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„Beziehung per SMS beendet“Britney Spears rechnet mit Timberlake und ihrem Vater ab

Lesezeit 5 Minuten
Britney Spears bei einem Event in Hollywood 2018.

Nimmt in ihrer Biografie „The Woman in Me - Meine Geschichte“ kein Blatt vor den Mund: Britney Spears. (Archivfoto)

Die Pop-Ikone rechnet in „The Woman in Me - Meine Geschichte“ auch mit ihrem Vater schonungslos ab.

Britney Spears hat in ihrer mit Spannung erwarteten Autobiografie „The Woman in Me - Meine Geschichte“ ihr Gefühlsleben zu Papier gebracht - und teilt dabei schonungslos aus. Die „Oops! ... I Did It Again“-Sängerin wettert gegen ihren Vater, gegen frühere Lover, gegen Paparazzi und Medien und gegen doppelte Standards für Männer und Frauen in der Unterhaltungsindustrie.

Vorneweg gibt es eine Widmung der 41-Jährigen, an ihre Söhne Sean Preston (18) und Jayden James (17) gerichtet: „Für meine Jungs - ihr seid die Liebe meines Lebens“. In 49 Kapiteln, auf fast 300 Seiten, fallen Namen wie Justin Timberlake und Colin Farrell, sie schreibt über Höhenflüge, Zusammenbrüche und Tiefpunkte ihres Lebens. Gnadenlos rechnet Spears mit ihrem Vater Jamie (71) ab.

Britney Spears auf ihrer Biografie „The Woman in Me“.

Freizügiges Cover von Britney Spears auf ihrer Biografie „The Woman in Me“.

Britney Spears wird ungewollt von Justin Timberlake schwanger

Der sei schon in ihrer Kindheit im US-Staat Louisiana Alkoholiker gewesen, nichts habe sie ihm Recht machen können, lamentiert Spears. Nur durch Singen und Tanzen habe sie ihre Sorgen vergessen können. Sie schreibt über ihre ersten Auftritte als Kind, den Einstieg bei der US-Kindersendung „Mickey Mouse Club“, mit Jungstars wie Ryan Gosling, Christina Aguilera und Justin Timberlake. Mit 15 der erste Plattenvertrag in New York, dann der Durchbruch mit dem Super-Hit „Baby One More Time“.

„Das war eine gute Zeit in meinem Leben“, schreibt Spears über ihre anfängliche Liebesbeziehung mit Timberlake - von 1999 bis 2002 waren sie ein Paar. Doch dann wurde sie ungewollt schwanger. „Es war zwar eine Überraschung, aber für mich war es keine Katastrophe“, schreibt Spears. Sie habe Timberlake sehr geliebt und gehofft, sie würden „eines Tages eine richtige Familie werden“. Doch der Sänger habe das Kind nicht gewollt, sie hätten sich zu einer Abtreibung entschlossen. „Wäre es nur nach mir gegangen, hatte ich das nie getan“, führt sie weiter aus.

Justin Timberlake beendet Beziehung mit Britney Spears per SMS

Was Timberlake zu diesen Vorwürfen sagt, blieb vorerst offen. Sein Sprecherteam reagierte auf eine Anfrage diverser Medienhäuser zunächst nicht.

Niemand sollte von der Abtreibung erfahren, sie hätten kein Krankenhaus aufgesucht, schreibt Spears. Ihren Angaben zufolge nahm sie Pillen ein. Sie habe starke Krampfschmerzen und große Angst gehabt. „Bis zum heutigen Tag gehört das zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens.“ Später habe sich Timberlake mehr und mehr distanziert und und die Beziehung per SMS beendet. Sie sei danach „wie am Boden zerstört“ gewesen.

Britney Spears wurde nach Timberlakes Song als Schlampe beschimpft

Nachdem Justin Timberlake den Trennungssong „Cry Me A River“ herausbrachte, sei sie als Schlampe beschimpft worden, die Amerikas Goldjungen das Herz gebrochen habe. Hollywood habe Männern immer größere Freiheiten zugestanden als Frauen, klagt Spears.

Mit Schauspieler Colin Farrell habe sie dann eine kurze, aber leidenschaftliche Affäre gehabt. In einem „zweiwöchigen Handgemenge“ seien sie praktische übereinander hergefallen, führt Spears aus.

Sie stürmte die Charts, räumte Preise ab, doch fühlte sich unsicher und verletzlich, offenbart die Sängerin. Bei ihrer Blitzhochzeit 2004 mit ihrem Sandkastenfreund Jason Alexander in Las Vegas sei sie völlig besoffen gewesen. Die Ehe wurde bereits nach 55 Stunden annulliert. Kurz danach heiratete sie Kevin Federline, doch der sei auf „Ruhm und Macht“ aus gewesen. Spears bilanziert: Nach den Enttäuschungen mit Timberlake und Federline, dem Vater ihrer beiden Söhne, habe sie nie wieder wirklich jemandem vertraut.

Das Paar trennte sich 2007 und trug danach einen bitteren Sorgerechtsstreit aus. Sie habe bei ihren Schwangerschaften alle Anzeichen einer Wochenbettdepression gehabt: Traurigkeit, Angst, Erschöpfung und Verwirrung. Dazu sei sie von Paparazzi verfolgt und von den Medien als Mutter heruntergemacht worden. Wochenlang habe sie ihre Kinder nicht sehen dürfen.

Jamie Spears (l), Vater der Sängerin Britney Spears, verlässt das Stanley Mosk Gerichtsgebäude in Los Angeles am 24. Oktober 2012 und Britney Spears, Sängerin aus den USA, kommt an zu den Billboard Music Awards in Las Vegas am 17. Mai 2015.

Jamie Spears (l), Vater der Sängerin Britney Spears, und Britney Spears haben sich verstritten.

Britney Spears erhebt schwere Vorwürfe gegen ihren Vater

2008 war die Sängerin während des Sorgerechtsstreits um die kleinen Söhne psychisch zusammengebrochen. Von der Polizei eskortiert und von Paparazzi verfolgt wurde sie in Los Angeles mit dem Krankenwagen in die Psychiatrie gebracht. Sie war ständig in den Schlagzeilen. Bei einem Friseur ließ sie sich eine Glatze rasieren. Sie sei „verrückt vor Schmerz“ gewesen, weil ihr die Kinder weggenommen wurden, schreibt Spears.

Damals wurde ihr Vater als Vormund für seine Tochter eingesetzt. „Ihm ging es immer nur um Geld“, wirft Spears dem Vater vor. Er und seine Helfer hätten ihr Leben bis ins Kleinste kontrolliert. „Ab sofort bin ich Britney Spears“, habe er ihr damals zu ihrem Entsetzen gesagt. Sie habe ihren Kampfgeist verloren und sei zu einem „Roboterkind“ geworden.

Die „Free Britney“-Bewegung

Nur langsam habe sie die Kraft gefunden, sich zu wehren. Promis und Fans hatten die „Free Britney“-Bewegung ins Rollen gebracht. Nach einem Gerichtsstreit erhielt Spears im November 2021 ihre Freiheit zurück. In emotionalen Anhörungen warf sie ihrem Vater und anderen Betreuern vor, sie völlig kontrolliert und sich an ihr bereichert zu haben.

13 Jahre habe sie sich der Vormundschaft unterworfen, ihre Freiheit aufgegeben und an auferlegte Regeln gehalten, nur um ihre Söhne sehen zu dürfen. Nichts sei ihr wichtiger auf der Welt, als ihre Kinder, schreibt Spears. „Ich würde mein Leben für sie geben.“

Britney Spears und Sam Asghari kommen zur Premiere von "Once Upon a Time in Hollywood" im TCL Chinese Theatre.

Haben sich scheiden lassen: Britney Spears und Sam Asghari.

Britney Spears verliert kein Wort über gescheiterte Ehe mit Sam Asghari

Das Erlebte habe Spuren hinterlassen. Sie leide an Migräneanfällen. Doch ihr Selbstvertrauen sei zurück, auch habe sie „Riesenspaß“, sich auf Instagram ihren Fans „in neuen Outfits oder sogar nackt“ zu zeigen, schreibt Spears im letzten Kapitel.

Das jüngste Ehe-Aus mit Sam Asghari kommt in „The Woman in Me“ nicht vor. Mitte August hatte der Fitnesstrainer die Scheidung eingereicht, nur ein gutes Jahr nach ihrer Hochzeit.

Britney Spears: The Woman in Me - Meine Geschichte, Penguin Verlag, München, 288 Seiten, EUR 25,00, ISBN: 978-3-328-60297-2 (mbr/dpa)