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Reise mit 9-Euro-TicketSylt errichtet Zäune und Barrikaden gegen Punks

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Punks Westerland Sylt 2

Eine Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. (Archivbild)

Westerland – Mit dem Start des 9-Euro-Tickets Anfang Juni rollte auch die Reisewelle los: Besonders im Blick lag die kollektive Fahrt auf die noble Insel Sylt. Die Idee: Einmal günstig zu den Reichen und Schönen. Was zunächst eine Schnapsidee war, entwickelte sich zu einem Event und tausende pilgerten mit dem günstigen Zugticket nach Westerland.

Punks Westerland Sylt

Eine Gruppe Punks auf Sylt trägt einen Bierkasten. (Archivbild)

Unter anderem besuchten auch Gruppen von Punks die Insel und machten es sich in Westerland, der Insel-Hauptstadt, bequem. Besonders beliebt bei den für die Insel eher untypischen Touristen war die Innenstadt und der Wilhelminen-Brunnen, der sich schnell zum Treffpunkt der Feier-Gäste entwickelte. Seit mehr als drei Wochen wurden sie geduldet, große Auseinandersetzungen gab es offenbar nicht, doch jetzt greift die Lokalpolitik durch.

Sylt: Punks campieren an beliebtem Brunnen in Westerland

Mittlerweile ist der erste Sylt-Reise-Hype verflogen und die Insel ergreift Maßnahmen gegen die Punks, die in der Innenstadt campieren. Rund um den Brunnen wurde ein Zaun aufgestellt, das Wasser aus dem Brunnen wurde teilweise abgelassen.

Außerdem wurden massive Beton-Blockaden errichtet, die den Durchgang zu Gassen versperren, die Personen wohl zum Wildpinkeln benutzt haben. So soll offenbar der beliebte Treffpunkt für die Punks unbeliebter gemacht werden.

Wie unter anderem das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, führt der Dauer-Besuch wohl zu Unmut bei Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Geschäftsleuten. Sie befürchten teilweise nun, dass die Punks weiterziehen könnten.

Bürgermeister Nikolas Häckel hatte am Donnerstag gesagt, dass der Brunnen eine Reparatur benötige. Dass die Punks wohl erstmal nicht mehr an ihrem liebgewonnenen Brunnen campieren werden, ist wohl ein Nebeneffekt, der gerne gesehen wird.

„Wir haben mit wiederverwendbaren Barrieren einen Privatweg abgegrenzt, um das Privateigentum zu schützen und weitere Verunreinigungen zu vermeiden“, erklärt Häckel auf Anfrage. Zu der Situation mit den Gästen sagte er: „Die Lage ist dynamisch und für einige sehr belastend - natürlich haben einige Gastronomen und Gewerbetreibende wirtschaftliche Schäden und Sorgen.“

Mit dem Beginn der Ferien erwarten laut „Abendblatt“ einige Geschäftsleute, dass neue Gäste-Ströme auf die Insel ziehen könnten. Wie viele Personen sich derzeit als Gäste auf der Insel aufhalten und wann oder ob sie wieder abreisen wollen, ist noch unklar. Insgesamt ist der Besuch der Punks auf der Nobel-Insel jedoch wohl bislang ziemlich friedlich verlaufen. (mab)