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Kommentar zu „Layla”Dieser sexistische Song hat auf Volksfesten nichts zu suchen

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Szene vom Ballermann auf Mallorca   

Sexistisch, politisch inkorrekt, der Inbegriff von toxischer Männlichkeit: So beschreiben Kritiker den Mallorca-Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze. Wer sich jetzt denkt: Nun gut, dass ein Lied mit fragwürdigem Text am Ballermann Erfolg hat, ist nichts Neues, hat durchaus recht.

Das Lied über die „Puffmama Layla“ hält sich jedoch seit mehreren Wochen beharrlich auf Platz eins der deutschen Charts – und war zudem kürzlich Begleitmusik zum Klatschen und Mitwippen auf dem Landestag der Jungen Union in Hessen.

Interpreten weisen Sexismusvorwürfe zurück

Offensichtlich sind es doch nicht nur die Ballermann-Partygänger, die sich an dem sexistischen Song erfreuen. Und dass der Song sexistisch ist, steht, trotz gegenteiliger Behauptung der Interpreten, außer Frage: Den jungen Männern wird von der Prostituierten Layla erzählt, ein „Luder“, das sie nun unbedingt aus der Nähe, wie es heißt, sehen müssen. Und tatsächlich finden auch die beiden Sänger, dass sie „schöner, jünger, geiler“ ist als alle anderen im Puff.

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Aber was überrascht uns an diesem Ballermann-Hit? Es wirkt befremdlich, dass nun gerade dieses Lied zur Diskussionsgrundlage für Frauenfeindlichkeit wird. Schließlich reicht ein kurzer Blick in eine Mallorca-Playlist, um zahllose Lieder zu finden, die Frauen objektifizieren.

„Layla“ ist hier keinesfalls eine Ausnahme. Und der Ballermann wohl nicht der richtige Ort, um zielführende Diskurse über Sexismus zu führen. Wo man jedoch mit anderen Normen als im Bierkönig rechnen würde, ist bei der Jungen Union. Da hat „Layla“, egal wie jung und schön, nichts zu suchen.

Nichts zu suchen, hat der Song übrigens auch beim Würzburger Kiliani-Volksfest und bei der Düsseldorfer Kirmes, wie jetzt bekannt wurde. „Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört – nur nicht auf unseren Festplatz", sagte Schützenchef Lothar Inden der dpa. Wenn Schützen mehr Feingefühl haben als Jungpolitiker, sagt das auch schon eine Menge aus.