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Standort in EuskirchenProcter & Gamble investiert 40 Millionen Euro

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Symbolischer Akt: Pietro d’Arpa (v.l.), Logistikchef Europa bei Procter & Gamble, Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt und Werksleiter Madhav Rao beim Spatenstich für das 40 Millionen Euro teure Hochregallager.

Euskirchen-Großbüllesheim – „Es gibt keinen besseren Ort in Europa, als in Euskirchen zu investieren“, sagte Pietro d’Arpa, Logistikchef Europa bei Procter & Gamble. Mit dieser Aussage zauberte er Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt ein Lächeln ins Gesicht – sogar gut erkennbar trotz Maske.

40 Millionen Euro investiert Procter & Gamble nach eigenen Angaben in den Standort Euskirchen. Schon im kommenden Jahr soll das neue Distributionszentrum auf dem Gelände im Industriepark am Silberberg (Ipas) in Großbüllesheim fertiggestellt sein. „Er ist ein historischer Tag für uns und ein klares Bekenntnis für den Standort Euskirchen“, sagte Madhav Rao zum „Groundbreaking Event“. Mit einem normalen Spatenstich ist es beim Weltunternehmen Procter, das nach eigenen Angaben Betriebe in 70 Ländern und laut Forbes 2017 mehr als 66 Milliarden Dollar Umsatz gemacht hat, nicht getan. Zwar griffen Reichelt, Rao und d’Arpa symbolisch zum Spaten und warfen ein bisschen Sand durch die Luft. Doch der eigentliche Höhepunkt war die virtuelle Tour durch das geplante, hochmoderne und voll automatisierte Warenlager mithilfe einer Virtual-Reality-Brille.

Keine Leerfahrten mehr

Auch wenn bisher maximal die ersten vorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen sind, lässt sich ohne virtuelle Realität schon jetzt erahnen, dass das Lager nicht nur modern, sondern auch groß wird. 4700 Quadratmeter beträgt die Grundfläche. Mit der Erweiterung sollen die Lieferfähigkeiten für den Einzelhandel, für Direktlieferungen an Kunden in andere Länder als Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie für standortübergreifende Lieferungen an weitere Distributionszentren gestärkt werden. In dem Hochregallager wird vor allem Platz für Paletten sein, und es ist direkt mit dem angrenzenden Distributionszentrum verbunden – ein Faktor, der für die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens von großer Bedeutung sein soll. „Auf den Straßen in Europa fahren 20 Prozent aller Lkw leer. Das wird es bei uns nicht mehr geben“, versicherte Logistikchef d’Arpa. Leerfahrten sollen bei Procter & Gamble der Vergangenheit angehören.

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Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille schaute sich Bürgermeister Sacha Reichelt das künftige Lager schon mal an.

Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, plant das Unternehmen nach eigenen Angaben zudem, Lieferwege von der Straße auf die Schiene und das Wasser zu verlagern. Die Lkw, die weiter genutzt werden, sollen mit Bio-Diesel getankt werden oder – wenn es die Technik zulässt – künftig elektrisch angetrieben werden.

Procter & Gamble half nach der Flutkatastrophe

Bürgermeister Reichelt würdigte die Investition und blickte auf die Hilfe von Procter & Gamble im Zuge der Flutkatastrophe zurück. „Wir sind längst nicht mehr nur Geschäftspartner, sondern Freunde geworden“, sagte Reichelt.

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Procter & Gamble will  verstärkt auf Schiene und Wasser setzen.

Der Krisenstab der Euskirchener Verwaltung war nach dem Hochwasser zwischenzeitlich auf dem Procter-Gelände eingerichtet worden. Zudem versorgte das Unternehmen Helfer und Feuerwehrleute mit Essen. Auch zahlreiche Sachspenden wurden auf dem Werksgelände im Ipas ausgegeben. Die Euskirchener Feuerwehr erhielt laut Reichelt eine Geldspende in Höhe von 400 000 Euro. „Es war eine beeindruckende Zusammenarbeit“, so der Bürgermeister: „Die jetzige Investition ist ein Ausrufezeichen und bedeutet Planungssicherheit für die Mitarbeiter, die sich mit dem Standort und Euskirchen identifizieren.“

Alte Halle wird saniert

Die Halle 14, die bisher als Hochregallager genutzt worden ist, wird Procter & Gamble zufolge leergeräumt und saniert. Logistikleiter d’Arpa war das erste Mal seit drei Jahren in Großbüllesheim. „Es ist eine der größten Investitionen, die wir in Europa bisher gemacht haben“, sagte der Logistikchef nicht ganz ohne Stolz. Im Winter 2021 habe man mit den Planungen für das automatisierte Warenlager begonnen. Wenige Monate später gab es dann grünes Licht für die geplante Investition, und es ging mit Hochdruck in die finale Konzeption.

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„Das ganze Projekt ist eine Teamleistung und ein wichtiger Schritt für die Logistik hier am Standort“, sagte der Leiter des Pampers-Werks in Euskirchen, Madhav Rao.