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Dichtungen verformtAirbus A321 verliert nach Start mehrere Fenster – Pilot kehrt sofort um

Lesezeit 2 Minuten
Ein Airbus A321 von Titan Airways nach dem Start.

Ein Airbus A321 von Titan Airways musste einen Flug in die USA plötzlich abbrechen. (Symbolfoto)

Erst in einer Höhe von 3000 Metern bemerkte die Crew die ungewöhnlichen Schäden an dem Airbus A321.

Anfang Oktober musste ein Airbus A321LR der Titan Airways einen Flug in die USA kurz nach dem Start in London plötzlich abbrechen. Erst in einer Höhe von rund 3.000 Metern bemerkte die Crew kurz nach dem Start, dass mit dem Airbus etwas nicht stimmte.

Die lauten Kabinengeräusche machten den Lademeister ebenfalls stutzig. Er verließ seinen Platz und untersuchte den hinteren Teil des Airbus. Dabei stellte er fest, dass auf der linken Seite des Charterflugzeugs vier Fenster lose waren oder gänzlich fehlten.

Airbus A321LR startete in London mit zwei fehlenden Fensterscheiben

Ein Ingenieur und ein Pilot begutachteten daraufhin ebenfalls die Schäden. Nach kurzer Beratung entschied sich die Crew im Airbus, den Steigflug sofort zu beenden und den Flug nach Orlando im US-Bundesstaat Florida abzubrechen.

Der Airbus A321 drehte ab und nahm wieder Kurs auf Stansted. Der Pilot verzichtete auf eine Notfallmeldung und auch die dortigen Notdienste wurden nicht alarmiert.

Airbus-Pilot verzichtet auf Notfallmeldung

36 Minuten nach dem Start landete das Flugzeug wieder sicher in London. Insgesamt befanden sich neun Passagiere und elf Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine.

Einen Monat nach dem abrupten Abbruch des Fluges am 4. Oktober hat die britische Flugunfalluntersuchungsbehörde (AAIB) einen Sonderbericht zu dem ungewöhnlichen Vorfall vorgelegt. Die Behörde beschreibt den Notfall detailliert und kommt zu dem Schluss, dass der Vorfall „weitaus schwerwiegendere“ Folgen hätte haben können, wenn die „Fensterintegrität“ bei „höherem Differenzdruck“ verloren gegangen wäre.

Britische Behörde legt Sonderbericht zu Vorfall mit Airbus A321 vor

Zurückzuführen ist der Schaden auf Hochleistungslampen, die am Vortag im Zuge von Dreharbeiten für mehr als fünf Stunden auf den Airbus strahlten. Dabei dürften die Fenster beschädigt worden sein.

Neben zwei komplett fehlenden Scheiben im Bereich des Notausstiegs über den Tragflächen wurden auch Verformungen an den Fenstern durch die Hitzeeinwirkung festgestellt. Einige Gummidichtungen waren nicht mehr an ihrem Platz und verschoben. (mbr)