Nach der FlutMeckenheimer Grundschule ist vielleicht Ende 2022 saniert
Meckenheim – Fast acht Monate nach der Flutkatastrophe sind nun die mit Holz verschalten Rippen der Betondecke im Obergeschoss der evangelischen Grundschule (EGS) Meckenheim zu sehen. Sie kamen zum Vorschein, als die abgehängte Decke entfernt wurde. Die in den Wänden verlegten Installationsleitungen liegen offen; Putz-, Estrich- und Malerarbeiten stehen noch aus, und in der Aula parkt ein Rollgerüst, mit dessen Hilfe die Handwerker die mit Fangnetzen abgesicherten Lichtkuppeln austauschen werden.
Ausschuss besucht Baustelle
Doch das Klima im Gebäude der evangelischen Grundschule (EGS) Meckenheim fühlt sich wieder angenehm trocken an – vor allem in der Fronhofhalle, in der seit Mitte Februar ein eingeschränkter Sportbetrieb möglich ist, ist der große Fortschritt der Sanierung zu sehen. Dort sei wieder Sportunterricht möglich, allerdings ohne Geräte, erklärte Andreas Satzer.
Er ist als Leiter des Gebäudemanagements für die bauliche Unterhaltung der städtischen Liegenschaften zuständig. Momentan werde die Halle von der katholischen Grundschule und von Vereinen genutzt, sagte Satzer. Gemeinsam mit Meckenheims Erstem Beigeordneten Hans Dieter Wirtz und Fachbereichsleiterin Silvia Klemmer führte Satzer vor der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport durch die Klassenzimmer der EGS und zeigte auch die Fronhof- und die Gymnastikhalle. Rund ein Dutzend Vertreter aus politischen Gremien überzeugten sich vom Fortschritt der Arbeiten.
Unterricht im Pavillon und Containern
Die Grundschüler würden momentan im Pavillon auf dem Schulcampus unterrichtet, informierte Satzer, da ein sicherer Schulbetrieb unter anderem durch die hohe Staubentwicklung bei den Arbeiten am Estrich ansonsten nicht gewährleistet werden könne. Nach den Osterferien soll der Unterricht für Real- und Grundschüler in Interims-Containerschule hinter der Dreifachturnhalle weitergehen, berichtete Hans Dieter Wirtz im Ausschuss.
Beide Grundschulen, eine Kita und vier Sporthallen wurden überflutet
Die in der Altstadt liegenden beiden Grundschulen, eine Kita und die vier Sporthallen waren in der Katastrophennacht im Juli geflutet worden. Durch das Wasser habe die Substanz der Gebäude sowie deren technische Ausrüstung einschließlich Ausstattung und Einrichtung erheblichen Schaden genommen.
Bei der evangelischen Grundschule, auf die sich momentan die Kräfte konzentrieren, machte sich zudem der Sanierungsstau bemerkbar. Im Herbst regnete es in zwei Klassenräume im ersten Stock hinein. Die Kosten der Sanierung belaufen sich laut Wiederaufbauplan allein für diese Schule auf etwas mehr als zwei Millionen Euro. Förderprogramme zum Wiederaufbau werden in Anspruch genommen.
Bauliche Verbesserung in der evangelischen Grundschule
Da auch im Obergeschoss Leitungen erneuert würden, sei das ganze Gebäude in den Sanierungsprozess eingebunden, berichtete Satzer. Dabei sind auch bauliche Verbesserungen erreicht worden. So verläuft die Entwässerung des Flachdachs nicht mehr in den Wänden, was die Wartung erschwerte: Die Fallrohre verlaufen nun an der Außenwand.
Um mehr Licht in die Aula zu bringen, werden sämtliche Lichtkuppeln ausgetauscht, so Satzer. Die Dachoberlichter lägen im Zentrum des 1500 Quadratmeter großen Daches. Die Klassenzimmer im Obergeschoss sollen eine Rasterdecke aus Faserplatten samt LED-Beleuchtung erhalten. Die Türblätter müssen alle ausgetauscht werden. Auch die Sicherheitslicht-Anlage in der alten Hausmeisterloge wird erneuert.
Wann alles fertig wird, ist offen
Carolin Norden, stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes und Mutter eines Kita-Kindes, zeigte sich angetan: „Ich freue mich für die Schüler, dass sie in eine sanierte Schule ziehen können.“ Wann das genau sein wird? Einen belastbaren Zeitplan könne er jedoch noch nicht vorlegen, antwortete Satzer auf eine Frage von Rainer Friedrich (CDU).
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Der Fortschritt der Arbeiten sei unter anderem anhängig von der Verfügbarkeit des Baumaterials und der Handwerker. Wenn alles gut gehe, könne die Schule gegen Ende des Jahres fertig sein.
Nur eine von vier Turnhallen wird genutzt
Die kleine und die große Halle sowie die Gymnastikhalle werden voraussichtlich im nächsten Jahr fertig sein, der genaue Termin sei aber noch ungewiss, so Satzer: Die Fronhofhalle werde seit dem 14. Februar als einzige Sporthalle genutzt, da dort die aus brandschutztechnischen Gründen notwendigen zwei ebenerdigen Rettungswege angelegt werden konnten.
Ein grüner Hallenboden ist frisch aufgebracht und die Wände sind mit einem Prallschutz versehen. Die Schulen seien glücklich, weil sie nun im Sportunterricht „nicht jedes Mal Yoga machen müssen“, berichtete Silvia Klemmer. Zwar gebe es augenblicklich nur eine Unisex-Toilette und noch keine Dusche, aber zumindest könne wieder Sport getrieben werden, hieß es. Auch die Gymnastikhalle hat einen neuen Sportboden erhalten, die Umkleiden, Nassbereiche und die Toiletten müssten allerdings noch saniert werden.