AboAbonnieren

„Haferflocken statt Currywurst“Ehefrau von Gerhard Schröder spricht über seine Gesundheit – „Geheim-Party“ zum 80.

Lesezeit 3 Minuten
Soyeon Schröder-Kim und Gerhard Schröder am Tag der Deutschen Einheit 2023.

Soyeon Schröder-Kim und Gerhard Schröder am Tag der Deutschen Einheit 2023. (Archivbild)

Bald wird der Altkanzler 80 Jahre alt. Im Interview spricht seine Frau unter anderem über die Pläne für eine Geburtstagsfeier.

Sechs Jahre sind Altkanzler Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim verheiratet, mindestens 24 weitere Ehejahre haben sie sich zum Ziel gesetzt. „Als ich meinen Mann geheiratet habe, hat er 30 gemeinsame Jahre versprechen müssen“, verrät Schröder-Kim kurz vor dem 80. Geburtstag ihres Mannes in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Und sie verrät das Rezept, wie sie das schaffen will: Haferflocken statt Currywurst.

Gerhard Schröder: Kein „Hol mir ma ne Flasche Bier“ mehr

Schröder-Kim hat ihren Mann schon vor einiger Zeit auf Diät gesetzt und mit einer Ernährungsumstellung begonnen. Auf dem Speiseplan stehen jetzt viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch. Auch die Zeiten von „Hol mir ma ne Flasche Bier“, wie Stefan Raab Gerhard Schröder einst mit einem Ausschnitt seiner Stimme von einer Festveranstaltung ein musikalisches Denkmal setzte, scheinen endgültig vorbei zu sein: Zum Abendessen gibt es alkoholfreien Roséwein statt eines „ordentlichen Schlucks“ Bier.

Am wichtigsten sei aber, „dass wir unser Frühstück so dramatisch geändert haben“, sagt Schröder-Kim. „Früher Kaffee, Brot, Milch, Butter, Marmelade und so weiter und so fort. Und jetzt Haferflocken mit Hafermilch und mit frischem Obst. Und natürlich darf man nicht vergessen: Nüsse. Nüsse sind auch sehr wichtig für die Ernährung.“

Die Currywurst, die Schröder einst den „Kraftriegel des Facharbeiters“ genannt hat, esse ihr Mann jetzt „nicht mehr so viel“, sagt Schröder-Kim. „Trotzdem nehme ich an, Sie finden meinen Mann doch fit für sein Alter, oder?“

Soyeon Schröder-Kim kann sich auf ihren Mann verlassen

Auf die Frage nach der hervorstechendsten Charaktereigenschaft ihres Mannes vergleicht Schröder-Kim ihn mit Sisyphos, einer Figur aus der griechischen Mythologie, die sich durch große Weisheit auszeichnet. Sie begründet das damit, dass Schröder jemand sei, „der aus Niederlagen Kraft holt und nie die Hoffnung aufgibt und auch zu seinem Wort steht, obwohl das manchmal nicht gerade von Vorteil ist“, sagt Schröder-Kim. „Also man kann sich deshalb auf ihn verlassen. So kann ich mich auch als Ehefrau auf ihn und auf sein Wort verlassen.“

Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim bei einem Besuch im Staatstheater Meiningen.

Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim bei einem Besuch im Staatstheater Meiningen. (Archivbild)

Schröder, der von 1998 bis 2005 Bundeskanzler war, wird am 7. April 80 Jahre alt. 2018 heiratete er die heute 53-jährige südkoreanische Dolmetscherin und Übersetzerin Soyeon Kim, seine fünfte Ehefrau. Knapp drei Wochen nach Schröders Geburtstag will seine Frau eine Feier für ihn in Berlin ausrichten. Gästeliste und Ort sind geheim.

Anders als zu seinem 70. Geburtstag will Schröder allerdings nicht nach Russland reisen, um mit Putin zu feiern. „Das sieht nicht so aus“, sagte Schröder der dpa auf eine entsprechende Frage und fügte hinzu: „Es gibt keinen Grund, aus meinem 80. Geburtstag eine politische Veranstaltung zu machen, und ich habe nicht vor, über Privates anlässlich meines Geburtstages zu reden.“

Gerhard Schröder: Geheime Party zum 80. – Putin nicht dabei

2014, kurz nach der russischen Annexion der Krim, hatte der Altkanzler seinen 70. Geburtstag mit Putin bei einem Empfang der Nord Stream AG im Jussupow-Palais in St. Petersburg gefeiert. An dem Empfang nahm auch der damalige Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), teil.

Legendär ist eine Aussage von Schröder aus dem Jahr 2004, als Putin vorgeworfen wurde, sich nicht an demokratische Prinzipien zu halten. In der ARD-Sendung „Beckmann“ antwortete der damalige Bundeskanzler auf die Frage, ob Putin ein „lupenreiner Demokrat“ sei: „Ja, ich bin überzeugt, dass er das ist“. (jag/dpa)