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Grill-Meister Michael Hoffmann„Ich halte nichts davon, Fleisch nachzubauen“

Lesezeit 3 Minuten
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Grillgut auf einem Rost. (Symbolbild)

  1. Der deutsche Meister Michael Hoffmann grillt in der Coronazeit mehr als sonst.
  2. Er meint, dass Grillen auch ohne Gäste Spaß machen kann.
  3. Mit seinem Team trainiert Hoffmann nun über das Internet für die nächste Meisterschaft.
  4. Lesen Sie das ganze Interview mit Michael Hoffmann über Grill-Trends der neuen Saison mit KStA PLUS.

RösrathHerr Hoffmann, wir haben bestes Wetter und viel Zeit. Das lässt sich zu einem perfekten Start in die Grillsaison nutzen. Wenn nur die Corona-Krise nicht wäre. Geht für Sie Grillen auch ohne Gäste?

Michael Hoffmann: Ja, wenn Freunde oder Nachbarn dabei sind, ist es schöner. Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich mehr grille als sonst. Man ist zu Hause, arbeitet im Homeoffice und kann schon am Nachmittag im Garten sein. Und zu Ostern werfe ich meinen großen Smoker an, da passen 20 Reihen Spareribs rein. Freunde und Nachbarn haben schon vorbestellt und können sich welche abholen.

Wie halten Sie in diesen Zeiten Kontakt?

Mit meinem Team »GutGlut«, dessen Teamchef ich bin, trainieren wir via Internet für die Deutschen Meisterschaften im August, wir wollen ja unseren Titel verteidigen. Die Teamkollegen kommen aus Mülheim an der Ruhr und Dresden.

Und wir haben mit Freunden eine Whatsapp-Gruppe, in der jeder jeden Tag zeigt, was er grillt. Ich glaube, wenn Corona vorbei ist, sind wir alle Chefköche oder Alkoholiker (lacht).

Wann hat die Grillsaison für Sie begonnen?

Wir grillen ganzjährig, also Silvester das letzte Mal und Neujahr das erste Mal. Im Winter etwas weniger als im Sommer, da ist fast jeden Tag der Grill an.

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Michael Hoffmann ist aktueller deutscher Grillmeister.

Was sind die Grill-Trends in diesem Jahr?

Ich glaube – und das wird durch Corona noch beflügelt –, dass der Trend zu höherwertigen Grillgeräten geht. Wenn man zu Hause bleiben muss, vielleicht den Urlaub absagen muss, dann igelt man sich ein, macht den Garten schön. Also ein Grill statt Urlaub auf Mallorca. Der Trend geht weiterhin zum Gasgrill, den man auch auf dem Balkon betreiben kann.

Zur Person

Michael Hoffmann ist fünffacher Deutscher Grill- und Barbecuemeister. 2013 gewann das Grillteam GutGlut, dessen Teamchef Hoffmann ist, in Marokko den Vizeweltmeistertitel. Der 51-Jährige arbeitet als Informatiker und lebt mit seiner Familie in Rösrath.

Wie ist Ihre Präferenz: Gas oder lieber Holzkohle?

Das macht keinen Unterschied. Oft hört man, nur mit Kohle schmeckt es richtig nach Grillen, aber beißen Sie mal auf ein Stück Holzkohle. Spaß beiseite: Der grilltypische Geschmack entsteht durch die hohen Temperaturen, und da ist es egal, ob ich einen Holzkohle-, Gas- oder einen guten Elektrogrill verwende. Wir haben schon Blindverkostungen gemacht mit Rindersteaks, die auf unterschiedliche Art gegrillt wurden, und haben keinen Unterschied festgestellt. Das ist ein Mythos.

Was ist Ihr Lieblingsgericht?

Alles vom Grill. Wenn es schnell gehen muss ein Steak oder Burger für meine Tochter, Hähnchen auf der Bierdose gibt es bestimmt einmal pro Woche. Und wenn ich viel Zeit habe, mache ich Spareribs auf dem Smoker, dafür braucht man fünf bis sechs Stunden Zeit. Oder Pulled Pork, das dauert noch länger, man muss Holz nachlegen und die Temperatur kontrollieren. Grillen ist Minigolf, und Barbecue ist Golf. Aber für mich ist das Entspannung.

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Grillen war früher eher nichts für Leute, die kein Fleisch essen. Hat sich das geändert?

Mittlerweile gibt es ein großes Angebot. Wir haben bei der Deutschen Meisterschaft auch einen vegetarischen Burger aus Austernpilzen gegrillt. Bei Gemüsespießen kann sich jeder zusammenstellen, was er mag. Vegetarier kommen mittlerweile beim Grillen gut weg. Ich halte aber nichts davon, Fleisch nachzubauen, wie das heute manchmal angeboten wird.