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ErdbeerfedersternForscher entdecken Kreatur mit 20 Armen in der Antarktis

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Ein Forschungsschiff fährt in der Antarktis vor einem großen blauen Eisberg entlang. Im Hintergrund sind weitere Eisschollen zu sehen. (Symbolbild)

Erste Hinweise auf den Erdbeerfederstern (Promachocrinus Fragarius) hatten Forscher bereits vor 16 Jahren erhalten. Das 20-armige Tier ernährt sich in der antarktischen Tiefsee überwiegend von Plankton. (Symbolbild)

16 Jahre lang hatten Wissenschaftler versucht, das Tier zu bestimmen. Sie gehen noch von viel mehr unentdeckten Arten aus.

Einer internationalen Forschergruppe ist es gelungen, ein neues Tiefsee-Lebewesen in der Antarktis zu entdecken. Der sogenannte antarktische Erdbeerfederstern sei etwa 20 Zentimeter lang und verfüge über 20 Arme, die an ihren Spitzen an Federn erinnern, heißt es. Die Wissenschaftler hatten erstmals vor 16 Jahren Hinweise auf die Kreatur erhalten.

Der antarktische Erdbeerfederstern wurde aber erst Mitte Juli in einer Studie mehrerer Forscher gezielt beschrieben. Das Tier bewege sich durch seine Vielzahl an Armen im Südlichen Ozean vor der Küste der Antarktis fort und ernähre sich überwiegend von Plankton. Es gebe allerdings auch noch Hinweise auf weitere Arten.

Antarktis: Forscher entdecken Kreatur mit 20 Armen in der Tiefsee

„Was für ein unglaubliches Gefühl, das Tier nach 16 Jahren endlich bestimmen zu können“, schrieb Molekularbiologin Nerida Wilson von der University of Western Australia in Perth. Sie hatte gemeinsam mit Greg Rouse, Professor für Meeresbiologie an der University of California in San Diego und Forscherin Emily McLaughlin von der University of Alabama zwischen 2008 und 2017 mehrere Expeditionen in der Antarktis durchgeführt.

Dabei haben die Forscher unter anderem vier neue Tierarten entdeckt. Promachocrinus Fragarius, der wissenschaftliche Name des Erdbeerfedersterns, ist die erste Spezies, die erfolgreich beschrieben werden konnte.

Den Vergleich mit einer Erdbeere stellten die Forscher her, weil der Kopf des Tiefsee-Lebewesens eine ähnliche Form hat. Die Kreatur soll in einer Tiefe von bis zu 2000 Metern leben.

Erdbeerfederstern: Wissenschaftlern gelingen Aufnahmen von neuem Tiefsee-Lebewesen mit zahlreichen Tentakeln

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie noch weitere verwandte Spezies bestimmen und entdecken können. Obwohl der antarktische Erdbeerfederstern einem Tintenfisch ähnelt, gehört er zur Familie der Haarsterne und Seelilien (Crinoide). Neben seinen 20 Armen verfügt er über weitere Tentakeln, mit denen er sich am Meeresgrund festkrallen kann.

Bei der Untersuchung der im Südlichen Ozean genommenen Proben seien den Wissenschaftlern zudem noch weitere, bisher unbekannte Details aufgefallen. „Insbesondere ist uns die Körperpigmentierung und die Form des zentralen Körperbereichs aufgefallen. Diese haben wir untersucht und erhoffen uns, durch die DNA weitere Hinweise auf einige Arten zu erhalten“, heißt es im wissenschaftlichen Bericht weiter.

Antarktis: Schmelzendes Eis legt Lebewesen frei – Forscher von Rückgang beunruhigt

Weite Teile der Weltmeere, vor allem in der Tiefsee, sind bisher wenig erforscht. Erst vor wenigen Tagen hatten Forscher vor der Küste Mittelamerikas in der Nähe eines Unterwasservulkans zahlreiche neue Tiere in einem bisher unbekannten Höhlensystem gefunden. Sie leben unter der Vulkankruste.

In der Antarktis wurden zudem durch auftauende Eisschichten zuletzt große Mengen an Phytoplankton entdeckt, die zuvor mehrere Millionen Jahre im Eis eingeschlossen waren. Meteorologen hatten zuletzt einen beunruhigenden Rückgang des Meereises festgestellt, der einen neuen historischen Tiefstwert bedeutet. (shh)