Friedliche Koexistenz von Radfahrern und Fußgängern immer schwieriger
Ein Spaziergang im Beethovenpark oder am Decksteiner Weiher gleicht in der Tat immer öfter einem Spießrutenlauf. Ein beträchtlicher Teil der Radfahrenden beansprucht die Wege für sich – ohne Rücksicht auf Verluste sausen sie hautnah an den Spazierenden vorbei. Wehe, man wagt es, zu mehreren unterwegs zu sein, dann wird man angeklingelt mit der Erwartung, auf der Stelle zur Seite zu springen, egal ob man drei oder 80 Jahre alt ist.
Reagiert man nicht rasch genug, ertönt immer öfter ein vorwurfsvoll es „Sie nehmen den ganzen Weg ein!“ Ja, denn es ist schließlich ein Spazierweg und keine Rennstrecke! Friedliche Koexistenz wird immer schwieriger. Die Radelnden wähnen sich im Recht, abbremsen oder gar mal absteigen? Fehlanzeige. Selbst auf Waldwegen kann man nicht mehr in Ruhe nebeneinander gehen. Schade, dass Fußgänger keine Lobby haben. Wer schützt uns?Yvonne EckhardtKöln
Kein Parkzugang für elektrisch betriebene Lastenräder
Da Lastenfahrräder ja Kraftfahrzeuge ersetzen, müssen sie, wenn sie mit Motor betrieben werden, in Parkanlagen, auf Einbahnstraßen und in Fußgängerzonen einem Kfz gleichgestellt werden. Kurz gesagt, an diesen Orten sollten Lastenfahrräder keinen Zugang haben. Oder dürfen Kraftfahrzeuge ungebremst durch Parks oder Fußgängerzonen rasen? Durch den stetig fortschreitenden Ausbau von Radwegen, das erhebliche Gewicht mit fraglicher Bremsleistung der Lastenräder, die zunehmende Empathielosigkeit der Nutzer ist eine erhebliche Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer entstanden.
Unverständlich ist auch, warum beruflich genutzte Lastenräder durch Parkanlagen fahren müssen. Parks sind Naherholungsgebiete, die zur Entspannung und Stressreduktion beitragen sollen. Wer ein Rad mit 40 Stundenkilometern bewegen möchte, sollte zumindest einen Nachweis erbringen müssen, dass er in der Lage ist, dieses Gefährt auch zu beherrschen. Auch sollten Lastenräder – oder am besten alle Räder – mit Kennzeichen versehen werden, um Halter nachzuverfolgen. Diese Kennzeichen sollten mit Gebühren verbunden sein, um so den Ausbau des Radnetzes auch von denjenigen mitfinanzieren zu lassen, die es nutzen. Elke Kamp-KillKöln
ADFC ignoriert die Existenz rücksichtsloser Radfahrer
Ein Lob an Frau Hengesbach. Endlich mal eine Person, die den Finger in die Wunde rücksichtloser Radfahrer legt, zumal dem ADFC wieder nur einfällt, auf Autofahrern „rumzukloppen“. Dass es auch rücksichtlose Radfahrer gibt, wird vom ADFC einfach ignoriert. Aber auch Fußgänger sind Menschen.Dieter MollKöln
Im Artikel über Fahrräder und Lastenfahrräder im Besonderen hat Frau Hengesbach aber die Wutbürger kochen lassen! Vorweg: in allen Lebensbereichen gibt es ignorante Mitmenschen. Die lassen sich nicht auf eine Verkehrsteilnehmergruppe beschränken. Und überall gibt es rücksichtsvolle Personen. Das – zumeist junge – Raservolk wird den Wutbericht sicher nicht lesen. Viele Ältere denken da hoffentlich differenzierter, zumal viele ja sowohl Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer zugleich sind.
Mir ist jedes Lastenfahrrad lieber als noch ein weiteres luftschädigendes Auto. Und angesichts von unbefahrbarem Kopfsteinpflaster und oft engen Straßen mache ich auch gerne Platz auf dem Bürgersteig, wenn mir jemand langsam auf dem Fahrrad entgegenkommt. Ich freue mich, wenn die vom schlechten Gewissen angespannten Gesichter der Bürgersteigfahrer sich in Erleichterung und Dank verwandeln, dass sie nicht angeranzt, sondern lächelnd durchgelassen werden. Das funktioniert auch bei angespannten Hundebesitzern, bei denen ich auch nicht die „der-Hund-ist-nicht-angeleint-Karte“ ziehe.
Ganz abwegig ist der Gedanke, Fahrräder aus Parks zu verbannen. Wie sollen ältere Menschen, die nicht mehr gut gehen können, in die Parks kommen? Statt das um sich greifende Gemecker mit solch tendenziösen Artikeln anzuheizen, empfehle ich, es mal mit Toleranz und der Einsicht zu versuchen, dass wir uns alle mit Schreierei keinen Gefallen tun.Gerti WüstKöln
Die Stadt muss das Miteinander von Radfahrern und Fußgängern unfallfrei gestalten
Der Artikel über das Zusammenspiel von Radfahrern und Fußgängern, in diesem Fall Lastenradfahrern und Parkbesuchern, zeigt einmal mehr die große Rücksichtslosigkeit vieler Radfahrer auf. Aus persönlicher Erfahrung heraus kann ich den Artikel unterstreichen: Ein Radfahrer kam mit hoher Geschwindigkeit aus einer Neben- auf eine Hauptstraße und zwang den Autofahrer, den Wagen ruckartig nach links zu ziehen, sonst wäre es zu einer Kollision gekommen.
Der Autofahrer sprach den Radfahrer daraufhin an, der eine aggressive Drohung ausstieß und den Autofahrer bis vor die Haustür verfolgte. Wären nicht Nachbarn vor die Tür getreten, hätte es eventuell Handgreiflichkeiten gegeben. Man darf gegenüber Radfahrern nichts mehr sagen und sie reagieren selbst bei Fehlverhalten aggressiv. Nicht nur ein Fahrradnummernschild ist überfällig, sondern auch Lösungen von städtischer Seite, um das Miteinander von Radfahrern und Fußgängern respektvoll und unfallfrei zu gestalten.Annett PolsterKöln
Auch Fußgänger sollten Rücksicht auf Radfahrer und Radwege nehmen
An allem, was Sie über Fahrräder und Lastenfahrräder schreiben, ist etwas Wahres dran. Sie sprechen auch den Konflikt zwischen Fahrrad und Mensch an. Immer wenn zwei unterschiedliche Verkehrsformen aufeinandertreffen, gibt es Konflikte. Der jeweils Stärkere hat eine erhöhte Sorgfaltspflicht. Die Vertreibung der Radfahrer ist aber nicht die Lösung, weil dann die Konflikte lediglich auf die Straße verlagert werden. Hier zeigt sich ein typisches Problem von Köln. Es wird nicht geplant, sondern gemacht. Planvolles Vorgehen würde bedeuten, dass man den Verkehr entzerrt.
Ein kurzer Blick in die Niederlande hilft: Dort sind Fußgänger, Radfahrer und motorisierter Verkehr meistens getrennt unterwegs. Das geht aber alles nicht ohne gegenseitige Rücksichtnahme. Wieso müssen vier Mütter mit Kinderwagen auf einem dem Radwegenetz zugeordneten Weg nebeneinander hertrödeln und uns beschimpfen, wenn wir klingeln und vorbei wollen? Rücksichtnahme ist bei vielen Fußgängern in Köln gar nicht zu beobachten. Wolfgang Tries Köln
Hoffnung auf klare Regelungen
Sie wurden schon seit einiger Zeit zur Plage, die Fahrradfahrer und -fahrerinnen. Nun auch noch auf Lastenrädern, die fast so breit sind wie ein Kleinwagen. Der lange andauernde Hype um die so umweltfreundlichen Radfahrer beeinflusste diese wohl derart, dass sie sich immer öfter um gar nichts mehr auf ihren Wegen kümmern, als um ihr eigenes Fortkommen, und das so schnell wie möglich; sie sind die Herrscher der Wege. Was im Artikel berichtet wird, sind sicher keine Einzelfälle.
Es geht so weit, dass eine Lastenradfahrerin auf meinen Hinweis, sie gehöre auf den Radweg nebenan und nicht auf die Straße, mich anherrschte, sie könne fahren, wo sie wolle. So weit sind wir also schon. Es wird dringend nötig sein, mindestens die E-Räder mit Kennzeichen auszurüsten, damit dieser E-Rad-Gang Einhalt geboten werden kann.Rolf HavermannBergisch Gladbach