Die Pläne der Stadt Köln, auf der Gummersbacher Straße Radspuren anzulegen, stoßen auf begeisterte Zustimmung, aber auch auf heftige Kritik.
Leserbriefe:Mehr Sicherheit für Fuß- und Radverkehr in Deutz

Zwei von vier Fahrspuren auf der Gummersbacher Straße in Köln sollen künftig dem Radverkehr zur Verfügung stehen.
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Neues Verkehrskonzept torpediert Lanxess-Arena
Als Anwohnerin der Corkstraße in Kalk fehlen mir zu den Plänen der Stadt Köln, die Gummersbacher Straße in beide Fahrtrichtungen mit einem Radweg zu versehen und dadurch die Anzahl der Pkw-Fahrspuren zu halbieren, die Worte. Augenscheinlich hat sich keine der handelnden Personen Gedanken darüber gemacht, wohin sich der Verkehr an Veranstaltungstagen in der Arena verschieben wird. Schon jetzt stauen sich die Automassen regelmäßig ab 17 Uhr bis zum Kalker Tunnel.
Bei der Halbierung der Hauptzufahrtsstraße zur Arena werden die Arena-Besucher vermehrt in unser Veedel streben – verstopfte Zuwege zu den Wohngebieten, Lärmbelästigung, vermehrte Abgasbelastungen werden die Folge sein. Ich kann Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher und seinem Team genauso wie allen Anwohnern in Deutz, Kalk und Gremberg nur die Damen drücken, dass dieser völlig kontraproduktive Ansatz nicht zum Tragen kommt.
Statt die Arena als eine der wenigen Imageträgerinnen der Stadt durch umsichtige Infrastrukturprojekte zu unterstützen, wird sie von städtischen Entscheidungsträgern durch derartige „Projekte“ torpediert. Wir sollten alle froh sein, dass die Arena seit Jahren reihenweise attraktive Veranstaltungen nach Köln holt. Ich freue mich, eine derart prominente Institution in der Stadt zu haben, welche die Lebensqualität vieler Kölner durch Unterhaltungsangebote von Weltrang steigert. Ganz zu schweigen von den vielen Millionen Steuereinnahmen, welche durch den Betrieb der Arena sicherlich in die Stadtkasse fließen.Maya Atli Köln
Gummersbacher Straße: Rad- und Fußverkehr sicherer machen
Die bisherige Verkehrsplanung scheint weitgehend dem Blick aus dem Autofenster heraus gefolgt zu sein. Anders ist nicht zu erklären, dass Fuß- und Radverkehr viel zu oft auf einen schmalen, gemeinsam zu nutzenden Randstreifen abgeschoben werden, wo sie sich dann zwangsläufig in die Quere kommen und gegenseitig gefährden. Die Gummersbacher Straße ist trauriges Beispiel für eine solche Fehlplanung. Wenn die Stadtverwaltung nunmehr daran geht, eine solche Zumutung zu beseitigen, ist dies uneingeschränkt zu begrüßen. Sie sollte sich durch die Klagegesänge der Arena-Betreiber nicht beeindrucken lassen.Uwe Hass Köln
Umbau der Gummersbacher Straße schafft Lebensqualität im Veedel
Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ beschäftigt sich auf einer knappen Seite mit dem Umbau der Gummersbacher Straße, die zwei Radspuren erhalten soll. Dieses Vorhaben wird seit nun mehr als vier Jahren immer wieder diskutiert und wir können es aus Perspektive des Bürgervereins Quartier Colonia e. V. nur befürworten! Viele von uns sind regelmäßig mit dem Rad unterwegs, andere gehen lieber zu Fuß. Aber in allen Fällen führt der Weg nach Deutz oder ins Stadtzentrum über die Gummersbacher Straße.
Daher können wir die geschilderten Beobachtungen um eine weitere ergänzen, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist: Sehr viele Radfahrer – und wir sprechen nicht von Kindern, sondern von Erwachsenen! – wählen den Bürgersteig, weil ihnen das Fahren auf der Gummersbacher Straße zu gefährlich erscheint. Und dies, obwohl es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt und mit einer Strafe gerechnet werden muss. Schon heute kommt es dabei häufig zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern, denn der Bürgersteig ist fast durchgehend sehr schmal und nicht dafür ausgelegt, neben Fußgängern auch Radfahrern Platz zu bieten.
Wir können die Stadt Köln aus unserer Sicht nur darin bestärken, den Umbau der Gummersbacher Straße wie geplant umzusetzen! Diese Maßnahme würde die Sicherheit der Radfahrer ebenso steigern wie die Lebensqualität in unserem Stadtteil, der sich durch den aktuell stattfindenden Strukturwandel immer mehr zu einem Wohnquartier für Bevölkerungsgruppen verändert, die das Fahrrad als ihr Verkehrsmittel der ersten Wahl empfinden. Barbara Fuhrmann, Hartwig Doerks, Thea Kuhs Vorstand Quartier Colonia e. V.
Arena-Verkehr: Klimaschutz muss Priorität haben
Der „Hilferuf“ der Lanxess Arena zeigt das wirkliche Problem – unerträgliche egoistische Jammerei der Geschäftsleitung, weil eventuell die Abreise mit dem Auto etwas länger dauern könnte! Verzweifelte Hilferufe können laut werden, wenn die Halle geschlossen werden soll. Es wird auch noch die „wirtschaftliche Schadenkeule“ herausgeholt – weil Künstler und Zuschauer keine normale Zeitplanung mehr hinkriegen?
Das sind eindeutig falsche Prioritäten; die Arena liegt mitten in der Stadt und ist problemlos von außerhalb mit Zug und Bahn bis vor die Tür zu erreichen. Einfacher geht es nicht. Also, den Knall der Klimakatastrophe haben die Arena-Betreiber schon mal nicht gehört. Die Verantwortung für den Klimaschutz haben inzwischen wirklich alle, auch unflexible, ewig-gestrige Betonköpfe! Cornelia Zietz Köln