AboAbonnieren

Als Geschäftsführer ausgeschiedenFynn Kliemann steigt beim Kliemannsland aus

Lesezeit 3 Minuten
Fynn Kliemann Kliemannsland 1907

Fynn Kliemann ist nicht mehr Geschäftsführer des Kliemannslandes.

Elsdorf – Der Name täuscht: Seit einigen Tagen ist Fynn Kliemann – zumindest offiziell – kein Teil mehr des Kliemannslandes. Seit Mitte Juli ist der Influencer nicht mehr Geschäftsführer der Kliemannsland GmbH, das geht aus entsprechenden Auszügen im Handelsregister hervor.

Demnach hat Fynn Klimann die Geschäftsführung der Kliemannsland GmbH zum 15. Juli 2022 verlassen. Diesen Posten hatte der seit Juni 2019 inne und trug maßgeblich dazu bei, das Kreativzentrum in Rüspel bei Zeven zu einer gefragten Adresse für junge Menschen zu machen.

Fynn Kliemann und drei weitere Geschäftsführer verlassen Kliemannsland

Neben Kliemann scheiden drei weitere Geschäftsführer des Kliemannslandes aus. Sigurd Frank, Sven Junker, Tim Schäfer, die das Unternehmen alle seit 2016 führten, haben die GmbH verlassen. Geschäftsführer ist jetzt nur noch Bastian Ohrtmann, der erst seit April diesen Jahres in dieser Funktion beschäftigt ist.

Kliemann hatte den nach ihm benannten Event-Standort im niedersächsischen Ort Rüspel 2016 gegründet. Gestartet war das Projekt als Teil von Funk und damit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Aus einem ehemaligen Reiterhof machte der Do-it-yourself-Macher eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene.

Kliemannsland – Abenteuerspielplatz für Erwachsene

Besucher konnten dort Workshops buchen, Ideen verwirklichen oder gemeinsam Musik machen. „Das Kliemannsland steht für unbegrenzte Möglichkeiten“, warb der Gründer auf der Website des Unternehmens.

Wie es mit dem großen Areal nach dem Ausstieg seines Gründers und gleichzeitig größten Werbeträgers weitergeht, ist derzeit ungewiss.

Fynn Kliemann verliert nach Maskenskandal 2016 gegründetes Projekt

Mit dem Ausscheiden aus der Geschäftsführung muss sich Kliemann von einem weiteren Projekt verabschieden. Nachdem Jan Böhmermann im „ZDF Magazin Royale“ Anfang Mai unter anderem Vorwürfe erhoben hatte, wonach Kliemann im ersten Jahr der Coronapandemie Schutzmasken fälschlicherweise als „fair in Europa produziert“ beworben und verkauft hatte, musste sich der Unternehmen viel Kritik gefallen lassen. Die Staatsanwaltschaft Stade hat im Juni ein Ermittlungsverfahren gegen den Youtuber eingeleitet.

Mit einem Entschuldigungsvideo sowie weiteren Beiträgen auf Instagram hatte Kliemann bei seinen Anhängern um Verzeihung gebeten und die Vorwürfe kommentiert.

Geschäftspartner trennen sich von Fynn Kliemann

„Es ist doch jetzt gut. Da haben ziemlich viele Leute ziemlich viel durcheinander gebracht, dann haben es alle abgeschrieben. Es hat sich super geklickt und mein Leben zerstört. Zehn Jahre nonstop arbeitet. Alles ist kaputt“, beschwerte sich Kliemann in mehreren kurzen Video-Ausschnitten auf Mitte Juni.

Geholfen hat ihm das bislang nicht. Vor allem ein Beitrag, in dem Kliemann in die Schuld an seiner Misere einem „Teil in der woken linken Szene“ gab, sorgte für Kritik. In den Wochen seit Bekanntwerden der Vorwürfe haben sich zahlreiche Unternehmen von Kliemann distanziert, unter anderem About You und Viva con Agua.

Kliemann bleibt Teil des Kliemannslandes

Ob sich der vor Jahresfrist noch so erfolgreiche und beliebte Unternehmer nun tatsächlich nach dem Ausscheiden aus der Geschäftsführung komplett vom Kliemannsland verabschiedet, ist ungewiss. Laut dem Hof will er sich zumindest vorübergehend zurückziehen.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir sehen, dass wir dafür kritisiert werden, eng mit Fynn verbunden zu sein, und nehmen die Vorwürfe ihm gegenüber sehr ernst", hatte das Kliemannsland bereits vor zwei Wochen mitgeteilt. „Bis zur vollständigen Aufklärung wird er sich aus allen Aktivitäten zurückziehen.“ Kliemann werde jedoch als Gründer immer ein Teil des Kliemannslandes bleiben.