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Leserbriefe zum Interview mit Gerhart BaumEs braucht Mut

Lesezeit 3 Minuten
Gerhart Baum sitzt in seiner Wohnung vor einem Bücherregal und gestikuliert mit der rechten Hand.

Interview mit dem Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum in seiner Wohnung.

Ex-Innenminister Gerhart Baum warnt im Interview mit Carsten Fiedler und Joachim Frank vor dem Verlust unserer Demokratie. Viele unserer Leser stimmen ihm zu.

Gerhart Baum ermutigt zum Kampf für die Demokratie

Vielen Dank für das Interview mit Gerhart Baum, einem wahren „Freien Demokraten“ im besten Wortsinne. Dass Demokratie immer „vergnügungssteuerpflichtig“ ist, hat sicher niemand je gesagt. Aber sie ist die beste Regierungsform für alle Menschen. Herr Baum hat im letzten Absatz des Artikels die Kernsätze gesagt, die wir beherzigen müssen, wenn wir unsere Demokratie retten wollen. Wir müssen viel miteinander reden, uns gegenseitig aufmerksam machen und informieren über das, was passiert. Wir müssen seit langem mal wieder kämpfen, mutig sein und es schaffen wollen. Bravo und vielen Dank, Herr Baum! – Frank Bauer Köln

Ex-Innenminister Baum warnt zurecht vor dem Erstarken der AfD

Herr Baum hat recht, die AfD stellt eine erhebliche Gefahr für unsere demokratische Grundordnung dar. Noch leben wir im Überfluss. Hoffentlich erkennen wir die krank machenden Faktoren noch rechtzeitig und steuern dagegen. Und Gott bewahre uns davor, dass die AfD in ihren Reihen doch noch einen Führer findet. – Günther Schütz Köln

Auch die Partei Gerhart Baums leidet unter Mangel an Parteimitgliedern

Natürlich hat Gerhard Baum Recht, wenn er uns zum Kämpfen aufruft. Aber schon Barack Obama hat beklagt, dass weder George Bush noch Hillary Clinton ihm die größten Probleme gemacht haben, sondern Trägheit, Desinteresse und Egoismus der Wähler. Aktuell wird das wieder bestätigt durch den Austritt vieler CDU-Mitglieder. Dabei macht mir nicht der möglicherweise sinkende Einfluss der CDU im Land Sorge, sondern das weiter sinkende Engagement der Bürger und Bürgerinnen. Übrigens betrifft das nicht nur die CDU, nicht nur die anderen Parteien, sondern auch die Kirchen, Gewerkschaften und viele Vereine. Und wie viele Menschen engagieren sich denn in der FDP? Aber es ist nicht nur ein FDP-Problem. Wer macht noch politische oder soziale Arbeit? Diesen Menschen mehr positive Beachtung zu schenken, könnte auch eine wichtige Aufgabe der Presse sein. Die Anliegen von Minderheiten sind sicherlich wichtig, aber wenn die Interessen der breiten Mehrheit öffentlich nicht mehr vorkommen, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Populisten auf dem Vormarsch sind. – Jürgen Koch Köln

Gerhart Baum sollte auch die aktuelle Politik seiner Partei kritisieren

Die Sorgen, die sich Gerhart Baum um das Erstarken Nazis alias AfD macht sind durchaus berechtigt. Was er meines Erachtens ausblendet, welchen Beitrag seine Partei die FDP zum Zuwachs der AfD geleistet hat. Durch ihre Blockadehaltung bei vielen der im Koalitionsvertrag fest gelegten Gesetzesvorhaben, ich nenne nur beispielhaft die Kindergrundsicherung, wurde das Ansehen der ehemaligen Fortschrittskoalition massiv geschädigt. Hinzu kommt das starrsinnige Festhalten an der Schuldenbremse und die Ablehnung jedweder Steuerhöhung. Gerade in der Zeit, die durch eine Vielzahl von Krisen gekennzeichnet, ist ein starker, tatkräftiger Staat gefragt und nicht eine Sparpolitik. – Bernd Willenberg Bergisch Gladbach

Gerhard Baum bemängelt zurecht fehlende Empathie bei der Ampel

Was habe ich von der Demokratie, wenn ich durch eine ideologiegetriebene Gesetzgebung meine Lebensgrundlage verliere? Olaf Scholz und Robert Habeck wollen das Gebäudeenergiegesetz durchbringen. Wenn die Zahl stimmt, werden in Deutschland von diesem Gesetz 14 Millionen Eigenheimbesitzer betroffen sein. Auf die Ängste und Nöte, die dieses Gesetz bei einem großen Teil dieser Bevölkerungsgruppe hervorruft, nehmen sie keine Rücksicht. Recht hat Gerhart Baum damit, dass beide viel zu wenig Empathie zeigen, aber es reicht nicht, dass er dies anmahnt. Dieser Erkenntnis müssen Taten folgen, zum Beispiel auch dadurch, dass, als Ausdruck von empfundener Empathie, das Gesetz zurück genommen und neu gestaltet wird. Geschähe dies tatsächlich – es gilt immer wieder der alte biblische Spruch: Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen – würde der Zulauf zur AfD gebremst und vielleicht rückläufig gemacht. – Peter Sikorsky Köln