„Hey Leute, ich freue mich total, euch zu sehen. Wenn ihr gestresst seid, klickt euch einfach rein. Ich bin immer gut drauf, immer positiv und vor allem immer feministisch“. Deshalb gibt es bei der aufstrebenden Streamerin Cara Mauersberger (Viktoria Schreiber) keine Videospiele zu sehen, in denen weibliche Figuren sexistisch dargestellt werden.

12.889 Followerinnen und Follower hat die 24-Jährige, die in der Szene unter dem Namen Chipmunk bekannt ist, mit ihrem Kanal sammeln können. Doch eines Tages wird Chipmunk tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Regungslos liegt die Frau in ihrem Bademantel da, ihr junges Leben weggerissen, mit zwei Messerstichen in Bauch und Brust.

Tatort Frankfurt: Chipmunk hat sich Feinde im Internet gemacht

Mehrere Verdächtige kommen im neuesten und vorletzten Fall der Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) im Tatort Frankfurt infrage. Es könnte ein Femizid gewesen sein. Mehrere Indizien in Caras Wohnung lassen darauf schließen. Aber auch ein Einbruch kann nicht ausgeschlossen werden, denn ihre Balkontür wurde zerschlagen.

Aber vermutlich hat sich Chipmunk im Internet Feinde gemacht. Es wäre nicht verwunderlich. Weibliche Influencerinnen sind weitestgehend konstant Hass und vor allem Sexismus ausgesetzt. Hinzu kommt, dass Cara Chipmunk auch noch Feministin ist. Trotz ihrer vergleichsweise kleinen Reichweite auf der Streaming-Plattform hat sie schon einen Feind. Mit dem aufschlussreichen Pseudonym CancelChipmunk. Der hinterlässt regelmäßig in Caras Chats Drohungen. Sie gehöre woanders hin – und er werde zuschlagen, wenn sie es nicht einsehe.

Tatort Frankfurt: Eine Mutter will ihren verdächtigen Sohn schützen

Doch dann ist da noch Lucas Baer (Béla Gábor Lenz), der kurz nach Caras Tod von seiner Mutter Annette (Jeanette Hain) blutverschmiert und völlig apathisch im Badezimmer gefunden wird. Und beobachtet wurde, wie er sich zuvor mit Cara lautstark gestritten haben soll. Doch Lucas beharrt darauf, seiner Freundin nichts getan zu haben. Die alleinerziehende Annette glaubt ihrem Sohn, sagt „wir müssen uns beide beruhigen“ und steht Lucas zur Seite.

So war der „Tatort“ aus Münster

Übertriebene Plottwists rauben nicht nur Thiel und Boerne den letzten Nerv

Von

Robin Albers

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Janneke und Brix werden in „Kontrollverlust“ von Elke Hauck (Regie/Buch) und Sven S. Poser (Buch) mit einer Welt konfrontiert, mit der sie bis dato wenig zu tun hatten, aber die abseits des Tatorts aus Frankfurt schon lange bittere Realität ist. Junge Influencerinnen in Livestreams. Der leider dazugehörige, sinnlose Hass gegen Frauen. Welcher in Doxxing, dem böswilligen Veröffentlichen persönlicher Daten, enden kann. Oder eben noch schlimmer. Dazwischen eine Mutter, die ihren erwachsenen, gebrochenen und verstörten Sohn über alles liebt und vor sich selbst schützen möchte. Mit allen Mitteln.

„Kontrollverlust“, der neueste Tatort aus Frankfurt, wird am zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.