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So war der „Tatort“Irgendwo zwischen Horrorfilm und Krimi

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Ermittlerin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) hilft Talia (Hanna Schiller) dabei, ihre Ängste zu überwinden.

Köln – Am Sonntag lief in der ARD der Dresdner „Tatort: Parasomnia“ (Regie: Sebastian Marke, Buch: Erol Yesilkaya). Die Episode war vor allem eines: gruselig. Viele Elemente erinnerten deutlich mehr an einen Horrorfilm als an einen Krimi. Am Ende allerdings bewegt sich der „Tatort“ irgendwo zwischen beiden Genres. Geschmackssache.

Der Fall

Eine Teenagerin beobachtet einen Mord, kann sich allerdings nicht mehr dran erinnern. Der Grund: Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie einen psychologischen Selbstschutz entwickelt und verdrängt alles, was sie emotional überfordert. Die Ermittlerinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) müssen an Talia (Hannah Schiller) herankommen, um den Fall aufzuklären.

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Da Winkler der toten Mutter ähnelt, gelingt es ihr, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen. Talia, die tote Frauen sieht und unter Albträumen leidet, stellt sich ihren Ängsten und bringt die Kommissarinnen auf die richtige Spur. Der Täter ist ein Serienmörder, der vom neuesten Opfer überrascht wurde, als er sich um Utensilien vergangener Morde kümmern wollte. Am Ende stirbt der Serienmörder selbst, als er versucht, Winkler zu töten.

Die Auflösung

Das Ende des Dresdner Tatort ist überraschend. Relativ früh wird aufgeklärt, dass es um einen Serienmörder geht. Der erste Verdächtige (Rolf Poller) ist es allerdings nicht. Und dann auch nicht der zweite (Sohn Jörg Poller). Und auch nicht der dritte (Thomas Blau), sondern erst der vierte – Felix Steinmann. Der Nachbar ist der Serienmörder, der die Frauen umgebracht hat. Am Ende liegt er selbst erstochen auf seinem Teppich.

Das Fazit

„Parasomnia“ war vor allem ein sehr gruseliger „Tatort“. Die Horrorelemente sind sehr stark eingebaut. Die Musik (Thomas Mehlhorn), die Schnitte, die Jump-Scares – alles ist auf hohem Niveau inszeniert und wird dem Horror-Genre gerecht.

Wie Talia die Untoten sieht, wie diese optisch gestaltet sind und wie sie in einigen Szenen auf Talia zukommen – das alles kann sich sehen lassen. Auch die schauspielerische Leistung von Hannah Schiller, die das psychisch erkrankte Mädchen spielt, ist positiv hervorzuheben. Dass Talia genau weiß, wie die toten Frauen aussehen, wirkt zunächst wie zu viel des Guten. Doch am Ende wird es aufgeklärt.

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Nur warum das Mädchen wusste, wo die Toten vergraben sind, bleibt offen. Zudem bewegt sich diese „Tatort“-Folge irgendwo zwischen Horrorfilm und Krimi. Manch einer würde sagen „Nicht Fisch, nicht Fleisch“.

Wer den Gruselfaktor mag, ist bei „Parasomnia“ gut aufgehoben, muss sich aber immer wieder mit weniger schaurigen Abschnitten zufriedengeben. Wer einen herkömmlichen Krimi sehen möchte, für den könnte das ein bisschen zu viel Gänsehaut und Schrecken sein.