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Eruption in Magmatunnel auf IslandBoeing 757 muss Landung während Vulkanausbruch abbrechen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Boeing 757 der isländischen Fluggesellschaft Icelandair ist am Himmel zu sehen. (Symbolbild)

Eine Boeing 757 der isländischen Fluggesellschaft Icelandair wurde vom Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel überrascht. Die Piloten mussten schnell ihren Kurs ändern, um nicht über den Lavariss zu fliegen. (Symbolbild)

Die Boeing 757 von Icelandair ist noch über dem Atlantik, als die Crew plötzlich den Kurs ändern muss. Ein Vulkanausbruch hatte das Flugzeug überrascht.

Eine Boeing 757 der Fluggesellschaft Icelandair ist vom verheerenden Vulkanausbruch auf Island überrascht worden und musste die Landung nahe der Reykjyavik am Dienstag (19. Dezember) abbrechen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Kopenhagen in Richtung des Flughafens Keflavík, der unweit der isländischen Hauptstadt liegt, als die Piloten plötzlich ihren Kurs ändern mussten.

Die Icelandair-Maschine war mit hoher Geschwindigkeit über dem Atlantik unterwegs, als die Crew der Boeing 757 kurz nach 23 Uhr das Wendemanöver über dem Westen Island einleitete. Kurz zuvor hatte es auf der Reykjanes-Halbinsel einen der verheerendsten Ausbrüche der vergangenen Jahre gegeben. An der Erdoberfläche hatte sich ein kilometerlanger Riss gebildet, aus dem mehr als 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde schießen.

Vulkanausbruch auf Island: Boeing 757 muss Landung nach Eruption von kilometerlangem Magmatunnel abbrechen

Flug ICE213 war kurz nach dem Vulkanausbruch der meistbeobachtetste Flug beim Flugdatendienst „Flightradar24“. Die Maschine war nur noch einige Kilometer von dem Lavariss entfernt. Die Crew flog auf einer Höhe von mehr als 10.000 Metern mehrere Warteschleifen über der Ostküste Islands, bevor der Flug nach etwa 20 Minuten fortgesetzt werden konnte. Das zeigen Radaraufzeichnungen der Boeing 757.

Die Crew konnte dabei nicht wie geplant aus südlicher Richtung an Keflavík heranfliegen, sondern musste nach Norden ausweichen. Grund dafür waren Dämpfe und eine durch den Vulkanausbruch entstandene Rauchwolke, die Turbulenzen oder weitere Probleme im Landeanflug hätte verursachen können.

Icelandair: Boeing 757 von Vulkanausbruch überrascht – Pilot leitet plötzliches Wendemanöver ein

Der Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel war kilometerweit zu beobachten, das grelle Leuchten war auch an Bord der Boeing 757 von Icelandair deutlich zu sehen. In den sozialen Medien tauchten Aufnahmen aus einem Flugzeug aus, das unmittelbar nach dem Ausbruch am Flughafen in Keflavík landete.

Die Boeing 757 musste kurz vor der Landung am internationalen Flughafen Islands noch eine scharfe S-Kurve fliegen, da der übliche Weg in Richtung Keflavík durch die Eruption auf der Reykjanes-Halbinsel versperrt war. Gegen kurz vor 1 Uhr am Dienstagmorgen landete das Flugzeug schließlich, während im Hintergrund das grelle Leuchten des Ausbruchs zu sehen war.

Verheerender Vulkanausbruch auf Island: Flugzeug beobachtet Eruption aus der Luft

Der Flugverkehr war durch den selbst für Vulkanologen überraschenden Ausbruch kurzzeitig unterbrochen, bereits am späten Montagabend flogen allerdings wieder Passagiermaschinen von Keflavík in Richtung europäisches Festland. Am Dienstag starteten die ersten Maschinen wieder in Richtung Deutschland, darunter Flüge nach München und Frankfurt am Main.

Der isländische Katastrophenschutz und der Wetterdienst erwarten in den kommenden Tagen mögliche Einschränkungen im Flugverkehr. Da der Ausbruch allerdings an Land geschehen ist und vor allem heiße Lava aus der Erdoberfläche austritt, ist derzeit mit keiner größeren Aschewolke zu rechnen.

Sollte der Magmatunnel noch an einer weiteren Stelle in der Nähe des Atlantik ausbrechen, könnte eine größere Aschewolke Auswirkungen auf das europäische Festland haben.