)
Diese derbe Reality-Sitcom für den Privatsender Showtime zählt zu den letzten Projekten, für die Kirstie Alley international abseits der Klatschspalten Aufmerksamkeit erhielt. Zwar war sie danach auch noch in einigen Seriengastrollen oder Fernsehfilmen zu sehen, aber ihr selbstironischer Auftritt als „Fat Actress“ war vielleicht ihr letzter wirklich bedeutsamer. Obwohl Kirstie Alley als sie selbst in der Serie mitwirkte, basieren die Geschichten nur lose auf ihrem Privatleben. Die Quoten waren in den USA zunächst hervorragend, doch bereits nach zwei Folgen war der Witz verpufft und die Zuschauer schalteten trotz der Mitwirkung vieler Gaststars wieder ab. Darum gab es nach sieben Folgen keine Fortsetzung.
Cheers (1987-1993)
„Cheers“ war eine der erfolgreichsten und langlebigsten Sitcoms der 1980er Jahre mit 275 Folgen. Kirstie Alley stieg nach der fünften Staffel ein und löste Shelley Long ab. Als neue Managerin im „Cheers“ muss sie sich vor allen Dingen gegen die Annäherungsversuche von Ted Danson alias Sam Malone wehren. Alley blieb bis zum Ende der Serie 1993 und war viermal hintereinander für den Golden Globe nominiert, den sie 1991 erhielt.