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LeserbriefeBildung muss bezahlbar bleiben – der Schulweg gehört dazu

Lesezeit 7 Minuten
Schülerinnen, manche mit Schulranzen auf dem Rücken, gehen an einer Bushaltestelle zu stehenden Bussen. Die Mädchen sind von hinten zu sehen.

Schülerinnen an einer Bushaltestelle

Das 2023 eingeführte Deutschlandticket Schule verteuert sich ab Januar um 30 Prozent. Das belastet Kölner Familien. Leserinnen und Leser diskutieren.

Deutschlandticket wird für Schüler 30 Prozent teurer – Die SPD fordert für Köln eine Debatte über eine Rückkehr zum Schülerticket (2.11.)

„Schüler brauchen ein bezahlbares Ticket, um zur Schule zu kommen“

Die Einführung des Deutschlandtickets für Schüler belastet die Eltern erheblich und einen Mehrwert konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Die Schüler und Schülerinnen brauchen ein bezahlbares Ticket, um zur Schule zu kommen. Was in der Freizeit mit dem Ticket gemacht wird, spielt erstmal keine Rolle. Mit Beginn des Schuljahres 23/24 wurde das Solidarticket für 19 Euro, gültig im VRS-Bereich, bei uns abgeschafft und durch das Schüler-Deutschlandticket für 29 Euro ersetzt. Nun, ein Schuljahr später, die nächste Erhöhung auf 38 Euro, aber wofür?

Bahnen und Busse der KVB fallen aus oder haben Verspätung, Fahrpläne sind und werden weiter gekürzt. Leider sieht es in den Regionalbahnen rund um Köln auch nicht besser aus. Und wenn ältere Schüler und Schülerinnen abends und in der Freizeit den ÖPNV nutzen wollen, überlegt man sich, ob man als Eltern nicht doch besser Taxi spielt. Schauen Sie sich die Haltestellen an, egal ob U-Bahn, Hochbahn oder Bahnhof, aber auch Bushaltestellen wie am Ebertplatz: Wer lässt sein Kind dort gerne allein rumlaufen oder auf Bahn oder Bus warten?

Will man kein Hin und Her mit der Kündigung des Tickets, was ja monatlich geschehen kann, zahlt man zwölf Monate durch, von denen etwa zweieinhalb Monate Ferien sind. Mein Fazit: Gebt den Schülern und Schülerinnen ein freies oder kostengünstiges Schülerticket, um zur Schule zu fahren. Bildung sollte doch für alle bezahlbar bleiben, und der Schulweg gehört dazu. Für die Freizeit könnte die KVB wieder ein Ticket für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren einführen. Mir ist sowieso unverständlich, dass 14-Jährige, die kein Schülerticket besitzen, den Erwachsenenpreis zahlen müssen. Doris Geissen Köln

Preiserhöhung des Schüler-D-Tickets behindert nachhaltige Mobilität

Mit Erstaunen vernehme ich, dass sich niemand der Eltern, deren Schüler-Deutschlandticket jetzt auf 38 Euro hochgesetzt werden soll, beschwert. Hiermit beschwere ich mich ausdrücklich und fordere die Grünen auf, sich dafür einzusetzen, dass es wieder ein Schülerticket unter 30 Euro gibt, sodass man es bezahlen kann und nicht bei jeder Gelegenheit zum Autofahrer wird. Sebastian Ristow Köln

Verteuerung des D-Tickets Schule: Weitere Kürzung im Sozialbereich

Deutschlandtickets für Schüler werden im kommenden Jahr in Köln um 30 Prozent teurer. Dies ist ein schönes Beispiel für die Sparmaßnahmen, die aufgrund der missglückten Opernsanierung notwendig sind. Die Reduzierung von Kosten erfolgt vorzugsweise im Sozialhaushalt. Diesem Sparzwang ist auch die Kostenübernahme für die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung zum Opfer gefallen. Die Liste ließe sich problemlos fortführen.

Getreu dem Kaufmannsmotto, man soll „gutes Geld nicht schlechtem hinterherwerfen“, sollte die Opernsanierung endlich gestoppt werden. Wären die Instrumente des Projektmanagements rechtzeitig angewendet worden, wäre es schon längst offensichtlich, dass die Projektziele nicht zu erreichen sind. In einer Stadt, in der nach Antragstellung 18 Monate vergehen, bis eine elektrische Ladesäule installiert werden kann, scheint das Know-how über moderne Prozesse nicht weit verbreitet zu sein. Das wundert umso mehr, da unsere Oberbürgermeisterin nicht müde wird zu betonen, dass die Abläufe in der Verwaltung ständig verbessert werden und sich daher auf einem guten Weg befinden. Thomas Böhm Köln

Verteuerung des D-Tickets für Schüler: Belastung für Familien

Insbesondere der Kommentar zur Verteuerung des Schülertickets hat mir aus dem Herzen gesprochen! Die Preiserhöhung auch im Bereich der Schülertickets ist völlig an der Idee des Umweltschutzes und der Entlastung und Unterstützung von Familien vorbei gedacht. Eine wahrhaft große Anzahl von Schülern und deren Eltern sind dieser Willkür und dieser alles andere als familienfreundlichen Politik in unserem Bundesland ausgesetzt.

Dass Fahrten mit der KVB – nicht nur für Schüler – aufgrund der Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit eine Zumutung sind, sei hier nur nebenbei erwähnt. Um in der Sprache der Jugend zu bleiben: „Vielen Dank für nichts!“ Stephanie Geuer Köln

Debatte um Verteuerung des D-Tickets für Schüler: Übertriebenes Anspruchsdenken?

Immer wieder lese ich sehr erstaunt die Forderungen, die heutzutage an staatliche Institutionen gestellt werden. Da wird die kostenfreie Kita gefordert – gerne mit Betreuungszeiten von morgens bis abends um 18 bis 20 Uhr, kostenfreies Frühstück und Mittagessen für Schüler und in diesem Fall ein günstiges Schülerticket. Zu meiner Zeit gab es auch ein Schülerticket. Es war kostenlos. Dafür galt es genau für die Strecke zwischen Schule und Zuhause. Es stand drauf „Haltestelle xy bis Haltestelle z“. An Tagen, an denen keine Schule war, konnte man es nicht nutzen.

Wenn es also nur darum geht, dass die Schüler ihre Schule erreichen, – und genau das wäre staatliche Pflicht – reicht das vollkommen aus. Alles andere ist Freizeitnutzung. Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es Regelungen wie den Köln-Pass. Im Artikel von Alexandra Ringendahl heißt es ausdrücklich: „Diese Preiserhöhung wird alle Kölner Familien treffen, deren Kinder nicht freifahrtberechtigt sind.“ Das Ticket soll demnach eher zur freizeitlichen Nutzung dienen oder der Bequemlichkeit der Schüler. Dafür sind Steuergelder eigentlich nicht vorgesehen. Karin Jedner Köln

Preiserhöhung D-Ticket für Schüler: „Falsche Prioritäten gesetzt“

Ein treffender Kommentar von Claudia Lehnen. 1,3 Milliarden Euro für die Sanierung der Kölner Oper – und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange! Dafür ist Geld da. Ich bin der Meinung, dass man das Deutschlandticket für Kinder und Jugendliche kostenlos anbieten sollte. Aber warum wurde der Preis für diese Personengruppe nicht wenigstens bei der bisherigen Höhe belassen? Hier werden ganz klar die falschen Prioritäten gesetzt. Ich appelliere an unsere Politik, diese Entscheidung zu revidieren. Alles andere wäre ein Armutszeugnis für Köln. Andrea Hopmann Köln

D-Ticket Schule: Preiserhöhung unverhältnismäßig

Der Preis des Deutschlandtickets erhöht sich ab Januar 2025 um 9 Euro von 49 auf 58 Euro. Das ist eine Preissteigerung von 18 Prozent. Diese 9 Euro schlägt die KVB auf den Preis des Schülertickets drauf, sodass sich das ÖPNV-Ticket für Kölner Kinder und Jugendliche um satte 31 Prozent auf 38 Euro pro Monat erhöht. Ich meine, dass dies nicht zulässig ist. Der neue Preis dürfte bei „nur“ 34 Euro monatlich liegen, wenn er ebenfalls um 18 Prozent erhöht würde. Es betrifft außerdem Schüler, die noch kein eigenes Geld verdienen. Daniela Wenzel Köln

Kinder sitzen mit ihren Ranzen in einem Bus. Sie sind von hinten zu sehen.

Viele Kinder sind auf den ÖPNV angewiesen, um zur Schule zu kommen.

Schüler-D-Ticket: Kein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Schülerticket ist seinerzeit entwickelt worden, um Schüler mit dem ÖPNV zu einem moderaten, für Eltern bezahlbaren Preis zur Schule zu befördern. Jetzt wird den Eltern das Deutschlandticket für 38 Euro verordnet. Vielleicht gibt es in zwei Jahren ein Europaticket, welches dann 68 Euro pro Monat kostet? Möglicherweise fänden manche Eltern auch dies eine tolle Sache.

Das wäre dann vergleichbar mit Mietwohnungen, die mit Marmorfußboden ausgestattet sind, der von allen Mietern bezahlt werden muss. Auch das fänden bestimmt ein paar Leute ganz nett. Die Schüler-Deutschlandticket-Kaufpflicht entspricht aber nicht der Grundidee, möglichst viele Schüler mit dem ÖPNV zur Schule zu befördern – und nicht mit dem Auto!

Meine Kinder dürfen ein- bis zweimal Mal die Woche in Kalk nicht einmal in die Bahn einsteigen, weil der Fahrer vermeldet, dass diese zu voll sei. Mehrmals kommen sie deshalb morgens und mittags erst mit 30 Minuten Verspätung in einer absolut überfüllten Bahn an. Der Preis sollte sich nach der Leistung richten, die erbracht wird. Für diese momentan furchtbare „Leistung“ ist der Preis nicht gerechtfertigt. Im Gegenteil. Und trotzdem soll er jetzt über 30 Prozent erhöht werden. Raimund Friese Köln

Wahlfreiheit zwischen Schülerticket und D-Ticket Schule gewünscht

Ab 2025 wird das KVB-Schüler-Deutschlandticket für Familien deutlich teurer – es kostet ganze 38 Euro im Monat! Dabei bleibt es ohne Alternativen, selbst wenn das Ticket nur für den Schulweg benötigt wird. Im Januar 2024 lag der Preis für das Schülerticket noch bei 25,30 Euro. Es ist kaum nachvollziehbar, warum Eltern, deren Kinder nur zur Schule fahren, jetzt so viel mehr zahlen sollen.

Hinzu kommt, dass Kinder bis 15 Jahre in Begleitung der Eltern ohnehin kostenlos mit der Deutschen Bahn fahren dürfen – sogar im IC und ICE. Da wir IC und ICE der Bahn regelmäßig nutzen, müsste mein 16-jähriger Sohn trotz Deutschland-Ticket, das nur für den Regionalverkehr gilt, für diese Fahrten ein separates Ticket kaufen. Ein Mehrwert ist in unserem Fall also nicht erkennbar.

Warum gibt es keine Wahl zwischen einem Deutschland-Ticket und einem günstigeren Schülerticket? Es ist einfach unverständlich, dass uns als Eltern durch diese Pflichtabnahme so hohe Kosten auferlegt werden, um das Deutschland-Ticket für Berufspendler mitzufinanzieren. Marion Trombelli Köln