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Sechsjähriger ArianWarum wurde die Kinderleiche nicht bei der großen Suchaktion gefunden?

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https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/rotenburg-ort120515/landwirt-findet-leiche-auf-wiese-es-ist-vermutlich-arian-93150748.html

Estorf: Eine teilweise abgemähte Wiese am Fundort einer Kinderleiche im Landkreis Stade. Arian war vor über zwei Monaten verschwunden.

Es gilt als sicher, dass es sich bei der am Montag gefundenen Kinderleiche um Arian handelt. Das Fundgebiet war zuvor bereits abgesucht worden.

Am Tag nach dem Fund einer Kinderleiche im Landkreis Stade verdichten sich die Hinweise, dass es sich tatsächlich um den vermissten Arian handelt. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Arian“, sagte Polizeisprecherin Sara Mehnen von der Polizei Rotenburg (Wümme) am Dienstag, wie die „Kreiszeitung“ berichtet. Die Leiche war noch am Montagabend (24. Juni) ins Institut für Rechtsmedizin nach Hamburg gebracht worden.

Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht, sagte Mehnen weiter. Erst Ende der Woche sei aber mit einem genaueren Gutachten zu rechnen. Dann könne man genau sagen, woran der Sechsjährige gestorben sei. Die Frage nach dem Zustand der Leiche beantwortete Mehnen nicht.

Landwirt erkannte gelbes T-Shirt von Arian

Dienstagfrüh hatte die Polizei in Rotenburg mitgeteilt, dass ein Landwirt in der Gemeinde Estorf am Montagnachmittag eine Kinderleiche auf einer Wiese entdeckt habe. Die Vermutung, dass es sich um den seit dem 22. April vermissten autistischen Jungen handelt, lag nahe. Der Fundort liegt nur wenige Kilometer vom Elternhaus Arians entfernt. Der Landwirt, der seine Wiese mähen wollte, hatte Medien berichtet, er habe sofort das gelbe Shirt erkannt, das Arian zum Zeitpunkt seines Verschwindens trug.

Nicht nur den Ermittlern stellt sich nun die Frage, warum die Leiche trotz der einwöchigen intensiven Suchaktion durch Profis nicht gefunden wurde. Akribisch war das Gelände rund um den Wohnort Arians in Elm bei Bremervörde durchkämmt worden, und auch der Fluss Oste war mit Sonarbooten abgesucht worden. Zuletzt stand die Theorie im Fokus, dass Arian in den Fluss gefallen und sogar bis in die Nordsee abgetrieben sein könnte. Es wurde sogar Ende Mai noch einmal der Fluss mit Drohnen abgesucht.

Es soll sich mit rund 1200 Kräften um die größte jemals in Deutschland gestartete Suchaktion gehandelt haben.

Fundgebiet von Arians Leiche wurde mehrfach abgesucht

Eine Einschätzung, wie lange die Leiche schon auf der Wiese im Bereich Behrste in der Gemeinde Estorf lag, kann noch nicht gegeben werden. Auch dieses Gebiet war damals nach Auskunft der Polizei Teil des Suchgebiets. Sogar mehrfach sei dort gesucht worden, so Polizeisprecherin Mehnen laut „Kreiszeitung“. Das Gras war damals auch noch nicht so hoch wie Ende Juni.

Eine Erklärung könnte sein, dass sich Arian dort aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht aufgehalten habe. Trotz der kalten und nassen Nächte könnte es sein, dass Arian noch einige Tage lebend durch die Gegend streifte. Der aufgrund seines Autismus menschenscheue Junge hätte sich demnach vor den Suchenden versteckt.

Jetzt sollen Bewegungsprofile und Spuren der Suchaktionen ausgewertet werden, um Antworten auf die bohrenden Fragen zu bekommen. „Für die Kollegen, die akribisch gesucht haben, ist es ein ganz schlechtes Ergebnis“, sagt Polizeisprecherin Sara Mehnen der „Kreiszeitung“.