Einer der Kletterer war an der Grenze zu Österreich stark geschwächt. Sein Begleiter ließ ihn zurück und löste einen Großeinsatz der Bergrettung aus.
Einsatzkräfte fassungslosDeutscher Kletterer lässt Begleiter in den Alpen zurück – Bergrettung im Einsatz
Ein deutscher Bergsteiger ist von seinem Begleiter im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich bei einer Alpentour einfach zurückgelassen worden. Der 64-Jährige hatte auf einer Hohe von rund 1950 Metern in den Berchtesgadener Alpen um eine Pause gebeten. Sein Begleiter ging alleine weiter und löste einen Großeinsatz der Bergrettung aus.
Der geschwächte 64-Jährige aus Niederbayern wurde von einem weiteren Bergsteiger am Sonntagabend (20. August) am Wegesrand entdeckt. Er habe angegeben, seinen Begleiter zu vermissen. Der Mann war ohne das Wissen des geschwächten Kletterers einfach weitergegangen. Die Bergrettung suchte insgesamt 16 Stunden nach dem scheinbar vermissten Mann.
Berchtesgadener Alpen: Deutscher Bergsteiger lässt geschwächten Begleiter einfach zurück
Der Wirt des Ingolstädter Hauses, einer Schutzhütte auf einer Höhe von mehr als 2100 Metern an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich, entdeckte den Mann schließlich schlafend in seiner Hütte. Der Bergsteiger zeigte keinerlei Verständnis für die Suchaktion. „Wir haben ihn aufgeweckt, aber er hatte keinerlei Einsicht“, sagte der Einsatzleiter der Bergrettung der Gemeinde Saalfelden.
Dass man seinen Begleiter im Dunkeln zurücklasse und nicht mal einen Notruf absetze, sei ein ungewöhnlicher Fall, erklärte ein Sprecher der Bergrettung weiter. Der ebenfalls 64-Jährige wurde nach dem Einsatz ins ebenfalls Tal gebracht. Die beiden Bergsteiger waren laut eigenen Angaben aus Weißbach im Pinzgau zur Wandertour aufgebrochen.
Österreich: Leichenfund auf Gletscher löst 22 Jahre alten Vermisstenfall
Warum der 64-Jährige seinen Begleiter am Wegesrand zurückgelassen hatte, ist weiterhin unklar. Die Bergrettung machte zu den genauen Umständen keine Angaben, teilte allerdings ein Video der umfassenden Suchaktion. Diese wurde angesichts der angenommenen Dringlichkeit auch in der Dunkelheit durchgeführt.
Erst vor wenigen Tagen hatte ein Leichenfund am Schlatenkees-Gletscher östlich des Großvenediger-Gipfels in Österreich Wirbel ausgelöst. Die dort entdeckte Leiche gehöre zu einem seit 22 Jahren vermissten Bergsteiger, der bei einer Skitour auf dem Gletscher im Jahr 2001 verunglückt war. (shh)