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So wird der „Tatort“Düsterer Berlin-Krimi voller Sex, Lügen und Schuld

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Die Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) befragen die Verdächtige Julia Hoff (Milena Kaltenbach).

Berlin – Sex, Lügen und eine tote Medizinstudentin: Der neue Berliner „Tatort: Die Kalten und die Toten“ ist nichts für schwache Nerven. In einer eisigen Winternacht verabredet sich eine junge Frau über eine Dating-App zum One-Night-Stand mit einem Pärchen. Das Paar, Dennis Ziegler (Vito Sack) und Julia Hoff (Milena Kaltenbach), empfängt die Studentin Sophia Baader (Laura Sophie Warachewicz) in Dennis Wohnung.

Am nächsten Morgen wird in der Nähe die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie ist nackt, ihr Gesicht völlig entstellt und daher nicht identifizierbar. Erst dank einer Vermisstenmeldung und einem DNA-Abgleich bestätigt sich: Bei der Toten handelt es sich um Sophia Baader. Für die beiden Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) beginnt eine aufreibende Ermittlung inmitten der Abgründe zweier Familien.

Tatort: Die Kinder sind keine Unschuldslämmer

Die erste Hürde müssen die beiden nehmen, als sie Sophia Baaders Eltern über den Tod ihrer Tochter informieren. Die Eltern wollen partout nicht glauben, dass es sich bei der toten Frau um ihre Tochter handelt. Sie sind überzeugt: Sophia hätte niemals eine Dating-App genutzt und schon gar keinen Sex mit Fremden gehabt.

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Zu Rubins und Karows Überraschung meldet sich bald darauf das Paar bei Ihnen, mit dem Sophia sich in der Nacht ihres Todes getroffen hatte. Sie geben zu, sich mit ihr zum einvernehmlichen Sex getroffen zu haben. Anschließend sei Sophia aber nach Hause gegangen.

Doch Dennis prall gefüllte Polizeiakte lässt die Ermittler an seiner Unschuld zweifeln. Seit er vierzehn Jahre alt war, hat es immer wieder Vorwürfe wegen Körperverletzung, Vergewaltigung und Brandstiftung gegen ihn gegeben. Nur zu einer Verurteilung kam es nie. Der Grund dafür wird Rubin und Karow schnell klar: Dennis Eltern würden scheinbar alles dafür tun, den Kopf ihres Sohnes immer wieder aus der Schlinge zu ziehen. Dennis Mutter Doris (Jule Böwe) ist selber Streifenpolizistin. Für sie ist ihr Sohn ein Engel, da kann er noch so herablassend mit ihr umgehen.

„Die Kalten und die Toten“ ist genauso düster, wie der Titel klingt

Kriminalistisch ist der Fall schnell klar. Die eigentliche Herausforderung für Rubin und Karow ist eine Psychologische. Um die beiden Elternpaare aus ihrer jeweiligen Realitätsverleugnung zu schütteln, sie dazu zu bringen, ihre Kinder so zu sehen wie sie sind – kaputt, bösartig, schuldig – beginnen sie Psychospielchen zu spielen.

Und geraten selber an ihre Grenzen. Der Ton zwischen den beiden Kommissaren ist noch rüder als sonst, stellenweise geradezu dreckig. Sie beginnen, Regeln zu brechen und verursachen so in der kaputten Welt, in der sie eigentlich für Ordnung sorgen sollen, noch mehr Zerstörung.

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Der „Tatort: Die Kalten und die Toten“ ist von der ersten bis zur letzten Minute düster, verbittert und eiskalt. In dieser Welt gibt es nichts Gutes im Menschen, keine Hoffnung auf Absolution. „Ich will endlich mal was Warmes, was Schönes, was Lustiges, was Lebensfrohes“, konstatiert Rubin gegen Ende der Folge. In diesem „Tatort“ jedenfalls sucht man all das vergeblich.

Für Fans des Berliner „Tatort“ dennoch gut zu wissen: „Die Kalten und die Toten“ ist der vorletzte Hauptstadt-Krimi mit Meret Becker. Im Frühjahr 2022 wird die letzte Folge mit ihr als Nina Rubin ausgestrahlt. Ersetzt wird sie durch Corinna Harfouch.