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„Bin besser drauf“Boris Herrmann verlässt seine „Höhle“ nach einer rauen Woche auf See

Lesezeit 2 Minuten
Boris Herrmann steht an Deck seiner Malizia-Seaexplorer.

Nach einer Woche unter Deck konnte Boris Herrmann bei der Vendée Globe endlich wieder an die frische Luft. (Archivfoto)

Der Hamburger Skipper scheint sein Tief bei der Weltumseglung überwunden zu haben. Eine gelungene Reparatur stimmt ihn besonders glücklich.

Fast zwei Tage lang gab es kein Lebenszeichen von Boris Herrmann. Der Hamburger Skipper war bei der Vendée Globe untergetaucht. Am Mittwoch meldete sich der 43-Jährige aus dem Indischen Ozean zurück, und im Vergleich zur vergangenen Woche machte der Familienvater einen glücklichen Eindruck.

„Ich habe die Höhle verlassen“, berichtete Boris Herrmann erleichtert in seinem Videoblog auf YouTube. Nach einer Woche unter widrigen Bedingungen mit viel Nebel und starkem Wind habe er endlich wieder das Deck seiner Malizia-Seaexplorer betreten können. „Die Sonne scheint, der Wind hat nachgelassen. Diese Pause werde ich nutzen, um an Deck zu gehen“, verriet er seine Pläne.

Boris Herrmann freut sich auf die Sonne auf Deck der Malizia-Seaexplorer

Voller Tatendrang präsentierte der Vater einer Tochter seine To-Do-Liste, die er im Laufe des Tages abarbeiten wollte. Dazu gehörte auch eine Rasur, nachdem es ihm gelungen war, seinen Rasierer zu reparieren. Darauf war der Tüftler besonders stolz.

Mit seinen Fortschritten bei der Weltumrundung ist Boris Herrmann zufrieden. Derzeit liegt er auf Platz zehn, sein Rückstand auf den in Führung liegenden Charlie Dalin beträgt knapp 1300 Seemeilen (Stand Donnerstagmorgen). Damit hat er in den vergangenen Tagen sogar etwas Boden gut gemacht.

Boris Herrmann macht Einsamkeit bei Vendée Globe weniger zu schaffen

„Die ganze Führungsgruppe macht ein tolles Vendée Globe. Es ist schon sehr beeindruckend, Chapeau“, lobte Herrmann, der seine eigene Zielsetzung bei der Einhandregatta um die Welt von der Platzierung loslöst. Er habe die Hoffnung, an Neujahr am Kap Horn zu sein, dies sei sein „großes Ziel“. Cape Leeuwin sei dabei für ihn ein „großer Meilenstein“.

Die Einsamkeit nach mittlerweile 30 Tagen auf See mache ihm „diesmal weniger zu schaffen“, berichtete der 43-Jährige. „Ich bin insgesamt besser drauf und komme gut klar mit dem Rennen. Das ist für mich persönlich gesehen schon ein großer Erfolg“, sagte Herrmann: „Insofern bin ich auch oft ganz entspannt.“ (mbr/sid)