Der Twitteraccount des umstrittenen Rappers Kanye West ist zum wiederholten Mal gesperrt. Laut US-Medien soll West zudem Sympathie für die Nationalsozialisten bekundet haben.
Antisemitismus-VorwürfeTwitter sperrt Kanye West wegen „Anstiftung zur Gewalt“

US-Rapper Kanye West
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Wegen seiner antisemitischen Äußerungen wurde Rapper Kanye West zuletzt häufig kritisiert - nun ist der Twitter-Account des Musikers erneut gesperrt worden. „Ich habe mein Bestes versucht. Trotzdem hat er erneut gegen unsere Richtlinien gegen Anstiftung zur Gewalt verstoßen. Der Account wird suspendiert“, schrieb Twitter-Boss Elon Musk am Freitag.
Kanye West hat sich schon mehrfach kontrovers geäußert
Laut Medienberichten bezieht sich Musk dabei auf einen mittlerweile gelöschten Tweet von West. Der 45-Jährige soll darin das Bild einer Swastika (Hakenkreuz) verbreitet haben. Zudem sorgten Sympathiebekundungen für Adolf Hitler für Kritik, die West laut Medienberichten in einer Show auf der rechten Webseite Infowars geäußert haben soll. Im Netz ist das Video der Sendung von US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones zu sehen - angeblich mit Kanye West. Angeblich, denn das Gesicht ist wegen einer strumpfartigen Maske nicht zu erkennen.
Die Vereinigung Republican Jewish Coalition sprach auf Twitter nach der Show von „einer schrecklichen Jauchegrube gefährlichen, bigotten Judenhasses“. Die aktuellen Fälle stehen in einer Reihe ähnlicher Vorfälle um den Rapper, der sich mittlerweile Ye nennt. Wegen Wests antisemitischen Äußerungen haben bereits mehrere Unternehmen die Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen beendet. Zu ihnen zählen der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, die Modekette Gap sowie die Luxusmarke Balenciaga.
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Das rechte Online-Netzwerk Parler hat verkündet, dass sein geplanter Verkauf an den umstrittenen US-Rapper abgesagt worden sei. Diese Entscheidung sei im gegenseitigen Einverständnis bereits „Mitte November“ getroffen worden, erklärte das Parler-Mutterhaus Parlement Technologies am Donnerstag auf Twitter.
Erst kürzlich sorgte der jahrelang mit Reality-TV-Star Kim Kardashian verheiratete West für Aufsehen, als er zusammen mit dem bekannten Antisemit und Holocaust-Leugner Nick Fuentes bei Ex-Präsident Donald Trump in dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida zu Abend aß. Auch bei Twitter war West schon einmal gesperrt worden. Musk schrieb damals, er habe mit West gesprochen „und meine Besorgnis über seinen jüngsten Tweet ausgedrückt - die er, glaube ich, sich zu Herzen genommen hat“. (dpa/afp)