Bei der Weltumseglung hat der Hamburger Skipper die Tuchfühlung zur Spitzengruppe verloren.
„Ausblick ist katastrophal“Boris Herrmann schiebt Frust im Südatlantik – Konkurrenz zieht davon
Boris Herrmann macht bei der Vendée Globe aktuell nicht den glücklichsten Eindruck, denn die Konkurrenz enteilt dem Hamburger immer mehr. Während die Spitzengruppe um den führenden Franzosen Charlie Dalin von einem Tiefdruckgebiet mit viel Wind profitiert, verliert der 43-Jährige weiter an Boden.
Zwei Wochen nach dem Start in der französischen Hafenstadt Les Sables d'Olonne liegt der 43-Jährige mit seiner „Malizia-Seaexplorer“ am Montagmorgen (25. November) zwar weiterhin auf Rang 13, hat aber bereits mehr als 350 Seemeilen Rückstand auf die Spitze. Und der Abstand wächst.
Boris Herrmann verliert bei Vendée Globe weiter an Boden und schiebt Frust
Der Malizia-Skipper versucht alles, um den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Am Wochenende berichtete Boris Herrmann in seinem Videoblog von den Strapazen an Bord der Imoca. Er schlafe weiterhin kaum und wenn nur ganz kurz, weil er ständig die Segel austausche oder trimme, um mitzuhalten.
„Ich behalte eine positive Einstellung“, stellte der Familienvater am Samstagabend klar und fügte noch hinzu: „Ich gebe mein Bestes.“ Doch Boris Herrmann machte keinen Hehl daraus, dass es schon frustrierend sei. „Der Ausblick ist katastrophal. Es sieht so aus, als würden wir dieses Tief verlieren“, lautete seine bittere Prognose. Und er sollte Recht behalten.
Vendée Globe: Boris Herrmann befürchtet großen Abstand zur Spitze
Während Boris Herrmann mit seiner „Malizia-Seaexplorer“ im Südatlantik an der hinteren Kante des Tiefdruckgebiets verhungert, liegen die Führenden entlang der Kaltfront perfekt, um unter günstigen Segelbedingungen Richtung Kapstadt vom Wind getragen zu werden. Es droht eine Spaltung des kompletten Teilnehmerfeldes.
„Wie weit ich zurückfalle, wie weit sich das auseinanderzieht, vermag ich noch nicht zu sagen. Aber es kann gut sein, dass hier ein sehr großer Abstand entsteht zwischen den Führenden und meiner Position“, sagte Herrmann am Sonntag. „Aber das Rennen ist lang“, schob er noch hoffnungsvoll nach.
Bei der zehnten Auflage der Vendée Globe kämpfen 40 Seglerinnen und Segler um den Sieg. Boris Herrmann zählt zu den Favoriten, obwohl bisher nur Franzosen das berühmte Rennen um die Welt gewinnen konnten. Bei seiner ersten Teilnahme belegte Boris Herrmann den fünften Platz. (mbr)