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Popstar vorgeladenWeitere Zeugen im Gil-Ofarim-Prozess erwartet – Jeanette Biedermann soll aussagen

Lesezeit 2 Minuten
Der Sänger Gil Ofarim gibt ein Interview.

Der Sänger Gil Ofarim gibt ein Interview. (Archivfoto)

Der Prozess gegen Gil Ofarim wird nächste Woche fortgesetzt. Unter den Zeugen, die gehört werden sollen, ist auch der ehemalige Teenie-Star.

Im Prozess gegen den jüdischen Musiker Gil Ofarim (41) wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung ist die Sängerin und Schauspielerin Jeanette Biedermann als Zeugin geladen. Die 43-Jährige und ihr Ehemann, Produzent und Gitarrist Jörg Weißelberg (55) sollen am Dienstagvormittag vor dem Landgericht Leipzig aussagen, wie das Gericht am Freitag mitteilte.

Anfang Oktober 2021 hatte Ofarim in einem Instagram-Video schwere Antisemitismusvorwürfe gegen den Geschäftsführer eines Leipziger Hotels erhoben. Der Musiker solle seinen Davidstern an einer Halskette abnehmen, erst dann könne er einchecken, soll der Mann laut dem Sänger gesagt haben.

Jeanette Biedermann hatte nach Hotel-Vorfall Kontakt zu Gil Ofarim

Nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde jedoch Anklage gegen Ofarim selbst erhoben. Das Verfahren gegen den Hoteldirektor wurde eingestellt.

Popsängerin Jeanette Biedermann bei einem Auftritt.

Popsängerin Jeanette Biedermann bei einem Auftritt. (Archivbild)

Biedermann, die ab 1999 durch die Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannt wurde, sei zwar nicht im Hotel gewesen, habe aber wenig später Kontakt zu Ofarim gehabt, so ein Gerichtssprecher.

Ex-Managerin warnte Gil Ofarim vor Veröffentlichung von Instagram-Video

Zuletzt hatten Aussagen von Ofarims ehemaliger Managerin Yvonne P. für Schlagzeilen gesorgt. Am fünften Verhandlungstag im Prozess wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung hatte die 45-Jährige im Zeugenstand über die Ereignisse in der Hotellobby gesprochen.

Sie konnte sich an viele Details nicht mehr erinnern, räumte aber ein, dass es sehr turbulent zugegangen sei, berichtet der „Focus“. „Ich habe ihm davon abgeraten. Ich bin kein Fan davon, so etwas aus einer Emotion heraus zu tun“, erklärte P. vor Gericht.

Bis Anfang 2021 lief es für Gil Ofarim eigentlich sehr gut. Er war sowohl als Solomusiker als auch als Leadsänger der Bands Zoo Army und Acht erfolgreich und hatte sich auch in anderen künstlerischen Bereichen einen Namen gemacht, etwa als Schauspieler, Musicaldarsteller, Synchronsprecher und Radiomoderator. Sein bislang letztes Studioalbum „Alles auf Hoffnung“, das im Februar 2020 erschien, erreichte Platz 5 der deutschen Albumcharts und läutete ein Comeback nach mehreren ruhigen Jahren ein.

Das Urteil in dem Prozess soll voraussichtlich am 7. Dezember verkündet werden. Im Falle einer Verurteilung drohen Ofarim von einer Geldstrafe bis hin zu fünf Jahren Haft. (jag/dpa)