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„Keine Zeit politischer Spielereien“So beschreibt die europäische Presse das Unwetter

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Das völlig zerstörte Blessem in Rhein-Erft.

Berlin – Die europäischen Tageszeitungen gehen am Samstag ausführlich auf die Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands und in einigen Nachbarländern ein. Sie konzentrieren sich dabei auf Aspekte wie Klimawandel, Katastrophenschutz, Versäumnisse in der Vergangenheit sowie Auswirkungen auf die bevorstehende Bundestagswahl. Hier Auszüge aus den Pressestimmen:

„Tages-Anzeiger“, Schweiz: „Den Grünen, in den Umfragen zuletzt zurückgefallen, kommt das Thema natürlich wie gerufen: Der Klimaschutz ist das Fach, in dem man ihnen die größte Kompetenz zubilligt. Es könnte also gut sein, dass die zuletzt wegen eigener Fehler angeschlagene Annalena Baerbock am Ende von den Hochwassern mehr profitiert als der Krisenmanager Armin Laschet.“

„La Repubblica“, Italien: „Es scheint wie ein Gegensatz zu sein, „vorhersehbar“ und „Naturkatastrophe“. Ein Erdbeben oder das Erwachen eines Vulkans sind nicht vorhersehbar. Aber seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler, (...) dass die extremen meteorologischen Phänomene, vor allem Starkregen und Überschwemmungen, ein typischer Effekt der durch die menschliche Zerstörung verschuldeten Erderwärmung sind.“

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„Times“, Großbritannien: „Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass diese Katastrophe durch den Klimawandel verursacht wurde, auch wenn deutsche Politiker kaum daran zweifeln. Wetterkapriolen hat es schon immer gegeben.(...) Allerdings warnen Wissenschaftler seit Jahren davor, dass steigende Emissionen zu einer globalen Erwärmung und zu immer extremerem Wetter in Form von Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürmen führen würde. Diese Extremereignisse treten nun viel häufiger auf, als die Wissenschaftler selbst prognostiziert haben. Das sollte uns alle beunruhigen.“

„De Standaard“, Belgien: „Ein Tag nationaler Trauer ist zu Recht dem Gedenken an diese katastrophalen Ereignisse gewidmet. Aber abgesehen von etwas moralischer Unterstützung wird das den Opfern nicht viel bringen. Dies sollte eine Zeit für Hilfsleistungen sein, nicht für politische Spielereien, geschweige denn für gegenseitige Beschuldigungen. Für die Bekämpfung der Folgen derartiger Niederschläge braucht es mehr als einen ambitiösen Klimaplan. Wie steht es um die Raumplanung? Brauchen wir mehr Rückhaltebecken? Können wir etwas mit den Flüssen tun? Allerdings muss dabei auch jedem klar sein, dass gegen diese „Wasserbombe“ kein Kraut gewachsen war.“