Vorwürfe der sexuellen BelästigungEX-WDR-Filmchef Gebhard Henke verlässt Kölner KHM
Köln – Der frühere WDR-Fernsehfilmchef Gebhard Henke ist nicht mehr Professor an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Das bestätigte die Pressestelle am Montag dieser Zeitung auf Anfrage. Er sei zum Ende des Monats Juli ausgeschieden. Der „Spiegel“ zitiert in seiner jüngsten Ausgabe aus einer internen Rundbrief, den die Rektorin Kerstin Stutterheim Ende Juli per Mail verschickte, in dem sie die Trennung bekannt gab. Nach Informationen des „Spiegel“ endete Henkes Dienst damit frühzeitig. Henke war seit 2001 Professor mit dem Fachgebiet „Kreative Produktion/Redaktion“ an der KHM. Darüber hinaus wollte sich die KHM nicht zu dem Vorgang äußern: "Leider können wir Ihnen auf weitere Fragen hierzu nicht antworten, da es sich um personenbezogene Daten handelt", hieß es aus der Pressestelle.
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Im Mai 2018 hatten mehrere Frauen Henke vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Laut WDR berichteten mehr als zehn Frauen über sexuelle Belästigung und unangemessenes Verhalten durch den damaligen Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie, teils in Zusammenhang mit Machtmissbrauch. Sie geben an, von Henke betatscht und begrapscht worden zu sein. Er habe zudem angedeutet, sie im Gegenzug für körperliche Zuwendung zu fördern. Auch die Moderatorin und Autorin Charlotte Roche zählte dazu.
Schwere Vorwürfe
Der WDR kündigte Henke, der unter anderem als „Tatort“-Koordinator eine wichtige Rolle in der ARD spielte, daraufhin. Später trennten sich der öffentlich-rechtliche Sender und Henke außergerichtlich. Die Parteien hätten sich auf eine gütliche Beilegung des Arbeitsrechtsstreits geeinigt, hieß es vom WDR. Über den genauen Inhalt der Vereinbarung wurde nichts mitgeteilt.
Henke selbst hat die Vorwürfe stets bestritten. Klagen gegen Charlotte Roche und den „Spiegel“, der die Missbrauchsvorwürfe öffentlich gemacht hatte, ließ er jedoch fallen. (amb)