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Update

Landtagswahl in Brandenburg
SPD vor AfD – Grüne unter fünf Prozent

Lesezeit 3 Minuten
22.09.2024, Brandenburg, Potsdam: Anhänger der SPD reagieren nach Bekanntgabe der ersten Prognosen. In Brandenburg fand am Sonntag die Landtagswahl statt. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

22.09.2024, Brandenburg, Potsdam: Anhänger der SPD reagieren nach Bekanntgabe der ersten Prognosen. In Brandenburg fand am Sonntag die Landtagswahl statt.

Mit Spannung blickt Deutschland auf die Landtagswahl in Brandenburg. Laut der aktuellen Hochrechnung steht die SPD mit Ministerpräsident Woidke vor der AfD.

Bei der Landtagswahl in Brandenburg hat sich die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke laut der Hochrechnung von 20 Uhr gegen die AfD durchgesetzt. Nach den Zahlen von Infratest dimap liegen die Sozialdemokraten mit 30,7% vorn. Demnach liegt die AfD bei 29,6%. Die Wahlbeteiligung liegt bei 74%, der höchste Wert der Landesgeschichte. In Brandenburg waren 2,1 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben, darunter etwa hunderttausend Erstwählerinnen und Erstwähler.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht schafft es mit 13,1% vor der CDU (12,1%) auf den dritten Platz. Linke und Freie Wähler kommen demnach auf unter fünf Prozent, für die Grünen wird es eine Zitterpartie: die Prognosen belaufen sich auf 4,6%.

Landtagswahl in Brandenburg: SPD-Ergebnis ist laut Platzeck Erfolg von Dietmar Woidke

Der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck hat den Erfolg der SPD bei der Landtagswahl vor allem auf die Arbeit von Regierungschef Dietmar Woidke zurückgeführt. „Dietmar Woidke hat alles reingeworfen, was ging. Es ist sein Erfolg“, sagte Platzeck im ZDF.

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Der SPD sei in Brandenburg eine „sagenhafte Aufholjagd“ gelungen. Aus seiner Sicht sei damit klar, dass Bundeskanzler Olaf Scholz die SPD wieder als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl im nächsten Jahr führen werde. Platzeck war vor Woidke Ministerpräsident in Brandenburg. Der derzeitige Regierungschef hatte das Amt 2013 übernommen.

Bundeskanzler Olaf Scholz reagiert mit nur zwei Wörtern

Bundeskanzler Olaf Scholz hat zufrieden auf das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg reagiert. Vor einem Gespräch mit dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro in New York sagte er auf die Frage eines Journalisten, wie die Stimmung in einer Telefonschalte des SPD-Präsidiums zu den Prognosen gewesen sei: „Gut, natürlich.“ Auch aus seinem Umfeld hieß es, der Kanzler sei „durchaus zufrieden“. Ausführlicher will Scholz die Wahl erst am Montag bewerten.

Scholz hatte am Morgen (Ortszeit) in New York am UN-Zukunftsgipfel teilgenommen und sich dann gegen 17.00 Uhr von der deutschen Botschaft an der First Avenue in Manhattan ins Berliner Willy-Brandt-Haus schalten lassen, um über die ersten Prognosen zu beraten. Anschließend sah er sich die Wahlergebnisse im Fernsehen an. Den ersten Hochrechnungen zufolge ist die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke wieder stärkste Partei geworden und kann wie bisher immer seit 1990 die Regierung bilden.

Landtagswahl in Brandenburg: BSW feiert, Grüne zittern

Brandenburgs Grüne-Spitzenkandidatin Antje Töpfer ist zuversichtlich, dass ihre Partei in den Landtag einzieht. „Es wird sicher ein langer Abend, wir werden lange hier verharren und bangen, aber wir werden es schaffen“, sagte sie am Wahlabend. „Wir werden in den Landtag einziehen. Und wir werden das Direktmandat holen.“ Ihre Hoffnung liegt auf der Kandidatin Marie Schäffer. Die Landtagsabgeordnete könnte in Potsdam das Direktmandat gewinnen.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sprach von einer „bitteren Niederlage“. „Da gibt es nichts, aber auch gar nichts schönzureden“, sagte Linnemann am Sonntagabend im ZDF. Er sprach zudem SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke Glückwünsche für den Wahlsieg aus.

Linnemann führte die Verluste auf eine starke Polarisierung zwischen SPD und AfD in Brandenburg zurück. „Viele CDU-Wähler haben gesagt ‚in diesem Fall wähle ich SPD‘'“, sagte Linnemann. Die CDU habe „die Wahl verloren“. Auf Bundesebene stehe die CDU aber vor der für Montag geplanten Kür von Kanzlerkandidat Friedrich Merz mit sehr guten Umfrageergebnissen da, betonte Linnemann. (dpa, afp, imk)