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40 Jahre „Miami Vice“Was wurde aus den Serienstars um Don Johnson? – So sehen sie heute aus

Lesezeit 5 Minuten
Philip Michael Thomas und Don Johnson standen im Zentrum der Krimiserie „Miami Vice“.

Philip Michael Thomas und Don Johnson standen im Zentrum der Krimiserie „Miami Vice“. (Archivbild)

Miami Vice gehört zu den Kultserien der 80er Jahre. Hier sehen Sie, wie Don Johnson und Co. heute aussehen.

„Miami Vice“ war eine der Kultserien der 80er Jahre. Sie entführte die Zuschauer in die Welt der Undercover-Cops Sonny Crockett und Ricardo Tubbs, die im Neonlicht von Miami gegen das organisierte Verbrechen kämpften. Von 1984 bis 1989 fesselte die Serie mit 111 Episoden, in denen Stil, Musik und Mode eine große Rolle spielten. Mit seiner Mischung aus Thriller und zeitgenössischem Lifestyle setzte „Miami Vice“ neue Maßstäbe und hinterließ einen prägenden Einfluss auf die Popkultur.

Doch was geschah nach dem Ende der Serie mit den Schauspielern, die sie berühmt gemacht hatte?

Don Johnson alias Detective James Crockett

Don Johnson ist auch jenseits der 70 weiterhin in Hollywood aktiv und spielte zuletzt unter anderem in der Serie „Kenan“ (2021-2022) an der Seite von Kenan Thompson. Davor hatte er eine Hauptrolle in der erfolgreichen HBO-Serie „Watchmen“ (2019) als Chief Judd Crawford, die ihm viele neue Fans bescherte. Johnson war zuletzt auch wieder in großen Filmen zu sehen, so in „Knives Out - Mord ist Familiensache“ (2019), wo er in einem Star-Ensemble überzeugte, oder 2024 im Streaming-Hit „Rebel Ridge“ auf Netflix.

Johnson hat eine große Familie und ist Vater von fünf Kindern aus verschiedenen Beziehungen. Seine älteste Tochter, Dakota Johnson, ist ebenfalls Schauspielerin und bekannt für ihre Rolle in der „Fifty Shades of Grey“-Filmreihe. Don Johnson war fünfmal verheiratet, darunter zweimal mit Schauspielerin Melanie Griffith, die Dakotas Mutter ist. Mit seiner aktuellen Ehefrau, Kelley Phleger, hat er drei weitere Kinder: Grace, Jasper und Deacon.


Philip Michael Thomas alias Detective Ricardo Tubbs

Es ist still geworden um Philip Michael Thomas, der in „Miami Vice“ als Ricardo Tubbs an der Seite von Don Johnson Kultstatus erlangte. Nach dem Ende der Serie versuchte sich Thomas als Musiker und Produzent, blieb aber weit hinter den Erwartungen zurück. Bis heute kursiert in der Popkultur der von ihm geprägte Begriff der EGOTs, also jener Künstlerinnen und Künstler, die mit Oscar, Grammy, Emmy und Tony die wichtigsten Preise der US-Unterhaltungsindustrie gewonnen haben. Pointe für Thomas: Er wollte sie alle gewinnen, schaffte aber nicht einmal eine Nominierung.

In den 90er Jahren war er noch in einigen kleineren TV-Produktionen und als Synchronsprecher bis 2006 für Videospiele aktiv, unter anderem für „Grand Theft Auto: Vice City“. Eine mehrfach angekündigte Autobiografie erschien gar nicht erst. Heute lebt der 75-Jährige zurückgezogen und meidet das Rampenlicht. Immerhin hat er einen sehr nostalgischen Instagram-Kanal, dem allerdings nur rund 3.500 Menschen folgen.

Finanziell dürfte es ihm nicht schlecht gegangen sein: 1994 wurde Thomas Sprecher des „International Psychic Network“ und trat in TV-Werbespots auf, in denen er mit seinem „weltweiten Wissen“ die besten Hellseher vorstellte. Nachdem ihn die Firma durch Miss Cleo ersetzt hatte, klagte Thomas erfolgreich auf Schadenersatz und erhielt 2002 rund 1,48 Millionen Dollar plus Zinsen.


Saundra Santiago alias Detective Gina Calabrese

In „Miami Vice“ spielte die gebürtige New Yorkerin Saundra Santiago in allen fünf Staffeln die taffe Detective Gina Calabrese, doch ihre Karriere ging schließlich über die Neonlichter Miamis hinaus. Nach der Serie machte sich die heute 67-Jährige einen Namen auf der Theaterbühne und versuchte sich in Musicals und Dramen am Broadway.

Santiago spielte auch in beliebten Serien wie „The Sopranos“, erhielt aber vor allen Dingen langfristigere Engagements in Daily Soaps wie „Liebe, Lüge, Leidenschaft“. Für ihre Rolle der Carmen Santos in „Springfield Story“ erhielt sie schließlich den „Alma Award“, eine wichtige Auszeichnung für lateinamerikanische Künstler. Bis heute ist sie der Schauspielerei treu geblieben und tritt gelegentlich in Gastrollen auf. Gelegentlich ist sie auch auf Serienkongressen zu sehen. Santiago ist seit 1999 mit dem Jazz-Musiker Roger Squitero verheiratet und meldet sich regelmäßig bei ihren Fans auf Instagram.


Olivia Brown alias Detective Trudy Joplin

Auch Olivia Brown durfte in ihrer Rolle als Detective Trudy Joplin in allen fünf Staffeln von „Miami Vice“ mitspielen. Bis heute war sie in über 30 anderen Film- und Fernsehrollen zu sehen, in den letzten zehn Jahren allerdings nur noch sporadisch. Ihre letzte größere Gastrolle hatte sie von 1996 bis 2003 als Patricia Hamilton in mehreren Staffeln der Serie „Eine himmlische Familie“.

Brown war in erster Ehe mit dem Schauspieler Mykelti Williamson verheiratet, den sie bei den Dreharbeiten zu „Miami Vice“ kennengelernt hatte. Nach nur zwei Jahren trennte sich das Paar und sie heiratete James Okonkwo, mit dem sie zwei Kinder hat.


Michael Talbott alias Detective Stan Switek

Michael Talbott, der in „Miami Vice“ vor allem als tollpatschiger Detective Stan Switek für humorvolle Momente sorgte, war vor der Serie auch in Kinofilmen wie „Carrie“ oder „Rambo“ zu sehen. Nach dem Ende der Serie wirkte er noch bis Mitte der 1990er Jahre in zahlreichen Fernsehfilmen und -serien wie „Eine himmlische Familie“ mit. Danach wurden seine Auftritte seltener.

Abseits der Kamera ist Talbott als überzeugter Waffenliebhaber und Unterstützer der NRA bekannt. Statt weiter im Rampenlicht zu stehen, hat er sich mehr und mehr ins Privatleben seiner Heimatstadt Waverly, Iowa, zurückgezogen. Laut einem Interview mit dem 80er-Jahre-Blog „Skrobocrop“ arbeitet er nicht mehr als Schauspieler, sondern unterstützt mehrere Veteranenverbände und Strafverfolgungsbehörden.


Edward James Olmos alias Lieutenant Martin Castillo

Charakterkopf Edward James Olmos, der in „Miami Vice“ als wortkarger Lieutenant Martin Castillo die Fäden zog, zählt neben Don Johnson wohl zu den bekanntesten Darstellern der Serie und wird auch heute noch gerne gebucht. Olmos stieß in der ersten Staffel zum Team und blieb bis zum Ende der Serie über alle fünf Staffeln dabei.

Edward James Olmos bei einer Filmpremiere im August 2024.

Edward James Olmos bei einer Filmpremiere im August 2024. (Archivbild)

Nach „Miami Vice“ ging seine Karriere steil bergauf, unter anderem mit einer gefeierten Hauptrolle in „Stand and Deliver“. Er schaffte, wovon Philip Michael Thomas nur träumen konnte: eine Oscar-Nominierung. Später prägte der heute 77-Jährige als Commander Adama in „Battlestar Galactica“ erneut eine Kultserie. Bis heute war er in über 120 Kino- und Fernsehrollen zu sehen, zuletzt in „Mayans M.C.“, einem erfolgreichen Spin-Off von „Sons of Anarchy“.

Olmos gilt für viele mexikanisch-amerikanische bzw. lateinamerikanische Einwanderer und ihre Nachkommen als Identifikationsfigur, da er in seinen Rollen oft die Erfahrungen und Herausforderungen dieser Gemeinschaft widerspiegelt. Olmos setzt sich auch aktiv für soziale Gerechtigkeit und Bildungschancen für Latinos ein und nutzt seine Bekanntheit, um die Stimme der lateinamerikanischen Gemeinschaft in den USA zu stärken und ihr Gehör zu verschaffen.