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„Schlag ins Gesicht“Turbulentes Wetter setzt Boris Herrmann weiter zu – Weihnachten war „schrecklich“

Lesezeit 2 Minuten
Boris Herrmann bestreitet seine zweite Solo-Weltumseglung Vendee Globe und segelt kurz vor Weihnachten mit seinem Boot ·Malizia · Seaexplorer· Kap Hoorn entgegen.

Boris Herrmann konnte erfolgreich Kap Hoorn bei der Vendée Globe umrunden.

Über die Festtage war der Hamburger medial komplett abgetaucht. Jetzt nennt er die Gründe.

Boris Herrmann hat am Samstag (28. Dezember) Kap Hoorn bei der Vendée Globe erfolgreich umrundet und mit seiner „Malizia-Seaexplorer“ den Atlantik erreicht. Allerdings nicht so, wie er es sich zu Weihnachten gewünscht hatte.

Der Hamburger Skipper wollte am Kap Hoorn „Land sehen“ und „verschneite Berge“, stattdessen passierte er die legendäre Landmarke der chilenischen Felseninsel Isla Hornos bei Dunkelheit und weit draußen auf dem Meer - zum insgesamt siebten Mal in seinem Leben.

Boris Herrmann nach Durchquerung des Pazifiks ziemlich gerädert

Die Fahrt durch den Südpazifik hat bei dem 43-Jährigen Spuren hinterlassen. Er zeigte sich froh, diesen turbulenten Abschnitt hinter sich gelassen zu haben. „Das war eine Herausforderung, und ich habe sie geschafft. Es war okay“, sagte Boris Herrmann, nachdem er über Weihnachten abgetaucht war. „Es ist genug, genug mit hüpfen, stoßen und mit Nebel, Kälte und Feuchtigkeit“, schimpfte Boris Herrmann in seiner Videobotschaft auf YouTube. Weihnachten sei „schrecklich“ gewesen.

„Das wirkliche Gefühl, eine Linie überquert zu haben, wird sich bei mir erst später einstellen, denn im Moment werden wir mit 30 Knoten Wind und schwierigem Seegang arg durchgeschüttelt“, sagte Herrmann weiter: „Wenn es weniger wird, stehen uns 24 ruhigere Stunden bevor. Das ist die Belohnung, auf die ich mich freue. Viel mehr wird es nicht sein, denn der Südatlantik wird mit zwei vorausgesagten Stürmen kein Spaziergang werden.“

Boris Herrmann erwartet auch im Atlantik stürmische Bedingungen

Mit der Umrundung des dritten Kaps hat für den Familienvater die letzte Etappe der Weltumseglung, die ihn nun gen Norden durch den Atlantik führt, begonnen. Der Zielhafen im französischen Les Sables-d'Olonne ist nicht mehr allzu weit entfernt. Mehr als zwei Drittel der Weltumseglung hat Boris Herrmann zurückgelegt.

Im Atlantik, da ist sich Boris Herrmann sicher, wird es aber kaum Erholung geben. „Es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Die Wettervorhersage lautet: ‚Haha, Du denkst, Du hast das Schlimmste hinter Dir, aber jetzt zeigen wir erst wirklich, was geht.‘“, prophezeite Herrmann: „Ich muss mich mental darauf vorbereiten, den nächsten Berg zu erklimmen.“

Boris Herrmann hat Kap Hoorn nach 47 Tagen, 22 Stunden und 49 Minuten auf See als Siebter erreicht – drei Tage vor seinem selbst gesteckten Ziel. Aktuell (Sonntagmittag) liegt Herrmann, der sich seit Tagen einen Zweikampf mit Paul Meilhat liefert, auf Rang acht. Herrmanns Rückstand auf den Führenden Yoann Richomme beträgt mehr als 1700 Seemeilen. (mbr/sid)