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Wirbel um Pietro LombardiDas sind die 11 größten DSDS-Skandale und Tragödien

Lesezeit 7 Minuten
Influencerin Laura Maria Rypa und Sänger Pietro Lombardi bei seinem Konzert im Rahmen des BonnLive OpenAir.

Influencerin Laura Maria Rypa und Sänger Pietro Lombardi bei seinem Konzert im Rahmen des BonnLive OpenAir. (Archivbild)

DSDS 2024 ist in vollem Gange. Wir erinnern an die 11 größten Aufreger, die von Mord über Drogen bis hin zu anderen Tragödien reichen.

Nach über einem Jahr Pause geht der TV-Dauerbrenner im September 2024 in eine neue Runde. Neue Jury, neue Casting-Locations, Stadion- und Auslands-Recall sowie die Aufhebung der Altersgrenze: DSDS 2024 startet laut Senderangaben mit „einem Paukenschlag“. Erstmals bildet ein Freizeitpark die spektakuläre Kulisse für die 21. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“.

Und schon gibt es den ersten großen Wirbel rund um DSDS-Juror Pietro Lombardi und seine Verlobte Laura Maria Rypa. Das Kölner Promi-Paar hat sich nach diversen Medienberichten über häusliche Gewalt mit einem gleichlautenden Instagram-Statement am späten Dienstagabend (8. Oktober) an seine Fans gewandt. „Aufgrund der aktuellen Schlagzeilen müssen wir uns nun äußern“, heißt es darin.

DSDS-Skandale über die Jahre

Im Laufe der Jahre gab es viele Skandälchen oder Aufreger bei „Deutschland sucht den Superstar“, sei es durch Streitigkeiten innerhalb der Jury oder durch Kritik an der Art der Bewertung und Auswahl der Kandidaten. Aber einige echte Skandale und Tragödien haben die Show schwer erschüttert.

Unvergessen zum Beispiel die 7. Staffel, in der gleich mehrere Teilnehmer wie Menowin Fröhlich, Manuel Hoffmann oder Helmut Orosz für Schlagzeilen sorgten. Wir haben in unserer Galerie die größten Skandale von DSDS für Sie zusammengestellt.

Manuel Hoffmann

Der Kandidat Manuel Hoffmann tritt in Köln bei der Generalprobe zur ersten Live-Show von „Deutschland sucht den Superstar“.

Der Kandidat Manuel Hoffmann tritt in Köln bei der Generalprobe zur ersten Live-Show von „Deutschland sucht den Superstar“. (Archivbild)

Vom „Bravo“-Titelbild zum Straftäter: Manuel Hoffmann nahm 2010 an der siebten Staffel von DSDS teil. Hinter Menowin Fröhlich und dem späteren Superstar Mehrzad Marashi belegte er den dritten Platz. Danach versuchte er vergeblich, als Sänger durchzustarten. Im März 2018 wurde der damals 27-Jährige wegen versuchten Mordes zu einer Haftstrafe verurteilt. Er stand vor Gericht, weil er seinen Mitbewohner brutal mit einem Pokal geschlagen haben soll. Ob die beiden homosexuellen Männer auch eine Beziehung hatten, konnte nicht abschließend geklärt werden. Hoffmanns Verteidiger legte Revision beim Bundesgerichtshof ein. Dieser wies die Revision zurück. Das Ergebnis: Der DSDS-Dritte verbüßt eine neunjährige Haftstrafe.


Severino Seeger

Severino Seeger

Severino Seeger bei einem Gerichtstermin. (Archivbild)

Severino Seeger, Sieger der 12. Staffel von DSDS, war mit seiner Single „Hero of My Heart“ nur drei Wochen in den Charts, danach war seine Gesangskarriere schon fast wieder vorbei. Wenige Monate später stand er vor Gericht. Seeger musste sich wegen Betrugs verantworten. Als Mitglied einer Bande soll er Seniorinnen um ihr Erspartes gebracht haben. Das Urteil des Gerichts: ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung. Außerdem verurteilten ihn die Richter, den entstandenen Schaden in Höhe von 25.000 Euro zu ersetzen. Inzwischen versucht er sich erfolglos als Schlagersänger.


Gracia Baur

Die Sängerin Gracia Baur und ihr Produzent David Brandes, aufgenommen auf der Pressekonferenz nach dem ESC-Vorentscheid.

Die Sängerin Gracia Baur und ihr Produzent David Brandes, aufgenommen auf der Pressekonferenz nach dem ESC-Vorentscheid. (Archivbild)

Nach DSDS ist vor dem Eurovision Song Contest: Gracia Baur, Fünftplatzierte der ersten DSDS-Staffel, und ihr Produzent sowie Lebenspartner David Brandes gaben sich auf der Pressekonferenz nach dem deutschen ESC-Vorentscheid im März 2005 noch unschuldig und siegessicher. Doch kurz darauf begann der Wirbel. David Brandes wurde vorgeworfen, die Charts durch gezielte Plattenkäufe beeinflusst zu haben. So soll er auch Gracia mit ihrem Titel „Run & Hide“ in die Charts gebracht haben, damit sie überhaupt an der Grand-Prix-Qualifikation teilnehmen konnte. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue und Betrugs ein. Gracia wurde schließlich Letzte beim ESC. Sie veröffentlichte noch einige weniger erfolgreiche Singles und zog dann mit Brandes in die Schweiz, um dort als Krankenschwester zu arbeiten.


Alphonso Williams

Alphonso Williams

Alphonso Williams vor einem Auftritt. (Archivbild)

Eine der größten DSDS-Tragödien: Alphonso Williams, Sieger der 14. Staffel und mit 54 Jahren der älteste Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“, genoss seinen neu gewonnenen Ruhm nur zwei Jahre. 2018 belegte er in der sechsten Staffel von „Promi Big Brother“ den dritten Platz. Im Januar 2019 musste Williams wegen eines Nierenversagens notoperiert werden. Im Sommer desselben Jahres wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. Wochenlang lag er im Krankenhaus und kämpfte tapfer. Williams starb jedoch am 12. Oktober 2019 im Alter von 57 Jahren in Hamburg an Prostatakrebs.„Mr. Bling Bling“ wurde in Oldenburg beigesetzt. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.


Menowin Fröhlich

Der Kandidat Menowin Fröhlich steht auf der Bühne.

DSDS-Star Menowin Fröhlich steht auf der Bühne. (Archivbild)

Menowin Fröhlich gilt als „Enfant terrible“ von DSDS. Gewalt, Drogen und Konflikte mit dem Gesetz warfen ihn immer wieder aus der Bahn. 2005 und 2009 wollte er Superstar werden, scheiterte im zweiten Anlauf nur knapp an Mehrzad Marashi und belegte in der siebten Staffel, nachdem er alle Mottoshows gewonnen hatte, den zweiten Platz. Schon beim ersten Versuch hatte er gute Chancen. Doch im Dezember 2005 wurde Menowin wegen gefährlicher Körperverletzung und Betrugs zu zwei Jahren Haft verurteilt. Auch DSDS machte damals kurzen Prozess mit ihm und warf ihn aus der Show.

2011 saß er für zehn Monate im Gefängnis. Es folgten weitere Bewährungsstrafen wegen verschiedener Delikte. Zuletzt kämpfte der sechsfache Vater auch mit seinem Gewicht, das auf 160 Kilogramm angestiegen war. Drogen, Alkohol, Kriminalität: Im Juli 2024 berichtete VOX, dass er wieder im Gefängnis sitzt.


Daniel Küblböck

Der Sänger Daniel Küblböck präsentiert DVDs zu„DSDS“.

Sänger Daniel Küblböck präsentiert DVDs zu „DSDS“. (Archivbild)

Daniel Küblböck erlangte als Drittplatzierter der ersten Staffel von DSDS große Bekanntheit. Kurz nach dem Finale herrschte eine regelrechte Hysterie um den quirligen Nachwuchssänger. Er landete Hits wie „You Drive Me Crazy“ oder „Heartbeat“ und nahm mehrere Platten auf. Dann das Drama: Im September 2018 brach Küblböck mit dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna von Hamburg nach New York City auf. An diesem Tag sprang laut den Aufnahmen einer Überwachungskamera eine Person von der Reling. Einen Tag nach Küblböcks Verschwinden stellte die kanadische Küstenwache die Suche nach ihm ein – wegen der geringen Überlebenschancen im kalten Nordatlantik. Seine Leiche wurde nie gefunden. Im März 2021 wurde er vom Amtsgericht Passau für tot erklärt.


Helmut Orosz

Helmut Orosz auf der Bühne mit Mikro.

Helmut Orosz auf der DSDS-Bühne mit Mikro. (Archivbild)

Die siebte Staffel von DSDS gilt heute als die Skandalstaffel schlechthin: Helmut Orosz zählte 2010 zu den Favoriten, konnte aber die Finger nicht vom Kokain lassen. Als das aufflog, musste RTL die Notbremse ziehen. Orosz wurde disqualifiziert. Ein harter Schlag für den Sänger, der laut „Bild“ bereits wegen Depressionen und Drogenmissbrauch in Behandlung war. Sein Album „Anyone Like us“ von 2012 wurde kaum wahrgenommen. Es folgte laut dem Boulevardblatt eine Insolvenz, er sang sogar auf der Straße. Ende 2022 berichtete „Bild“ dann von einem „Suff-Rückfall“, nachdem er bereits ein halbes Jahr in einer Entzugsklinik verbracht hatte. Im September 2024 berichtete die Bild-Zeitung erneut über ihn – er hatte Zivilcourage bewiesen und war bei einem Zwischenfall eingeschritten.


Max von Thun

Produzent Dieter Bohlen, Moderatorin Nina Eichinger und Schauspieler Max von Thun.

Produzent Dieter Bohlen, Moderatorin Nina Eichinger und Schauspieler Max von Thun posieren vor der Produktion der 6. Staffel. (Archivbild)

So sollte die DSDS-Jury der 6. Staffel 2008 aussehen: Produzent Dieter Bohlen, Moderatorin Nina Eichinger und Schauspieler Max von Thun posierten für Pressefotos. Doch nach Ärger mit Dieter Bohlen verließ Max von Thun die Jury, noch bevor eine einzige Folge ausgestrahlt wurde. Während des ersten Castingtages in Berlin sei es während der gesamten Dauer zu Auseinandersetzungen zwischen dem damals 54-jährigen „Pop-Titan“ und von Thun gekommen, sagte eine RTL-Sprecherin später. Es sei wie beim Speed-Dating. Man lernt sich schnell kennen, fährt gleich in Urlaub und stellt dann fest, dass nichts mehr läuft. Als Ersatz kam der Musikmanager Volker Neumüller in die Jury.


Michael Wendler

Michael Wendler kratzt sich im Gesicht.

Michael Wendler wurde mit Unschärfe aus der Sendung geschmissen. (Archivbild)

Anfang 2021 strich RTL den umstrittenen Schlagersänger und Jury-Mitglied Michael Wendler aus allen Folgen der 18. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. Im Oktober des Vorjahres hatte der damals 48-Jährige wilde Verschwörungstheorien verbreitet und seinen Ausstieg bei DSDS verkündet. RTL beendete daraufhin auch die Zusammenarbeit bei anderen Formaten. In den bereits abgedrehten Folgen der Castingshow war der Sänger aber noch zu sehen – unkommentiert und ohne Einordnung durch RTL. Als Wendler über Telegram unter anderem zu den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung nachlegte, zog RTL die Notbremse. Unschärfe, Lichtkegel oder schwarzer Balken: Wendler wurde mit teils bizarren Methoden aus allen bereits produzierten Folgen entfernt.


Xavier Naidoo

Xavier Naidoo faltet die Hände und lächelt.

Xavier Naidoo wurde gefeuert. (Archivbild)

Xavier Naidoo war in der 16. Staffel Mitglied der DSDS-Jury. Auch in der 17. Staffel sollte er neben Dieter Bohlen Platz nehmen. Nachdem er in den sozialen Medien ein Video geteilt hatte, in dem er gegen Flüchtlinge hetzte, entschied sich der Sender RTL, ihn zu feuern. Die Aufregung war höchst umstritten, weil der Sänger bereits seit über zehn Jahren mit rechten Verschwörungstheorien, Verfassungsfeindlichkeit, Homophobie und antisemitischen Klischees aufgefallen war. Wie so oft reagierte Naidoo mit der „Mein Name ist Hase“-Strategie: Er sei falsch interpretiert worden, schrieb er via Facebook, Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit seien ihm völlig fremd.


Patrick H.

Nahaufnahme DSDS-Logo

„Deutschland sucht den Superstar“ ist immer für einen Skandal gut. (Symbolbild)

Patrick H. aus Meerbusch war 2008 beim DSDS-Recall dabei, hatte aber eigentlich keine Lust auf Coversongs. „Ich bin doch nicht der Hampelmann, der für Bohlen irgendeinen Mist singt“, sagte H., der lieber eigene Songs präsentieren wollte, hinterher der „Rheinischen Post“. Später sang er in der Band The Painters und schrieb auch Songs für andere Musiker. 2018 tötete er seine Ex-Freundin Constanze K. mit mehreren Schüssen mitten in einem Blumenladen. Anschließend wollte er sich selbst töten und warf sich vor einen Güterzug. Er überlebte schwer verletzt, verlor beide Beine und saß fortan im Rollstuhl. Das Gericht befand ihn des Mordes, der versuchten Vergewaltigung und des schweren sexuellen Missbrauchs für schuldig. Außerdem stellte der Richter die besondere Schwere der Schuld fest. Eine Entlassung nach 15 Jahren wird daher als sehr niedrig angesehen.