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Joe Biden zu König Charles III.Krebsdiagnose erfordert „Hoffnung und absoluten Mut“

Lesezeit 4 Minuten
Charles (l.), damals noch Prinz, und US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen in Glasgow im November 2021. Biden wünschte König Charles III. Mut im Angesicht der Krebsdiagnose.

Charles (l.), damals noch Prinz, und US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen in Glasgow im November 2021. Biden wünschte König Charles III. Mut im Angesicht der Krebsdiagnose.

Nachdem Charles' Krebsdiagnose öffentlich geworden ist, erreichen den König viele Genesungswünsche. Aus den USA kamen persönliche Worte.

Mit Erschütterung und Genesungswünschen haben Politiker aus aller Welt auf die Krebserkrankung des britischen Königs Charles III. reagiert. Der britische Premierminister Rishi Sunak, US-Präsident Joe Biden und der französische Staatschef Emmanuel Macron gehörten zu den Staats- und Regierungschefs, die dem 75-jährigen Monarchen am Montag einen guten Heilungsprozess wünschten. Wegen der Krebsdiagnose seines Vaters kündigte der in den USA lebende und mit der Familie zerstrittene Prinz Harry an, nach Großbritannien kommen zu wollen.

Biden zeigte sich Journalisten gegenüber „besorgt“ über die zuvor vom Buckingham-Palast öffentlich gemachte Krebserkrankung von Charles. Im Kurzbotschaftendienst X schrieb Biden, dessen Sohn Beau an Krebs gestorben war, eine Krebsdiagnose erfordere „Hoffnung und absoluten Mut“. Er und seine Ehefrau Jill würden zusammen mit den Briten für eine „rasche und vollständige Genesung“ des Königs beten.

Rishi Sunak setzt auf schnelle Genesung von König Charles III.

Der französische Präsident Macron schrieb auf X, früher Twitter, auf Englisch, er wünsche dem König eine „rasche Genesung“. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, er hoffe, dass Charles „sich schnell und vollständig“ erholen werde. Der australische Premier Anthony Albanese sagte, seine Landsleute würden dem König Genesungswünsche schicken.

„Ich habe keinen Zweifel daran, dass er in kürzester Zeit wieder voll bei Kräften sein wird, und ich weiß, dass das ganze Land ihm alles Gute wünscht“, erklärte derweil der britische Premier Sunak. Auch der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, wünschte Charles „nur das Beste für seine Genesung“.

König Charles III. hat keinen Prostatakrebs

Der Königspalast in London hatte am Montagabend eine Krebserkrankung von Charles öffentlich gemacht. Bei dem jüngsten Krankenhausaufenthalt des Monarchen im Januar wegen einer gutartigen Vergrößerung der Prostata sei ein „gesondertes Problem“ entdeckt worden. „Darauf folgende Diagnosetests haben eine Form von Krebs identifiziert.“ Demnach handelt es sich aber nicht um Prostatakrebs.

„Seine Majestät hat heute ein Programm regelmäßiger Behandlungen begonnen und die Ärzte haben ihm geraten, während dieser Zeit keine öffentlichen Aufgaben wahrzunehmen“, hieß es in der Erklärung des Palasts. Die Staatsgeschäfte werde der 75-Jährige jedoch „wie gewohnt“ weiter führen. Im Hinblick auf seine Behandlung sei der König „sehr optimistisch“ und freue sich, seine öffentlichen Ämter „so bald wie möglich wieder aufzunehmen“.

Prinz Harry wird zu seinem Vater nach Großbritannien reisen

Der in den USA lebende Prinz Harry kündigte trotz Zerwürfnissen mit der Königsfamilie unmittelbar nach Bekanntwerden der Krebsdiagnose seines Vaters an, nach Großbritannien zu reisen. Harry habe mit dem König gesprochen und werde ihn in den kommenden Tagen besuchen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA aus dem Umfeld des Prinzen, der mit seiner Frau Meghan und seinen Kindern in Kalifornien lebt.

In London zeigten sich viele Menschen erschüttert über die Nachricht von der Krebserkrankung des Königs. „Es ist nicht schön zu hören, wenn bei jemandem Krebs diagnostiziert wird“, sagte die 55-jährige Softwareverkäuferin Sarah Firisen. „Es tut mir irgendwie Leid für ihn, er hat so viele Jahre darauf gewartet, König zu werden.“

Abgesehen von Verletzungen beim Polo oder beim Skifahren erfreute sich Charles, der im September 2022 nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. den Thron bestiegen hatte, bislang bester Gesundheit.

Palast bricht mit Bekanntgabe von Charles' Erkrankung mit Tradition

Mit der Bekanntgabe des Grunds für seinen Krankenhausaufenthalt im Januar hatte Charles mit den Gepflogenheiten des britischen Königshauses gebrochen, Informationen zum Gesundheitszustand des Monarchen weitgehend geheim zu halten. Er wollte damit das Bewusstsein für Prostata-Leiden fördern, die bei Männern ab 50 häufig vorkommen.

Auch seine Krebsdiagnose sei nun öffentlich gemacht worden, „um Spekulationen vorzubeugen und in der Hoffnung, dass es das Verständnis der Öffentlichkeit für all diejenigen auf der Welt fördert, die von Krebs betroffen sind“, hieß es in der Mitteilung des Palastes.

In den vergangenen Wochen war das britische Königshaus von mehreren gesundheitlichen Problemen betroffen. Parallel zu Charles' Eingriff an der Prostata hatte sich Prinzessin Kate, die Ehefrau von Prinz William, einer geplanten Bauch-OP unterzogen. Aus diesem Grund ließ auch der Prinz seine öffentlichen Auftritte für mehrere Wochen ruhen.

Wie der Palast am Montag mitteilte, wird der 41-Jährige in dieser Woche seine Auftritte wieder aufnehmen. Durch den Rückzug von Charles, Kate und William hatte Königin Camilla in der Zwischenzeit viele der royalen Auftritte übernommen. (afp)