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Verschwunden, entführt oder abgestürzt7 mysteriöse Flugzeugkatastrophen, die immer noch ungelöst sind

Lesezeit 7 Minuten
Absturz eines Flugzeugs auf dem offenen Meer.

Absturz eines Flugzeugs auf dem offenen Meer. (Symbolbild)

Malaysia-Airlines-Flug MH370 & Co.: Diese 7 Tragödien und Rätsel der Luftfahrtgeschichte sind bis heute ungelöst.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über sieben mysteriöse Flugzeugkatastrophen, die bis heute ungelöst sind. Von plötzlich verschwundenen Flugzeugen über mysteriöse Entführungen bis hin zu ungeklärten Abstürzen werfen diese Fälle immer wieder Fragen auf und geben der Luftfahrt-Community bis heute Rätsel auf. Trotz intensiver Untersuchungen und Nachforschungen bleiben die Schicksale dieser Flugzeuge bis heute ein Rätsel.


Malaysia-Airlines-Flug MH370

Etwa eine Stunde nach dem Start von Malaysia nach Peking verschwand eine Boeing 777 mit 239 Passagieren an Bord. Fehlende Notrufe, zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen und der Verdacht, dass die Bordkommunikation absichtlich abgeschaltet wurde, führten zu verschiedenen Verschwörungstheorien. Diese reichten von einem technischen Defekt über Terrorismus bis hin zum Selbstmord des Piloten.

Chinesische Angehörige der vermissten Passagiere an Bord des Malaysia Airlines Fluges MH370 schauen auf einen Fernseher, der eine malaysische Pressekonferenz zeigt.

Chinesische Angehörige der vermissten Passagiere an Bord des Malaysia Airlines Fluges MH370 schauen auf einen Fernseher, der eine malaysische Pressekonferenz im Lido Hotel am 17. März 2014 in Peking, China, zeigt.

Das Verschwinden löste eine groß angelegte Such- und Rettungsaktion von über 20 Ländern in den umliegenden Gewässern und Inseln aus. Die internationale Berichterstattung war enorm. Die Suche blieb erfolglos. 2023 identifizierte ein Wissenschaftler ein Wrackteil der Boeing 777 des verschwundenen Malaysian-Airlines-Flugs MH370. Das gefundene Wrackteil, das auf Madagaskar gefunden wurde, könnte Hinweise auf die Flugnase geben.

Alles zum Thema Lufthansa

2023 erschien die dreiteilige Miniserie „MH370: das verschwundene Flugzeug“ auf Netflix. In den 90-minütigen Episoden kommen Angehörige der Menschen an Bord ebenso zu Wort wie Experten, die sich seit Jahren intensiv mit dem Fall beschäftigen – und versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. 2024, zehn Jahre nach dem Verschwinden, soll es eine neue Suche geben.


Malaysia-Airlines-Flug 653

Malaysian Airline System Flug 653 (MH653) war ein Inlandsflug von Penang nach Kuala Lumpur in Malaysia, durchgeführt von Malaysian Airline System (MAS). Am Abend des 4. Dezember 1977 stürzte das Flugzeug vom Typ Boeing 737-200 in Tanjung Kupang, Johor, Malaysia, ab, als es laut der Auswertung der Aufnahmen aus dem Flugschreiber von Entführern nach Singapur umgeleitet werden sollte. Man vermutet, dass der oder die Entführer zunächst die Piloten erschossen und dann sich selbst.

Die Boeing 737-200 Landshut der Lufthansa.

Die Boeing 737-200 Landshut der Lufthansa, die am 13. Oktober 1977 von vier Mitgliedern der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) auf dem Weg von Palma de Mallorca in Spanien nach Frankfurt in Deutschland entführt wurde. (Symbolbild)

Alle 93 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder kamen bei dieser Tragödie ums Leben. Es war der tödlichste Flugzeugabsturz auf malaysischem Boden. Die genauen Umstände der Entführung und des Absturzes wurden nie geklärt – auch die Identitäten der Entführer nicht. Beamte des Flughafens von Kuala Lumpur gaben jedoch an, die Piloten hätten über Funk mitgeteilt, dass Mitglieder der Japanischen Roten Armee, einer linksradikalen Terrororganisation, das Flugzeug entführt hätten.


Pakistan International Airlines Flug 404

Flug 404 der Pakistan International Airlines (PIA) war ein Inlandsflug, der am 25. August 1989 stattfand. Das Flugzeug, eine Fokker F-27 Friendship, war auf dem Weg von Gilgit nach Islamabad in Pakistan. Berichten zufolge verschwand das Flugzeug kurz nach dem Start. Einer der Piloten soll noch einen Routinefunkspruch abgesetzt haben. Es wird vermutet, dass das Flugzeug mit den 54 Crew-Mitgliedern und Passagieren im Himalaya abgestürzt ist, aber bis heute wurden keine Wrackteile gefunden.

Ein Helikopter fliegt zum Nanga Parbat.

Ein Helikopter fliegt 2005 zum Nanga Parbat. (Symbolbild)

Das Militär startete tagelang eine massive Suchaktion in den nur schwer zugänglichen, schneebedeckten Bergen, die jedoch erfolglos blieb. Später wurden zivile und militärische Suchtrupps organisiert, die das Gebiet um den 8.000 Meter hohen Nanga Parbat absuchten.

„Das ist eine Tragödie, die wir nicht vergessen können“, sagte Arif Hussain zur pakistanischen Tageszeitung „The Express Tribune“. Seit über 30 Jahren wartet er auf eine Antwort, was aus seiner Frau, seinen beiden Kindern, seinem Onkel und seiner Tante geworden ist, die mit dem Flugzeug spurlos verschwunden sind.


Alas-Chiricanas-Flug 901

War es ein tragischer Unfall oder ein feiger Terrorakt? Am 19. Juli 1994 kam es bei einem innerpanamaischen Regionalflug von Colón nach Panama City zu einer Katastrophe. Unmittelbar nach dem Start explodierte eine Maschine des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante. Bei dem tragischen Unglück kamen alle 21 Menschen an Bord, darunter 12 Juden, ums Leben. Sowohl die panamaischen als auch die US-amerikanischen Behörden behandeln das Ereignis als ungelösten Kriminalfall und Terrorakt. Das FBI führt noch heute eine eigene Seite zu dem Fall, wo nach Hinweisen gesucht wird.

Ein Flugzeug des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante, das im Dienste der Uruguayischen Luftwaffe fliegt.

Ein Flugzeug des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante, das im Dienste der Uruguayischen Luftwaffe fliegt. (Symbolbild)

Laut dem FBI konnten alle verstorbenen Passagiere und Besatzungsmitglieder des Fluges 901 bis auf eine Person identifiziert werden. Eine Leiche wurde möglicherweise als Ali Hawa Jamal identifiziert. Er wird vom FBI verdächtigt, die Bombe an Bord des Flugzeugs gebracht zu haben.


Vermisste Douglas DC-4

Am 21. Juli 1951 startete eine Douglas DC-4 der Canadian Pacific Air Lines mit 37 Personen an Bord, darunter Angehörige der Armee und der Luftwaffe, von Vancouver nach Tokio. Auf dem Weg zur Zwischenlandung in Anchorage, Alaska, geriet das Flugzeug jedoch in heftigen Regen und eisige Kälte und kam vom Kurs ab. Eine Rettungsaktion wurde einige Stunden später eingeleitet, als die Douglas DC-4 nicht eintraf. Nach dreimonatiger Suche durch kanadische und amerikanische Flugzeuge wurde die Suche am 31. Oktober 1951 eingestellt. Bis heute wurde keine Spur des Flugzeugs gefunden.

Eine Douglas DC-4 bei einer Berliner Flugschau im Jahre 2016.

Eine Douglas DC-4 bei einer Berliner Flugschau im Jahre 2016. (Symbolbild)

Dies ist der bekannteste Fall des Flugzeugtyps Douglas DC-4, der eine besonders erschreckende Geschichte hat: Von der Indienststellung 1943 bis August 2022 gab es einschließlich der militärischen Betreiber 385 Totalverluste dieses Flugzeugtyps (30,9 % der gebauten), davon 322 durch Flugunfälle. Insgesamt kamen hierbei 3.588 Menschen ums Leben. In den Jahren 1944, 1945 (2x), 1946 und 1974 verschwanden jeweils Flugzeuge mit ihren Besatzungen und Passagieren spurlos.


Flying-Tiger-Line-Flug 7815/13

Mitte März 1962, im Vorfeld des Vietnamkrieges, verschwand Flug 739 der United States Army Flying Tiger auf dem Weg von Guam zu den Philippinen über dem scheinbar bodenlosen Marianengraben im Pazifischen Ozean. An Bord befanden sich elf amerikanische zivile Besatzungsmitglieder und 96 militärische Passagiere. Etwa eine Stunde nach dem letzten Funkspruch des Flugzeugs berichtete die Besatzung eines Öltankers in der Gegend von einer hellen Explosion am Himmel, die einige Ermittler mit dem Flugzeug in Verbindung brachten. Während des Vorfalls gingen keine Notrufe bei den Flugsicherungszentralen ein, wodurch es schwierig ist, den genauen Zeitpunkt des Unglücks für die 107 Menschen an Bord zu bestimmen.

Blick auf die Andersen Air Force Base, Guam, im Jahr 2023.

Blick auf die Andersen Air Force Base, Guam, im Jahr 2023. (Symbolbild)

Es folgte eine enorme Suchaktion, die zu den größten zählt, die es jemals auf dem Gebiet des Pazifischen Ozeans gegeben hat. 1.300 Personen, 48 Flugzeuge und 8 Schiffe sollen eine Fläche von rund 200.000 Quadratmeilen abgesucht haben. Die Suche blieb erfolglos, es wurde kein einziges Wrackteil gefunden. In den Vereinigten Staaten kursierten schnell Gerüchte über die Ursache des Unglücks. Die Theorien reichten von der Behauptung, die US-Regierung habe das Flugzeug versehentlich abgeschossen und dann ihre Spuren verwischt, bis hin zu einem einfachen Triebwerks- und Kommunikationsausfall. Die wirkliche Ursache bleibt jedoch ungeklärt und wird aufgrund der vergangenen Zeit vielleicht nie geklärt werden.


Verschwinden der Boeing 727 N844AA

Die Geschichte dieser Entführung klingt fast wie die Handlung eines unglaubwürdigen Actionfilms: Vor 20 Jahren verschwand ein Flugzeug auf mysteriöse Weise, nachdem es den Flughafen von Luanda in Angola verlassen hatte. Es handelte sich um eine Boeing 727 mit der Registrierung N844AA, die vom Flughafen Quatro de Fevereiro gestohlen wurde. Das Flugzeug gehörte ursprünglich der TAAG Angola Airlines und wurde gerade für die Flotte der IRS Airlines in Nigeria umgerüstet. Das plötzliche Verschwinden des Flugzeugs löste eine weltweite Fahndung des Federal Bureau of Investigation (FBI) und der Central Intelligence Agency (CIA) aus.

Ungeklärt ist auch der Verbleib von Ben Charles Padilla, einem ausgebildeten Flugzeugmechaniker, Flugingenieur und Inhaber einer Privatpilotenlizenz, der sich nach Angaben der US-Behörden an Bord und möglicherweise auch am Steuer der Maschine befand, als diese gestohlen wurde. Er gilt seit dem 25. Mai 2003 als vermisst. Laut der umfangreichen Vermissten-Datenbank „Charley Project“ soll auch der kongolesische Mechaniker John Mutantu an Bord gewesen sein – auch er gilt seitdem als vermisst, jedoch gibt es sehr widersprüchliche Angaben darüber, ob er wirklich an Board war.


Auch die berühmten Vermisstenfälle Amelia Earhart und Glenn Miller sind in die Geschichte der Luftfahrt eingegangen. Mehr zu diesen Fällen finden Sie unserem Artikel zu vermissten Prominenten: