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Schreckgespenst für PilotenSo gefährlich sind Vogelschläge für Flugzeuge

Lesezeit 2 Minuten
Mitglieder eines Rettungsteams arbeiten am verunglückten Passagierflugzeug am internationalen Flughafen Muan.

Vogelschläge gelten als eine der möglichen Ursachen für das jüngste tragische Flugunglück in Südkorea.

Vogelschläge häufen sich mit dem wachsenden Flugverkehr und haben seit 1988 den Tod von über 260 Menschen weltweit verursacht.

Nach dem Flugunglück in Südkorea mit 179 Toten wird ein Zusammenstoß mit Vögeln als mögliche Ursache genannt. Sogenannte Vogelschläge haben in der Vergangenheit zahlreiche Flugunfälle in der ganzen Welt ausgelöst - auch wenn die meisten ohne größere Folgen bleiben.

Seit 1988 haben Vogelschläge den Tod von 262 Menschen und die Zerstörung von 250 Flugzeugen weltweit verursacht, wie die australische Behörde für die Gefahr von Wildtieren für die Luftfahrt (AAWHG) anführt. In dieser Statistik ist das Unglück vom Sonntag noch nicht enthalten.

AAWHG: Vogelschläge verursachen jährlich Milliardenschaden

Vogelschläge häufen sich mit dem wachsenden Flugverkehr. Allein in den USA wurden nach einer Datenbank der dortigen Luftfahrtbehörde FAA zwischen 1990 und 2023 291.600 Zusammenstöße zwischen Wildtieren und zivilen Flugzeugen gezählt. Sie verursachen laut AAWHG jedes Jahr mehr als 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,15 Milliarden Euro) an Schäden. Zumeist ereignen sich Vogelschläge beim Start oder bei der Landung in einer Höhe von bis zu 15 Metern. Zusammenstöße während des Fluges sind viel seltener, aber nicht unmöglich.

Einer der bekanntesten Vorfälle dieser Art ereignete sich im Januar 2009 in New York, als ein Airbus A320 der Fluggesellschaft US Airways auf dem Hudson River notlandete. Ein Vogelschlag hatte dabei zuvor beide Triebwerke beschädigt. Das Vorfall wurde als das „Wunder auf dem Hudson“ bekannt, weil niemand zu Schaden kam.

Vogelschlag führt meistens nicht zu schwerem Unfall

In den meisten Fällen führt ein Vogelschlag nicht zu einem schweren Unfall, sondern höchstens zu Beulen an der Außenhaut des Flugzeugs. Wenn ein oder mehrere Vögel in ein Triebwerk fliegen, kann der Schaden jedoch schwerwiegender sein. Doch selbst dann wird die Maschine nur in den seltensten Fällen manövrierunfähig.

Richtig schwierig wird es, wenn beide Triebwerke von einem Vogelschlag betroffen sind, was nach Angaben eines ehemaligen Experten des französischen Büros für die Sicherheit der Luftfahrt (BEA9 „überaus selten“ vorkommt. Das Risiko steige mit der Größe der Vögel und ihrer Anzahl, etwa während der Zeit der Vogelzüge.

Um sich gegen die Gefahren durch Vogelschlag zu schützen, haben Flugzeughersteller und Flughäfen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Sie reichen von Belastungstests der Triebwerke durch das Bewerfen der Triebwerke mit toten Hühnern bis hin zu Abschreckungsmaßnahmen rund um die Flughäfen. (afp)