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„Wünscht mir Glück“Boris Herrmann steuert im Pazifik auf heftigen Sturm zu – und holt weiter auf

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Boris Herrmann beim Wechsel eines Segels auf seiner Malizia-Seaexplorer.

Boris Herrmann beim Wechsel eines Segels auf seiner Malizia-Seaexplorer. (Archivfoto)

Bei der Weltumsegelung läuft es für den Hamburger immer besser. Doch es droht Ungemach.

Mit einem kleinen Schokoladenbären feierte Boris Herrmann südlich von Australien im Indischen Ozean den dritten Advent. In seinem Videoblog auf YouTube präsentierte sich der 43-Jährige am Sonntagmorgen (15. Dezember) gut gelaunt, obwohl er auf einen heftigen Sturm zusteuert.

Auf dem Weg zum Kap Horn wartet im Südpolarmeer ein mächtiges Tiefdruckgebiet. „Wir haben am Montag südlich von Neuseeland einen großen Sturm, möglicherweise mit starken Winden von bis zu 45-50 Knoten“, berichtete Boris Herrmann. So einen Sturm habe er auf seinem neuen Boot noch nicht erlebt. „Wünscht uns also nächsten Montag viel Glück, wenn ihr ins Büro geht!“, sagte er bereits am Freitag.

Boris Herrmann holt bei der Vendée Globe enorm auf

Dennoch gibt es Grund zum Feiern, denn der 36. Tag auf See bedeutet für den Hamburger Skipper gleichzeitig auch Halbzeit bei der Vendée Globe. Südlich von Tasmanien, an der Grenze zwischen Indischem und Pazifischem Ozean, wird er die Hälfte der gesamten Renndistanz zurückgelegt haben. „Die Dinge scheinen überschaubarer zu sein, wenn man bedenkt, dass man fast die Hälfte geschafft hat“, sagte er erleichtert.

Unterdessen macht Boris Herrmann bei der Vendée Globe weiter Boden gut. Der Hamburger verkürzte seinen Rückstand auf den Führenden Charlie Dalin auf unter 1.000 Seemeilen. Aber auch die Distanz zu den unmittelbar vor ihm segelnden Konkurrenten konnte der Familienvater mit seiner Malizia-Seaexplorer reduzieren.

Boris Herrmann erwartet bei Vendée Globe großen Sturm

Und Boris Herrmanns Aufholjagd entgeht der Konkurrenz keinesfalls. „Ich habe eine Nachricht von Sam Goodchild bekommen, in der er sagt: 'Es sieht so aus, als ob ich auf dich warten würde, also beeil dich“, erzählte der gebürtige Oldenburger am Samstag.

Den Rest des Tages will er noch nutzen, um sein Boot wetterfest zu machen. Seine Aussichten für die nächsten Tage sind aber durchaus positiv. Am 1. Januar wolle er Kap Horn umrunden.

Boris Herrmann liegt unter den mittlerweile nur noch 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Einhandregatta um die Welt nach wie vor auf Platz zehn (Stand Sonntagmittag). Spätestens Ende Januar möchte er dann zurück im Zielhafen Les Sables-d‘Olonne in Frankreich sein. (mbr)