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Anklage gegen MetzelderProzess um Kinderpornografie Ende April – Anwälte schweigen

Lesezeit 3 Minuten
Metzelder Portrait

Der ehemalige Fußballnationalspieler Christoph Metzelder (Archivbild)

Köln/Düsseldorf – Sechs Monate nach Anklageerhebung muss sich Ex-Fußballnationalspieler Christoph Metzelder vom 29. April an in der Kinderporno-Affäre vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verantworten. Wie eine Behördensprecherin mitteilte, geht es in 29 Fällen um den Verdacht, einer anderen Person den Besitz von kinderpornografischen Schriften verschafft und in einem weiteren Fall kinderpornografisches Material besessen zu haben.

Laut Anklage sollen auf Metzelders Handy 297 Kinder- und Jugendpornodateien gefunden worden sein. Ferner soll er Missbrauchsmaterial von Kindern an drei Frauen via WhatsApp geschickt haben. Die Anwälte äußerten sich gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht zu den Tatvorwürfen. Laut der Sprecherin des Amtsgerichts „tritt der Angeklagte den Vorwürfen entgegen“. Für Metzelder gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Zulassung der Anklage dauerte halbes Jahr

Fast ein halbes Jahr hat es gedauert, ehe Amtsrichterin Astrid Stammerjohann die Anklage zugelassen hat und die Hauptverhandlung eröffnete. Das lag unter anderem an dem Anwaltswechsel Metzelders, der zugleich auch eine Änderung der Verteidigungsstrategie mit sich brachte. Während der Düsseldorfer Strafrechtler Rüdiger Deckers eine Art geständige Einlassung abgegeben haben soll, widersprach sein Nachfolger Ulrich Sommer aus Köln dieser Sichtweise und kündigte neue Stellungnahmen an. So strengten die Metzelder-Anwälte ein entlastendes Gutachten an. Demnach dürfe man die Erklärung des ersten Anwalts nicht als Geständnis des Angeklagten werten.

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Im Prozess könnte vor allem einer Bekannten Metzelders ein besonderes Gewicht zukommen. Petra M. aus Hamburg (Name geändert) hatte den Skandal ins Rollen gebracht. Am 13. August 2019 schilderte die Frau Polizeibeamten in Hamburg Details zu ihrer Beziehung zu dem Ex-Nationalspieler. Freimütig erzählte sie, wie es dazu gekommen sein soll, dass der Fußballer soviel Vertrauen fasste, um ihr via WhatsApp einige Kinderpornodateien zu schicken. Als Beweis übergab Petra M. den Beamten ihr Handy, um die Bilder und Chatnachrichten sicherstellen zu können. Angeblich habe sie nur zum Schein mitgemacht, um belastendes Material für die Strafverfolger zu sammeln, sagte sie auf die Frage, warum sie nicht schon früher zur Polizei gegangen sei?

Durchsuchung bei Metzelder September 2019

Im September 2019 erfolgte die Durchsuchung bei Metzelder. Neben seinem Handy wurden auch andere Datenträger beschlagnahmt. Die Hamburger Staatsanwaltschaft gab die Ermittlungen bald nach Düsseldorf ab, weil der Beschuldigte am Rhein seinen Wohnsitz hat.

Zugleich leiteten die hanseatischen Strafverfolger auch ein Strafverfahren gegen Petra M. ein. Die Zeugin soll sich zu spät nach dem Empfang der illegalen Dateien an die Polizei gewandt haben. Nach längerem juristischem Hin und Her haben sich Staatsanwaltschaft und Beschuldigte auf die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage geeinigt. „Letztlich muss das Gericht über den Antrag entscheiden“, sagte Staatsanwältin Liddy Oechtering.

Sollte die Causa vor Prozessbeginn gegen Metzelder ihr Ende finden, muss Petra M. wohl gegen ihren früheren Bekannten aussagen.