Gerhard Schröder sorgte neben seiner Frau So-yeon Schröder-Kim beim Festakt im Michel nicht nur mit einem Veilchen am Auge für Gesprächsstoff.
Verwunderung um AltkanzlerGerhard Schröder bei Festakt mit blauem Auge gesichtet – Probleme mit Protokoll
Der Tag der Deutschen Einheit wurde unter anderem mit einem Festgottesdienst im Hamburger Michel gefeiert. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz war auch Altkanzler Gerhard Schröder mit seiner Frau So-yeon Schröder-Kim anwesend.
Für viele Parteifreunde und Anhänger des Politikers war es ein seltsamer Anblick, denn der 79-Jährige erschien mit einem blauen Auge. Auf die Frage nach dem Grund für die rötliche Schwellung sagte der Altkanzler einem Reporter der „Bild“-Zeitung lediglich, sein Auge sei „kaputt, entzündet“.
Gerhard Schröder: Auge „nur entzündet“
Auch beim Verlassen des Michels gab sich der ehemalige SPD-Politiker sehr schmallippig und kommentierte weitere Fragen von Medienvertretern laut dpa mit „Nur entzündet“, bevor er sich mit seiner Frau in Richtung Elbphilharmonie aufmachte.
Nach Angaben eines Facharztes, der von der „Bild“-Zeitung zu dem Veilchen befragt wurde, könnte es sich bei dem blauen Auge um eine Entzündung einer Drüse am Lidrand handeln. Die Folge sei eine Schwellung des Augenlids.
Gerhard Schröder: Protokoll-Unstimmigkeiten bei Festakt in der Elbphilharmonie
Auch sonst hatte Gerhard Schröder am Tag der Deutschen Einheit beim anschließenden Festakt in der Elbphilharmonie keinen leichten Stand, denn die Organisatoren sollen laut dem „Bild“-Bericht unsicher über seinen Platz gewesen sein. Die Boulevardzeitung folgert daraus, dass hier ein heikles Protokollproblem entstanden sei.
Demnach soll Schröder bei offiziellen Fotos eine gewisse Distanz zu seinem Nachfolger Olaf Scholz wahren. Begründet wird diese Vorsicht mit dem umstrittenen freundschaftlichen Verhältnis Schröders zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Am Ende wurde der Altkanzler mit seiner Frau in der zweiten Reihe platziert.
In der Reihe davor: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) als Bundesratsvizepräsident, schräg dahinter in Reihe drei sein schleswig-holsteinischer Amtskollege Daniel Günther (CDU).
Es sei „okay“, dass Schröder als Altbundeskanzler an der Zeremonie teilnehme, sagt Günther. „Trotzdem ist es für mich immer ein befremdliches Gefühl, wenn man jemanden trifft, der sich in seinen politischen Ansichten so verrannt hat, dass es schon befremdlich ist für jemanden, der einmal Bundeskanzler unseres Landes war und den Amtseid auf Deutschland geleistet hat.“ (jag/dpa)