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Gefährliches InsektForscher entdecken großen Tigermücken-Ausbruch in Deutschland

Lesezeit 2 Minuten
Tigermücke DPA 270722

Die Asiatische Tigermücke ist mittlerweile auch in Deutschland heimisch.

Köln – Die Asiatische Tigermücke wurde von Bill Gates einst als „tödlichstes Tier der Welt“ bezeichnet. Das Insekt kann bis zu 20 verschiedene Krankheitserreger in sich tragen, darunter Denguefieber oder Zikaviren. Durch die Rekordhitze breitet sich die Tigermücke mittlerweile auch in Deutschland aus – und droht heimisch zu werden.

Ursprünglich wurde die Asiatische Tigermücke durch Reiserückkehrer und den globalen Warentransport von Südostasien nach Europa gebracht. Meist überlebten die Tiere die kalten Temperaturen, vor allem in Mitteleuropa, nicht. Durch den globalen Temperaturanstieg gelingt es aber immer mehr Tigermücken, auch die Wintermonate in Europa zu überstehen.

Asiatische Tigermücke: Große Population in Deutschland nachgewiesen

Vor allem in Spanien, Italien oder Griechenland kämpfen die Behörden schon länger mit der Asiatischen Tigermücke, die sich dort immer weiter ausbreitet und somit auch eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt. Denn die von ihr übertragenen Viren, wie beispielsweise das Denguefieber oder mehrere Zikaviren, können auch für den Menschen gefährlich werden.

In Deutschland wurde zuletzt mehrere ausgewachsene Exemplare in einer Kleingarten-Siedlung in Berlin entdeckt, auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Bayern kommt es in den vergangenen Jahren immer häufiger vor, dass eine Tigermücken-Population gemeldet wird.

In Nordrhein-Westfalen ist es, im Gegensatz zu Baden-Württemberg, nicht verpflichtend, einen Tigermücken-Fund zu melden. Der Klimawandel führt allerdings dazu, dass ihre Sichtungen jährlich zunehmen.

Asiatische Tigermücke kann Denguefieber und Zikaviren übertragen

„Die Asiatische Tigermücke [...] werden wir in Deutschland wohl nicht mehr ausrotten können“, erklärt Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Laut Leibniz-Zentrum ist die Asiatische Tigermücke auch für die Übertragung des seltenen West-Nil-Virus verantwortlich, dass 2022 bereits in Deutschland nachgewiesen wurde.

Dennoch müssen nicht alle Asiatischen Tigermücken Krankheitserreger mit sich herumtragen. Damit sie einen Menschen in Europa infizieren kann, muss sie auch zuvor einen Infizierten gestochen haben.

Erste Asiatische Tigermücke 2007 in Deutschland entdeckt

Hinzu kommt, dass die Temperaturen in Deutschland derzeit nur vereinzelt die Vermehrung von tropischen Viren zulassen. So gibt es laut Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland zwar Regionen, die beispielsweise für die Verbreitung des Denguefieber-Erregers infrage kämen, allerdings werden die dafür nötigen Temperaturen nur sehr selten über einen größeren Zeitraum hinweg erreicht.

Bisher wäre neben Südostasien daher vor allem Südeuropa von der steigenden Tigermücken-Population gefährdet. Das erste Exemplar wurde in Deutschland im Jahr 2007 entdeckt. (shh)