Oma-GateJan Böhmermanns gescheiterter Versuch eines Skandals
Köln – Das vergangene Jahr endete für den WDR mit einer Affäre, die später weithin „Oma-Gate“ getauft wurde. Auslöser war ein satirisch gemeintes Lied, das WDR 2 in einem Video verbreitete. Ein Kinderchor aus Dortmund sang zur Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ einen abgeänderten Text – vor allem die Textzeile „Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau“ sorgte für Empörung. Die Facebook-Seite des Senders verzeichnete binnen kurzem mehr als 15 000 Einträge, woraufhin der Sender das Video löschte und Intendant Tom Buhrow eine Entschuldigung veröffentlichte.
Das Jahr 2020 geht nun mit einer Art Neuauflage von „Oma-Gate“ zu Ende, zumindest mit dem Versuch, an die Ereignisse von damals anzuknüpfen. In der letzten Ausgabe des Jahres von „ZDF Magazin Royale“ bot Jan Böhmermann eine zweite Abänderung des „Hühnerstall“-Lieds. „Wir haben uns gedacht, damit der Fluch von 2020 gebrochen werden kann, beenden wir das Jahr so, wie es angefangen hat – mit dem WDR-Kinderchor. Damit das nächste Jahr besser wird“, erklärte Böhmermann. „Meine Oma weiß, es gibt gar kein Corona. Sie glaubt nicht mehr an Tagesthemen und ans MoMa. Meine Oma hat das Spiel schon früh durchschaut“, sang der Kinderchor „Lucky Kids“, der tatsächlich nicht zum WDR, sondern zur Rheinischen Musikschule gehört. „Meine Oma feiert Aprés Ski in Ischgl, sie sucht den Thrill“, fährt die Satire fort.
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„Meine Oma stürmt in Schwarz-Weiß-Rot den Reichstag, den Reichstag, den Reichstag. Damit da oben endlich einer mal Bescheid sagt. Meine Oma hustet jetzt im Widerstand“, heißt es dann. Das Finale bot Böhmermann selbst: „Meine Oma liegt seit vorgestern im Koma.“ Es endet, wie es enden muss: „Pandemie vorbei und meine Oma.“