Im Fall des vermissten Arian hat ein Landwirt eine Kinderleiche auf einem Feld entdeckt. Die Sonderermittler sind alarmiert.
Sonderermittler alarmiertKinderleiche „wahrscheinlich“ Arian – Polizei nennt neue Details zum Fund
Bei der Suche nach dem vermissten Arian untersuchen die Ermittler den Fund einer Kinderleiche. Ein Landwirt im niedersächsischen Estorf im Landkreis Stade meldete der Polizei am Montag (24. Juni), dass er ein lebloses Kind auf einem seiner Felder entdeckt hätte. Die Polizei im Landkreis Rotenburg (Wümme) bestätigte den Leichenfund am Dienstag (25. Juni).
Die Sonderermittler der „Ermittlungsgruppe Arian“, die den Fundort untersuchten, halten einen Zusammenhang mit dem vermissten sechsjährigen Jungen für „wahrscheinlich“. Zum Tatort und dem Zustand der Kinderleiche machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben. Der autistische Junge Arian aus Bremervörde wird seit fast zwei Monaten vermisst.
Sechsjähriger Arian vermisst: Polizei findet Kinderleiche in Feld – Sonderermittler alarmiert
„Die Tatortgruppe der Polizeiinspektion Stade und Mitarbeitende der ‚Ermittlungsgruppe Arian‘ haben den Fundort kriminaltechnisch aufgenommen“, teilte ein Sprecher in einer Mitteilung mit. Die Kinderleiche wurde noch am Dienstag rechtsmedizinisch untersucht. Nach ersten Ergebnissen liegen keine Erkenntnisse auf Fremdverschulden vor.
Der Fundort liegt etwa sieben Kilometer nördlich von Bremervörde und in unmittelbarer Nähe des bisherigen Suchgebiets im Ortsteil Behrste. Ein Landwirt hatte bei Mäharbeiten eine auffällige Stelle entdeckt und die Polizei alarmiert. Er konnte sein Fahrzeug noch stoppen, der Fundort wurde entsprechend nicht abgemäht.
Er liegt nur wenige Hundert Meter östlich des Ufergebiets der Oste, in der die Polizei mehrere Tage lang nach dem vermissten Arian gesucht hatte. Laut Ermittlerangaben war der Fundort auch Teil des Suchgebiets.
Autistischer Junge: Polizei startet außergewöhnliche Suche nach vermisstem Arian aus Bremervörde
Der sechsjährige Arian war am 22. April gegen 19.15 Uhr aus dem Haus seiner Eltern in Bremervörde-Elm verschwunden. Überwachungskameras zeigen den Jungen, wie er auf Socken und nur mit einem Pullover bekleidet in Richtung eines Waldstücks läuft. Danach verliert sich jede Spur von dem autistischen Jungen.
Die Polizei hatte gemeinsam mit Feuerwehr, DLRG, THW und Soldaten der Bundeswehr eine außergewöhnliche Suchaktion für Arian gestartet. Mit speziellen Lichtbildern am Himmel oder Luftballons mit Schokolade wurde versucht, den vermissten Jungen anzulocken. Auch Tornado-Kampfjets der Bundeswehr waren mit Wärmebildkameras im Einsatz.
Vermisster Arian: „Außergewöhnlicher Hinweis“ alarmiert Polizei – Sonderermittler rücken aus
Die Polizei hat ein Verbrechen bisher ausgeschlossen, die Aufnahmen der Überwachungskameras hätten die Aussagen der Eltern bestätigt. Zuletzt hatte die „EG Arian“ mehrfach den Fluss Oste und das Ufergebiet abgesucht. Ihr Verdacht: Der autistische Junge könnte in den Fluss gefallen sein. Bei der zu diesem Zeitpunkt hohen Fließgeschwindigkeit der Oste wäre er in nur rund zehn Stunden bis in die Nordsee getrieben.
Erst vor wenigen Wochen waren die Ermittler wegen eines „außergewöhnlichen Hinweises“ ausgerückt, weil eine Frau auf einer Webcam einen treibenden Gegenstand nahe der Schwebefähre Osten-Hemmoor entdeckt hatte. Polizeihubschrauber und Drohnen rückten umgehend aus, konnten Arian allerdings nicht finden.
Sechsjähriger Arian aus Bremervörde: Polizei richtet besondere Bitte an Bevölkerung
Noch im Mai hatte die Polizei eine neue Suchaktion gestartet, Anwohner befragt und Bilder von Überwachungs- und Wildkameras ausgewertet. „Wir sind der Meinung, dass wir nochmal suchen müssen, auch wenn wir schon ein sehr großes Gebiet abgesucht haben“, hatte Polizeisprecher Heiner van der Werp im Mai zum „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt.
Seitdem hatte es jedoch keinen konkreten Verdacht gegeben, was mit Arian geschehen ist. Die Polizei hatte erklärt, nur noch anlassbezogen nach dem Jungen zu suchen. Die Bevölkerung wurde gebeten, mögliche Verstecke wie Heuballen, Abstellkammern oder Dachböden nach dem sechsjährigen Jungen abzusuchen. (shh)