Für einen Moment verliert Valentin Altenburg die Fassung und schreit seine Spielerin Anne Schröder an – live vor laufenden Fernsehkameras.
„Halt jetzt die Fresse“Hockey-Bundestrainer brüllt Spielerin bei Olympia in der ARD an
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris kam es zu einem bemerkenswerten Vorfall mit dem deutschen Hockey-Bundestrainer Valentin Altenburg. Während des Vorrundenspiels gegen Frankreich, das die deutsche Damenmannschaft mit 2:0 anführte, verlor Altenburg die Beherrschung gegenüber der Nationalspielerin Anne Schröder.
„Anne, halt jetzt die Fresse und komm her, das nervt mich, deine Körpersprache“, so Altenburgs Worte, die von den Fernsehmikrofonen eingefangen wurden. Und er legt völlig in Rage noch nach: „Das ist von dir schlecht. Meine Güte, jetzt reiß dich zusammen.“
Valentin Altenburg schreit Nationalspielerin Anne Schröder an
Trotz der harschen Worte des Trainers gewann das deutsche Team das Spiel letztendlich mit 5:1. Nach dem Spiel äußerten sich Altenburg und Schröder versöhnlich über den Vorfall. Altenburg erklärte, dass er seine Wortwahl nicht abstreiten könne, betonte jedoch das langjährige, vertrauensvolle Verhältnis zu Schröder und die Notwendigkeit von Emotionen in diesem Moment.
Schröder selbst nahm den Vorfall gelassen und kommentierte, dass sie darüber lachen müsse und die Situation bereits vergessen sei. „Er war einfach unzufrieden, weil er das Gefühl hatte, dass ich meine Schulter hängen gelassen hab. Da habe ich eine kurze Ansage bekommen.“ Das sei für sie in diesem Moment auch völlig in Ordnung gewesen: „Ich kenne Valentin super lang, wir haben ein sehr, sehr enges Vertrauensverhältnis. Dementsprechend nehmen wir uns das gegenseitig nicht übel und haben dann einfach weitergemacht.“
Hockey: Deutsche Damen so gut wie im Viertelfinale
Nach dem zweiten Sieg im dritten Vorrundenspiel stehen die deutschen Frauen so gut wie sicher im Viertelfinale von Paris. Kapitänin Nike Lorenz (3., 52. und 53. Minute), Charlotte Stapenhorst (11.) und Amelie Wortmann (28.) trafen bei großer Hitze für den WM-Vierten. In den verbleibenden beiden Spielen der Gruppe A trifft der EM-Dritte am Freitag (10.00 Uhr) auf China und am Samstag (19.45 Uhr) auf Vize-Europameister Belgien. Vier der sechs Teams ziehen direkt ins Viertelfinale ein.
Doch im Stade Yves-du-Manoir im Nordosten von Paris wurde nach dem Erfolg fast nur über die Szene in der ersten Spielunterbrechung gesprochen. „Ich habe nicht mit so vielen Menschen zusammengearbeitet, denen ich so vertraue und die mir so vertrauen“, sagte Altenburg über die gebürtige Düsseldorferin Schröder und erklärte: „Deshalb ist es auch unsere Art, die Mannschaft so zu führen. Das sieht im Fernsehen vielleicht nicht so aus, aber die Reaktion auf dem Spielfeld spricht für sich.“ (jag/dpa)