Die Veranstalter des „Burning Man“ appellieren an die Besucher, ihr Essen zu rationieren. Ein Festival-Besucher starb während der Regenfälle.
„Reisen Sie nicht nach Black Rock City!“70.000 Festival-Besucher stecken nach Starkregen in der Wüste fest

Dieses Satellitenbild zeigt die Situation beim Burning Man Festival in der Black Rock Wüste von Nevada vor den Regenfällen. Tausende Menschen mussten am 2. September auf dem Burning-Man-Festival Zuflucht suchen, nachdem heftige Regenfälle das Wüstengelände in eine Schlammgrube verwandelt und die Organisatoren gezwungen hatten, die Tore zu schließen.
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Zehntausende Besucher des Wüsten-Festivals „Burning Man“ im US-Bundessstaat Nevada sitzen nach heftigen Regenfällen in der Wüste fest. Sie können das Festivalgelände aufgrund der katastrophalen Bodenverhältnisse nicht verlassen, der starke Niederschlag hat das Gelände in eine Schlammwüste verwandelt, die auch Fahrzeuge nicht passieren können.
Alle Zugänge zum Gelände seien gesperrt, teilte der Sheriff von Washoe County am Samstag mit. „Reisen Sie nicht nach Black Rock City!“, mahnten die Organisatoren unter Verwendung des Namens für das Festivalgelände im Online-Dienst Twitter, der in „X“ umbenannt wurde. Der Zugang zum Festival sei für den Rest der Veranstaltung gesperrt, „und Sie werden weggeschickt werden“, hieß es weiter. Festivalbesucher, die verspätet anreisen wollten, müssen also wieder umkehren.
Festival-Besucher stirbt während heftiger Regenfälle beim „Burning Man“
Ein Mensch kam während der heftigen Regenfälle am Wochenende ums Leben, wie US-Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Die näheren Umstände des Todesfalls waren aber zunächst unklar.
Die örtliche Polizei teilte nach Angaben des Senders NBC am späten Samstagabend (Ortszeit) mit, sie untersuche den Todesfall, der sich während der Regenfälle ereignet habe.
Burning Man in Nevada: Zehntausende Festival-Besucher eingeschlossen
Die Organisatoren riefen die Bewohner der während des einwöchigen Festivals errichteten Wüstenstadt Black Rock City dazu auf, „Essen, Wasser und Treibstoff zu sparen“ und an einem „warmen, sicheren Ort“ Schutz zu suchen. Es wurde davon ausgegangen, dass der Regen bis Sonntagabend anhalten würde. Ein temporärer Flughafen bleibe geschlossen, hieß es am Samstag.
Über das Festivalradio wurde mitgeteilt, dass man den ausgetrockneten See nicht als Toilette benutzen solle, wie US-Medien berichten. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht, weil die Reinigung und Entleerung von Tausenden Toiletten ausgesetzt werden musste. Man stehe in Kontakt mit den Bundesbehörden und sei „gut auf ein Wetterereignis wie dieses vorbereitet“.
Besucher des Burning Man berichten von Zuständen auf Gelände
Eine Festivalbesucherin erklärte im US-Sender CNN, dass der Regen den Wüstensand in knöcheltiefen und zähflüssigen Schlamm verwandelt habe und viele Menschen sich Müllsäcke um die Schuhe wickelten, um nicht steckenzubleiben.
„Burning Man“ findet auf einem ausgetrockneten See in der Black Rock Desert im Norden Nevadas statt, einer Gegend, in der es in den vergangenen Jahren während des Festivals heiß und staubig war.
Musikfestival Burning Man seit 1986 gewachsen
Das Szene-Happening mit Musik und Kunstaktionen lockt traditionell Künstler, Techno-Fans, Pyrotechniker und Neugierige aus aller Welt an. In der Wüste errichten die Teilnehmer aus Zelten und Wohnmobilen eine temporäre Stadt Black Rock City. Ein Kernritual am Ende des Kultevents ist das Verbrennen des „Burning Man“, einer überdimensionalen Holzstatue. Ob die Verbrennung in diesem Jahr stattfinden kann, ist derzeit völlig unklar.
Im vergangenen Jahr hatten sich nach Angaben der Veranstalter bis zu 75.000 Menschen in der Wüstenstadt aufgehalten. Der US-Künstler Larry Harvey (1948 - 2018) zählte 1986 zu den Mitbegründern des zunächst kleinen Happenings an einem Strand in San Francisco. Nach größerem Zulauf wurde die Veranstaltung 1990 in die Wüste von Nevada verlegt. (pst mit dpa)