Kunstsammler kaufen im Internet ein Öl-Gemälde. Experten meinen, es könnte von einem großen Künstler stammen und somit Millionen wert sein.
Gemälde von Maria Magdalena wieder aufgetauchtInternetschnäppchen als verschollenes Meisterwerk entlarvt
Ein Gemälde des italienischen Künstlers Raffaello Santi ist kürzlich wieder aufgetaucht. Dies gaben Experten auf einer internationalen Konferenz in Pergola, einer Stadt in der mittelitalienischen Provinz Pesaro und Urbino, bekannt. Die Existenz des Gemäldes von Maria Magdalena war bekannt, es galt jedoch als verschollen.
Dies war zumindest der Fall, bis eine Gruppe französischer Kunstsammler vor wenigen Monaten das Gemälde von einer englischen Galerie über eine Internetseite abkaufte. Das Bild stamme aus der Schule Leonardo da Vincis, so die Anzeige, sei jedoch verwahrlost. Der Preis: 35.000 Euro.
Raffael: Gemälde von Maria Magdalena wieder aufgetaucht
„Als ich sie zum ersten Mal auf einem Foto im Internet sah, erregte diese Heilige Maria Magdalena sofort meine Aufmerksamkeit“, sagte der anonyme Käufer der Nachrichtenagentur AFP.
Kurze Zeit später, Mitte September, stellte sich heraus: Das Gemälde stammt von keinem geringeren als Raffaello Sanzio da Urbino, auch als Raffael bekannt. So lautete das Ergebnis mehrerer Analysen einer französisch-italienischen Expertengruppe. Andere Experten äußerten jedoch auch Zweifel an der Diagnose.
Das Kunstwerk dürfte nun also um ein Vielfaches wert sein, denn ein „echter Raffael“ ist in den großen Auktionshäusern der Welt eine Rarität. Seine Skizze eines jungen Apostels wurde 2012 als „teuerste Skizze Allerzeiten“ für umgerechnet mehr als 36 Millionen Euro verkauft. Eine andere Skizze kostete 32 Millionen Euro.
Einflüsse von Leonardo da Vinci klar erkennbar
Wie die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“ berichtet, handelt es sich bei dem aktuell Fund um ein aus dem Jahr 1504 stammendes Gemälde, das auf eine 46 mal 34 Zentimeter große Pappelplatte gemalt wurde. Es befindet sich im Besitz eines privaten Sammlers und wird von Experten als authentischer Raffaello angesehen.
Den Experten zufolge weist das Gemälde stilistische und technische Einflüsse seines Lehrers, Leonardo da Vinci, auf. Die verwendeten Proportionen des Porträts sollen unter anderem beweisen, dass Raffaello „endlich seine Sprache gefunden“ und den Lehrer übertroffen habe. Die Experten gehen davon aus, dass Chiara Fancelli, die Frau von Perugino, als Vorbild für das Gemälde diente. (mcl mit afp)